Zero Clients vs. Thin Clients: Warum Zero Clients die bessere Wahl sind
Zero Clients und Thin Clients stellen virtuelle Desktops bereit. Bei Leistung, Nutzbarkeit und Sicherheit schneiden die Zero Clients besser ab.
Genau wie ein Thin Client ermöglicht ein Zero Client den Zugriff auf einen virtuellen Desktop. Bei Leistung, Nutzbarkeit und Sicherheit unterscheiden sie sich aber signifikant voneinander.
Bei einem Zero Client handelt es sich um ein kleines Gerät, dass es dem Nutzer ermöglicht, auf seinen im Rechenzentrum abgelegten Desktop zuzugreifen. Ein Thin Client entspricht dagegen eher einem kleinen PC mit eingeschränkten Erweiterungsmöglichkeiten. Auch er bietet Zugriff auf einen Desktop im Data Center, allerdings oftmals verbunden mit hoher Komplexität.
Zero Client vs. Thin Client Computing: Plug-and-play
Der Zugriff auf virtuelle Desktops-Umgebungen (Virtual Desktop Infrastructure, VDI) mit einem Zero Client entspricht nahezu dem Arbeiten mit einem PC. Ein Beispiel hierfür ist das Plug-and-Play bei USB-Geräten. Bei der Benutzung eines PCs oder eines Thin Clients mit einem lokalen Betriebssystem verläuft das Plug-and-Play in drei Phasen, sobald man das USB-Gerät einsteckt:
1. Plug-and-Play des lokalen Geräts: Geräteerkennung und Installation des Gerätetreibers.
2. Übernahme durch den VDI Client: Austausch des lokalen Betriebssystemtreibers gegen einen Treiber mit Umleitungsfunktionalität.
3. Remote Plug-and-Play (innerhalb des virtuellen Desktops): Geräteerkennung und Installation des Gerätetreibers.
Es kann einige Zeit dauern, zum Teil mehrere Minuten, bis das eingesteckte USB-Gerät erkannt und angezeigt wird. Üblicherweise sind die ersten beiden Phasen für den Benutzer unsichtbar, so dass er frustriert aufgibt und das USB-Gerät entfernt, bevor die dritte Phase beginnt.
Mit einem Zero Client findet im Normalfall kein lokales Plug-and-Play statt. Der komplette Prozess läuft vollständig im virtuellen Desktop innerhalb des Rechenzentrums ab. Der Prozess beginnt quasi direkt mit der dritten Phase, die der Benutzer sieht und in der er genau erkennen kann, wann die Einbindung des Geräts abgeschlossen ist.
Zero Client vs. Thin Client: Leistung und Verwaltung
Zero Clients bieten in den meisten Fällen eine hohe Performance. Sie sollten für ein VDI-Protokoll optimiert sein und eine ausgezeichnete User Experience ermöglichen. Hierzu gehören schnelles und störungsfreies Scrollen und eine optimale Videowiedergabe, die so gut ist, wie das Netzwerk es zulässt. Die User Experience ist der wichtigste Faktor wenn es um den Erfolg von VDI geht. Daher ist es entscheidend, dass ein Gerät genutzt wird, welches auf das VDI-Protokoll hin optimiert ist. Zero Clients bieten hierbei in der Regel die beste Performance im Hinblick auf die Darstellungsqualität.
Zero Clients sind in den meisten Fällen einfacher zu verwalten, zu konfigurieren und zu aktualisieren. Die Firmware eines Zero Clients ist nur wenige Megabyte groß, während die eines Thin Clients durchaus einige Gigabyte in Anspruch nehmen kann. Der Update-Prozess selbst erfolgt wesentlich schneller und ist weniger aufwändig, so dass er wenn nötig jeden Tag beim Bootvorgang durchgeführt werden kann. Ein Thin Client benötigt genauso viele Updates und Patches wie ein Desktop-Betriebssystem. Da ein Zero Client über kein eigenes Betriebssystem verfügt, braucht er auch weniger Updates.
Zero Clients haben sehr wenige Stellschrauben – oftmals weniger als hundert Konfigurationsmöglichkeiten insgesamt. Dementsprechend einfach sind sie zu verwalten. In vielen Fällen besteht ihre Verwaltung aus einigen Textdateien, die auf einem freigegebenen Netzwerk-Ordner liegen. Dagegen muss bei Thin Clients ein komplettes Betriebssystem verwaltet werden, das zehntausende von Einstellungsmöglichkeiten bietet. Das OS macht eine komplexe Verwaltungssoftware erforderlich, die oftmals sogar eigene Server an mehr als einem Standort voraussetzt.
Ein Zero Client ist dagegen eher wie ein Toaster: Der Benutzer nimmt ihn aus der Verpackung und er funktioniert einfach. Falls der Benutzer in einer Niederlassung Ihres Unternehmens arbeitet, ist es ein gewaltiger Vorteil, wenn er selbst ein Gerät in Betrieb nehmen kann.
In einigen Fällen müssen Thin Clients erst mit einer angepassten Firmware oder mit speziellen Einstellungen versehen werden, bevor der Rollout stattfinden kann – was eine schnelle Bereitstellung erschwert. Die Möglichkeit, schnell eine große Anzahl von Geräten bereitstellen zu können, kann jedoch entscheidend sein, wenn es zum Beispiel darum geht, ein Callcenter für eine Werbekampagne oder eine Naturkatastrophen-Hotline einsatzbereit zu machen.
Ein weiterer Vorteil des Zero Clients ist der geringere Stromverbrauch. Während Thin Clients oftmals mit Standard-CPUs und Grafikprozessoren ausgestattet sind, verfügt ein Zero Client in der Regel über einen stromsparenden Prozessor (wenn er überhaupt einen hat), was zu einem niedrigeren Energieverbrauch sowie einer geringeren Wärmeentwicklung führt. Die Einfachheit der Zero Clients führt auch zu einer geringeren Angreifbarkeit, so dass sie auch in weniger vertrauenswürdigen Netzwerken eingesetzt werden können. Der geringe Strombedarf und die meist nur passive Kühlung machen die Geräte auch weniger anfällig für Hitze, Staub und Vibrationen, so dass die Geräte auch in widrigen Umgebungen eingesetzt werden können.
Alle Zero Clients sind nahezu identisch. Es werden nicht alle paar Monate neue Modelle auf den Markt gebracht, sondern höchstens alle paar Jahre, so dass Ihre IT-Landschaft aus nicht allzu vielen unterschiedlichen Geräten bestehen wird. Das führt zum einen dazu, dass kein Support notwendig ist, wenn Geräte von einem Arbeitsplatz zu einem anderen wandern, und es führt zum anderen auch zu einer konsistenten User Experience. Darüber hinaus wird Ihr Hardwarelieferant auch eine geringere Anzahl unterschiedlicher Modelle im Portfolio haben, was zu einer besseren Verfügbarkeit führt, wenn Sie neue Geräte benötigen.