Welches Storage für ESXi-Umgebungen eignet sich für kleine Unternehmen?
Bei kleinen virtualisierte ESXi-Umgebungen können Unternehmen zwischen verschiedenen Storage-Lösungen wählen. Die Kosten variieren dabei erheblich.
Wenn Sie als Virtualisierungs-Administrator eine ESXi-Umgebung einrichten, müsse Sie sich auch mit der Organisation des Storage auseinandersetzen. Es gibt verschiedene Lösungen, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Fällt der Host-Server aus, sollten die Abbilder der virtuellen Maschinen (VM) verfügbar sein. Mit nachfolgenden Tipps konfigurieren Sie ESXi-Storage so, dass Sie ruhiger schlafen können.
Um Images zu speichern, verwendet VMware Datastores. Beim Einrichten von ESXi ist der einfachste Weg, den lokalen Datastore zu nutzen. In diesem Fall müssen Sie in einer virtuellen Umgebung nur einen Server verwenden. Empfehlenswert ist das aber nicht. Sollte dieser Server ausfallen, wirkt sich das auf Ihre gesamte Virtualisierung aus.
Um eine Umgebung einzurichten, die auch ein Disaster überstehen kann, speichern Sie die VM-Images am besten auf einem anderen Computer. Das kann ein Server, der als dedizierter Storage-Server eingerichtet wurde, ein NAS- (Network-attached Storage) oder ein Storage Area Network (SAN) sein. Alle drei bieten dieselbe Lösung, doch die Preisunterschiede sind erheblich.
Wählen Sie Ihren Storage mit Bedacht
Ein NAS ist bei Bedienbarkeit und Kosten die beste Lösung. Es gibt aber auch Nachteile. Ein NAS ist wie ein normaler Server. Es verbindet sich zu einem normalen IP-Netzwerk und Sie definieren verschiedene Typen an Storage. In einem NAS stehen Ihnen in der Regel diverse Redundanz-Funktionen zur Verfügung. Damit können Sie kritische Komponenten, wie zum Beispiel Festplatten, Stromversorgung und Netzwerk-Schnitstellen bei Ausfällen abfedern. Fällt das NAS allerdings komplett aus, haben Sie nichts in der Hand. Sollten Sie regelmäßig Backups machen und keine geschäftskritischen Anwendungen darauf haben, ist das kein Problem. Benötigen Sie aber minimale Ausfallzeiten, ist ein NAS nicht die ideale Lösung.
Storage lässt sich auch auf normalen Servern installieren. Sowohl mit Windows- als auch Linux-Betriebssystemen können Sie Server konfigurieren, die gemeinsam genutzten Storage zur Verfügung stellen. Möglich sind zum Beispiel iSCSI oder NFS (Network File System). Sie müssen allerdings mehr Aufwand als bei einem NAS investieren, das in der Regel schnell per Plug & Play betriebsbereit ist. Sind Sie ein sachkundiger Windows- oder Linux-Administrator, bietet sich hier eine Alternative zu einem NAS - mit denselben Funktionen.
Dieser Ansatz hat einen weiteren Vorteil: Sie können sowohl Linux als auch Windows in einen Storage Cluster integrieren. Sollte ein Server ausfallen, kann ein anderer binnen weniger Sekunden einspringen.
Eine weitere Option ist die Verwendung eines SANs. Hierbei handelt es sich aber nicht nur um eine Storage Appliance, die Sie an das Netzwerk anschließen und die Arbeit erledigt. Es ist ein Storage-Produkt, das ein eigenes und dediziertes Netzwerk voraussetzt. Dieser Umstand treibt natürlich den Preis Ihres Storage-Systems in die Höhe. Ein gutes NAS-Produkt bekommen Sie für unter 1000 Euro. Ein typisches SAN kostet unter Umständen über 10.000 Euro. Für die zusätzlich ausgegebenen Euro erhalten Sie natürlich diverse Vorteile: Ein dediziertes Storage-Gerät, das auf Hochverfügbarkeit getrimmt ist und eine Web-Schnittstelle, die das Management vereinfacht.
Storage im Netzwerk zur Verfügung stellen
Nachdem Sie sich für eine Lösung entschieden haben, müssen Sie sie in das Netzwerk integrieren. Sie haben drei Möglichkeiten: NFS, iSCSI und Fibre Channel. Die einfachste Lösung ist NFS. Sie stellt gemeinsam genutzte Ordner im Netzwerk zur Verfügung. NFS ist ein Dienst, der mit UNIX eingeführt wurde und per Standard auf allen Linux-Distributionen zur Verfügung steht. Dieses Feature haben zwar auch NAS-Appliances. Unter Windows funktioniert es aber nicht. Das Betriebssystem von Microsoft verwendet für die Erschaffung von gemeinsam genutzten Ordnern CIFS. VMware ESXi unterstützt NFS Shares. Sie müssen auf Ihrem Linux-Rechner oder NAS lediglich einen NFS Share erzeugen und dann ESXi damit verbinden.
Als Alternative zu NFS können Sie SAN-Technologie wie iSCSI oder Fibre Channel verwenden. Der Hauptunterschied zwischen NAS und SAN ist, dass SAN ein komplettes Gerät zur Verfügung stellt, wogegen NAS nur einen Teil anbietet. Aufgrund des geringeren Overheads ist SAN meist schneller. Bei ESXi werden Sie zwischen SAN und NFS allerdings keine großen Unterschiede bemerken.
Eine weitere Option ist iSCSI. Grundsätzlich sind iSCSIs lediglich SCSI-Befehle, die in IP-Pakete verpackt sind, so dass sie über ein normales Netzwerk laufen. Wenn Sie iSCSI auf einer dedizierten Netzwerk-Infrastruktur nutzen, können Sie die Verfügbarkeit maximieren. Da iSCSI auf einer herkömmlichen Netzwerk-Infrastruktur läuft, kann es ein Netzwerk-Administrator verwalten.
Fibre Channel ist eine teurer Lösung, bietet aber die bestmögliche Geschwindigkeit. Die meisten kleineren Unternehmen benötigen diese Bandbreite allerdings nicht. Wenn Sie eine schlüsselfertige Lösunge bevorzugen, wird ein iSCSI SAN ihre ESXi Storage-Bedürfnisse abdecken.