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Xen und KVM: finden Sie den richtigen Open-Source-Hypervisor
Xen und KVM sind beide Open-Source-Hypervisoren mit ähnlichen Funktionen. Daher ist vor allem die zugehörige Infrastruktur ausschlaggebend bei der Frage, welcher sich für Sie eignet.
Sowohl Xen als auch KVM bieten ähnliche Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auszuführen und mehr Netzwerkflexibilität.
Ihre Entscheidung hängt daher eher von der primären Infrastruktur Ihres Unternehmens ab, den Personalressourcen und dem Umfang der geplanten Cloud-Nutzung.
Beide Hypervisoren sind Linux-basiert und bieten Unterstützung für Verwaltungstools von Citrix, Oracle und Red Hat.
Was ist Xen?
Forscher der University of Cambridge haben Ende der 1990er Jahre den Hypervisor Xen Type 1 entwickelt. Die Linux Foundation übernahm das Projekt 2013.
Xen ist die Grundlage für verschiedene Typ-1-Hypervisoren, die es IT-Administratoren ermöglichen, mehrere Betriebssysteme auf derselben Hardware auszuführen, und über eine kleine Verwaltungsebene zum Steuern gemeinsam genutzter Ressourcen verfügen.
Citrix und Oracle verwenden Xen für ihre Virtualisierungsprodukte. Citrix übernahm den Namen Xen, entschied sich jedoch dafür, XenServer in Citrix Hypervisor umzubenennen, um es vom Open-Source-Angebot abzuheben.
Was ist KVM?
Kernel-based Virtual Machine (KVM) wurde 2007 in Linux übernommen und ist ein Hypervisor, der Betriebssysteme auf x86-Serverhardware virtualisiert. Da es sich im Linux-Kernel befindet, aber Gastbetriebssystemsoftware ausführt, wird über seine Klassifizierung als Typ-1- oder Typ-2-Hypervisor diskutiert.
OpenStack und oVirt verwenden derzeit KVM als Standard-Hypervisor. Sie können darauf die folgenden Gastbetriebssysteme ausführen: Berkeley Software Distribution, Solaris, Windows, ReactOS und macOS mit QEMU.
Der primäre KVM-Anbietersupport erfolgt über Red Hat und das Linux-Kernel-Entwicklungsteam. Amazon hat sich aktiv in Richtung eines hybrideren Ansatzes bewegt, um die KVM-Integration zu ermöglichen.
Unterschiede zwischen KVM- und Xen-Hypervisoren
Der Xen-Hypervisor verwendet ein Mikrokernel-Design, das auf Bare-Metal-Hardware läuft und auf Systemen ohne Virtualisierungserweiterungen ausgeführt werden kann. Bei modernen Servern ist das nicht der Rede wert, bei älterer Hardware können Sie aber auf Probleme damit stoßen.
Xen Version 4.14 verfügt über mehrere neue Sicherheitsfunktionen, darunter Linux-Stub-Domänen, eine leichtgewichtige VM-Verzweigung zur Analyse von Malware, eine Live-Patch-Funktion mit präziserer Kontrolle über das Patchen und Unterstützung für die hardwarebasierte Control-Flow-Enforcement-Technologie Shadow Stack.
Die Version 4.15 vom April 2021 verbesserte diese Funktionen und enthielt neue sichere Startmodi.
Ein Vorteil von KVM ist, dass es auf dem Kernel des Linux-Betriebssystems aufbaut; Das bedeutet, dass KVM Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates erhält, wenn Linux neue Versionen veröffentlicht.
KVM Nitro ist eine Amazon-Elastic-Compute-Cloud-Funktion (Amazon EC2), die isolierte Rechenumgebungen innerhalb derselben Instanz schafft. Sicherheit und Isolierung sind die Hauptgründe für den Schutz vertraulicher Daten auf VM-Ebene.
Die Infrastruktur beeinflusst die Wahl des Hypervisors
Die bestehende Infrastruktur ist ausschlaggebend bei der Wahl zwischen KVM- und Xen-Hypervisoren. Weitere Faktoren sind Nutzererfahrung, Mitarbeiterwissen und Code-Anforderungen.
Um die richtige Entscheidung zu treffen, müssen Sie die Abhängigkeiten von bestimmten Anbietern kennen und eine klare Vorstellung davon haben, wohin sich ihre IT-Projekte entwickeln.
Oracle und Citrix haben einen großen Kundenstamm und setzen auf Xen als primären Hypervisor. Red Hat, SUSE und Canonical unterstützen KVM als Virtualisierungstechnik für ihre Linux-Versionen.
Bei der Cloud stehen Administratoren vor einer ähnlichen Entscheidung: Citrix und Oracle haben ein Xen-basiertes Angebot, im Gegensatz zu Google auf KVM. Amazon bietet sowohl Xen als auch KVM an, so dass Sie hier flexibel sind. IT-Teams, die Citrix oder Oracle verwenden und ihr System in die Cloud verlagern, werden wahrscheinlich Xen bevorzugen.
Es ist wichtig, dass Sie die wachsende Popularität von Hybrid- und On-Premises-Cloud-Angeboten berücksichtigen. Wenn Administratoren diese Optionen untersuchen, müssen sie ihre vorhandene Virtualisierungssoftware verstehen und berücksichtigen und wie gut sie zu jedem potenziellen Cloud-Anbieter passt.
Amazon unterstützt sowohl Xen als auch KVM, arbeitet aber direkt mit Citrix zusammen.
Sie sollten alle UX-Einstellungen vollständig verstehen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen. Große Cloud-Anbieter stellen sowohl webbasierte als auch programmatische Schnittstellen bereit, um IT-Teams und Administratoren mehr Flexibilität zu bieten.
Automatisierung ist die wichtigste Technologie zum Verwalten groß angelegter Virtualisierungsprojekte. Jemand muss jedoch den dafür notwendigen Code schreiben. Verfügbares und fähiges Personal ist der wichtigste Faktor, um alle Anforderungen an das Schreiben von Codes zu verstehen und Prozesse zu planen. Sie sollten daher in jedem Fall dem Hypervisor den Vorzug geben, den Ihr Team auch kompetent betreuen kann.