ShpilbergStudios - stock.adobe.c

Wie es mit Microsoft Exchange Unified Messaging weitergeht

Da die Cloud-Services gereift sind, hat Microsoft auch Unified-Messaging-Funktionen in Exchange Server angepasst. Wie wird es in Exchange Server 2019 aussehen?

Mit der zunehmenden Integration von Cloud-Diensten in lokale IT-Umgebungen stellt sich für viele Exchange-Administratoren die Frage: Welche Änderungen wird es in der nächsten Version von Exchange Server geben? Und was wird insbesondere aus Unified Messaging? Microsoft selbst gibt zwar keine direkten Antworten auf diese Fragen. Aber die weitere Entwicklung von Microsoft Exchange Unified Messaging lässt sich daran erkennen, wie das Unternehmen diese Funktion in früheren Exchange-Versionen implementiert und geändert hat.

Die Strategie des Softwarekonzerns in den letzten Jahren war ein schrittweiser Wechsel von lokalen Produkten hin zu Cloud-Services. In einigen Fällen hat Microsoft einen Cloud-Service in ein lokales Produkt integriert. Auf diese Weise wurden Unternehmen mehr oder weniger sanft dazu gedrängt, sich in Richtung Cloud zu bewegen. Trotz seines Namens filtert beispielsweise Office 365 Advanced Threat Protection E-Mails für den lokalen Exchange Server.

Microsoft plant die Veröffentlichung von Exchange Server 2019 in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 – also in wenigen Wochen. Eine Preview der nächsten Exchange-Version lässt sich bereits herunterladen.

Die Geschichte von Microsoft Exchange Unified Messaging

Microsoft hat Unified Messaging in Exchange 2000 mit seiner Instant-Messaging-Funktion auf der Echtzeit Collaboration-Serverplattform des Unternehmens eingeführt.

Als Microsoft Exchange 2003 veröffentlichte, integrierte das Unternehmen Live Communications Server (LCS), der einige Funktionen vom Collaboration Stack abspaltete. LCS steuerte Instant-Messaging-, Video- und Sprachfunktionen auf der Plattform.

Im Juli 2006 gründeten Microsoft und Nortel die Innovative Communications Alliance. Das Ziel der Allianz war, Technologien auszutauschen, ihre Unified-Communications-Plattformen zu verbessern und die Telekommunikationshardware von Nortel in die Microsoft-Software zu integrieren.

Microsoft veröffentlichte 2007 Office Communications Server (OCS), der das Unternehmen etwas näher an die Welt der Telefonie heranführte. OCS 2007 wurde nicht in das öffentliche Telefonnetz integriert, aber es ermöglichte Voice over IP (VoIP). Für VoIP benötigte Microsoft Voicemail, was als Funktion in Exchange Server 2007 integriert wurde.

Mit all diesen Änderungen haben viele IT-Profis Schwierigkeiten zu verstehen, welche Telefondienste OCS, Lync und Skype For Business bereitstellen – und welche vom Exchange Server verwendet werden. Exchange Server nimmt die Anrufe entgegen, stellt aber bislang keine Telefondienste zur Verfügung. Mit Microsoft Exchange Unified Messaging lassen sich Anrufe entgegennehmen und Dienste bereitstellen, nachdem ein Anruf eingegangen ist.

Microsoft Exchange Unified Messaging in der Cloud

Nach der Einführung von Office 365 im Jahr 2011 konzentrierte sich Microsoft auf die Entwicklung seiner Cloud-Produkte. Mit Lync Server 2010 kam die PBX-Telefonanlage (Private Branch Exchange) auf dem Markt. Allerdings waren ihre Funktionen im Vergleich zu einer Cloud-PBX-Anlage eingeschränkt. Lync Online, mittlerweile Skype for Business, kontrollierte nur IM- und Präsenzdienste für Benutzer, die Postfächer in den Dienst migriert haben.

Exchange Online, der gehostete E-Mail-Dienst von Microsoft, bietet wiederum einen vollständigen Unified-Messaging-Service aus der Cloud mit allen Funktionen der lokalen Version von Exchange. Unternehmen können lokale PBX-Telefonanlagen an Exchange Online anbinden, um den Cloud-Service für Voicemail zu nutzen.

Inzwischen bietet Microsoft den Cloud-Service Azure Voicemail an. Dieser ersetzt die Unified-Messaging-Funktionalität von Exchange Online für Kunden, die Skype for Business Cloud PBX nutzen.

Unified Messaging in Exchange Server 2013 und 2016

Mit Exchange 2003 führte Microsoft das Konzept eines Frontend-Exchange-Servers ein. Dies war keine vollständige Bereitstellung von getrennten Exchange-Bits für separate Exchange-Funktionen. Exchange 2007 und 2010 boten beide differenzierte Serverrollen, wie die Rollen für Mailbox, Hub Transport und Client Access.

Mit der Veröffentlichung von Exchange 2013 reduzierte Microsoft diese Rollen auf eine bessere Frontend-/Backend-Konfiguration. Exchange 2016 verfügt über eine andere Exchange-Serverrolle als die Edge-Transportrolle, die für den Einsatz in einer demilitarisierten Zone (DMZ) vorgesehen ist.

Die Unified-Messaging-Funktion von Microsoft Exchange wurde in Exchange Server 2013 und 2016 kaum weiterentwickelt. Die einzige Änderung für Unified Messaging in diesen Releases ist, dass Exchange 2016 die Bereitstellung von separaten Rollen nicht mehr unterstützt. Diese Trends werden sich wahrscheinlich mit der Veröffentlichung von Exchange 2019 mit einer einzigen Bereitstellungsoption für alle Rollen auf demselben physischen Server fortsetzen.

Die Zukunft von Microsoft Exchange Unified Messaging

Wenn man die jüngsten Entwicklungen bei Microsoft in Betracht zieht, kann man davon ausgehen, dass die Mindestanforderungen für Exchange Server 2019 Versionen des Windows-Server-Betriebssystems und von Active Directory umfassen werden.

Microsoft wird die Unternehmen weiterhin über lokale Software zur Nutzung seiner Online-Dienste bringen. Unternehmen, die die neuesten Features und Funktionen haben wollen, müssen sich überlegen, ob ein Wechsel zu Exchange Online nicht besser ist.

Folgen Sie SearchEnterpriseSoftware.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!

Nächste Schritte

So gestaltet man Exchange Server Updates stressfrei.

Wie überprüfen Administratoren das Exchange IRM Setup?

Der Einsatz von Exchange-Zertifikaten erfordert Planung.

Erfahren Sie mehr über Collaboration-Software