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Windows Virtual Desktop und die Herausforderung zu drucken
Das Drucken aus Windows Virtual Desktop ist durchaus eine Herausforderung. Mit folgenden Lösungen können sich IT-Abteilung und Endanwender das Leben einfacher machen.
Seit jeher sind Remote-Desktop-Sitzungen im Zusammenhang mit Drucken eine besondere Herausforderung. Das hat sich auch mit der Einführung von Windows Virtual Desktop nicht geändert, auch hier kann sich das Thema gerne mal komplex gestalten.
Zwar bringt die Architektur von Windows Virtual Desktop ab Werk eine native Druckfunktionalität mit, aber der Druckprozess ist möglicherweise nicht so einfach und eingängig wie dies von den Endanwendern gewohnt ist. Hier können Produkte von Drittanbietern den Druckprozess vereinfachen und den Administratoren zentrale Funktionen zur Druckverwaltung bieten.
Eine kurze Geschichte der Druckprobleme bei virtuellen Desktops
Wenn sich ein Anwender sich üblicherweise an eine Remote-Desktop-Sitzung anmeldet, überschreiben die Druckerzuordnungen des Remote-Desktops die lokalen Druckerzuordnungen des Benutzers. Dies kann dazu führen, dass Druckaufträge an den falschen Drucker gesendet werden oder gar nicht gedruckt werden.
Üblicherweise hat man das Problem dann so gelöst, dass der Remote-Desktop-Client so konfiguriert wurde, dass er in der Lage war die Druckaufträge des Anwenders auf einem lokalen Drucker und nicht einem Remote-Drucker auszugeben. Microsoft hat für diesen Ansatz unter anderem die Funktion Easy Print bereitgestellt.
Mit Easy Print waren jedoch nicht alle Probleme gelöst. Um bei Remote-Desktop-Sitzungen das Drucken zu realisieren existieren unterschiedliche Herangehensweisen. Bei einem Ansatz erfolgt eine Art Druckerumleitung. Hier wird der Druckjob von einem entfernten System an den Client des Endanwenders geschickt und vor dort auf dem lokalen Drucker des Nutzers ausgegeben. Beim Session Printing werden die Druckaufträge hingegen direkt vom entfernten System zu einem Remote-Drucker überstellt. Easy Print funktioniert nur mit dem erst genannten Ansatz.
Windows Virtual Desktop und die Sache mit dem Drucken
Windows Virtual Desktop ist ein Microsoft-Dienst, bei dem Windows-Desktops aus der Azure Cloud bereitgestellt werden. In Hinblick auf das Drucken können da Probleme auftauchen, da die Anwender nicht zwangsweise über einen RDP-Client (Remote Desktop Protocol) an eine Windows-Virtual-Desktop-Sitzung verbunden werden. Wenn gewünscht, können sich die Anwender direkt über ihren Browser verbinden.
Verbinden sich die Endanwender via Browser, steht ihnen nur ein Drucker namens „Remote Desktop Virtual Printer“ zur Verfügung. Wenn Anwender auf diesen Drucker ein Dokument ausgeben, wird dieses nicht wirklich gedruckt. Stattdessen wird der Druckauftrag in eine PDF-Datei umgewandelt, die der Anwender dann wiederum auf einem lokalen Drucker ausgeben kann. Das Ganze funktioniert selbstverständlich, ist für die Anwender im Unternehmen aber nicht unbedingt eingängig.
Drucklösungen für Windows Virtual Desktop
Drittanbieter haben Produkte entwickelt, mit denen sich das Drucken unter Windows Virtual Desktop vereinfachen lässt.
Tricerat
Tricerat hat eine spezielle Druckserver-Proxy-Software entwickelt, die Windows Virtual Desktop zusammenarbeitet. Damit sollen sich die Herausforderungen des Druckens in einer Cloud-basierten Umgebung bewältigen lassen.
Für diese Lösung müssen Admins kein VPN bereitstellen oder spezielle Firewall-Sessions konfigurieren. Die Druckserver-Proxy-Lösung ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Windows Virtual Desktop und einem lokalen Druckserver.
Die Lösung funktioniert so, dass die Druckaufträge an einen Print-Server-Proxy weitergeleitet werden. Dieser Server verschlüsselt und komprimiert den Druckauftrag und fügt ihn einer Warteschlange hinzu. Eine Komponente, die auf dem lokalen Druckserver des Unternehmens installiert ist, fragt kontinuierlich den Druckserver-Proxy-Server ab. Wird dort ein Druckauftrag erkannt, wird dieser Druckauftrag an den entsprechenden Drucker weitergeleitet.
ThinPrint
Während Tricerat so konzipiert ist, die Übertragung von Windows-Virtual-Desktop-Druckaufträgen an einen lokalen Druckserver zu übernehmen, fungiert die Lösung von ThinPrint als Cloud-basierter Druckserver. Die Lösung ezeep for Windows Virtual Desktop steht derzeit als Preview zur Verfügung.
Eine der Vorteile des ThinPrint-Ansatzes ist es, dass die Verwaltung von Druckertreibern vereinfacht wird. So ist es nicht erforderlich, Druckertreiber auf den virtuellen Desktops zu installieren. Der Druckserver fungiert als zentrales Repository für Druckertreiber. Dies bedeutet zugleich, dass das Rendern von Druckaufträgen innerhalb des Druckservers und nicht auf den virtuellen Desktops oder den Client-Geräten erfolgt.
Zudem werden bei der ThinPrint-Lösung die Druckaufträge von der Software komprimiert und zudem Techniken zur Bandbreitenoptimierung und Caching eingesetzt, um die bestmögliche Druckleistung zu erzielen.