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Welchen Zweck erfüllen Thin-Client-Betriebssysteme?
Thin Clients können als Hubs für virtuelle Desktop-Betriebssysteme fungieren oder ihre eigenen Betriebssysteme lokal ausführen, was viele Vorteile bietet.
Thin Clients sind ein nützliches Tool für die Desktop-Virtualisierung. Aber welche Rolle spielen ihre Betriebssysteme in einer virtuellen Desktop-Umgebung?
Beim Betrieb einer virtualisierten Umgebung sind Endgeräte erforderlich, um die Verbindung zum virtuellen Desktop zu ermöglichen. Zero Clients und Thin Clients sind genau für diese Aufgabe konzipiert.
Zero Clients haben kein lokales Betriebssystem und keine lokale Festplatte oder bewegliche Teile, aber sie ermöglichen eine VDI-Verbindung. Dedizierte Thin Clients und die Betriebssysteme, die auf ihnen laufen können, bieten verschiedene Vorteile. Ein Betriebssystem auf einem Thin Client bietet mehr als nur einen Verbindungsmechanismus über spezifische Protokolle und eine Benutzeroberfläche. Es optimiert die Ressourcen und hilft dem Unternehmen, seinen IT-Betrieb zu rationalisieren.
Welche verschiedenen Arten von Thin-Client-Betriebssystemen gibt es?
Im Vergleich zu PCs ist Thin-Client-Hardware in der Regel kostengünstiger, weniger ressourcenintensiv und leicht skalierbar, so dass Unternehmen die Anzahl der Geräte je nach Bedarf erhöhen oder verringern können. Um ansonsten veraltete Geräte wiederzuverwenden, können IT-Abteilungen leichtgewichtige Thin-Client-Betriebssysteme wie Stratosdeks No Touch auf älterer Hardware mit minimalen Memory- oder CPU-Ressourcen installieren. Da sie weniger Ressourcen benötigen, müssen sie in der Regel auch seltener aktualisiert werden und haben geringere Wartungskosten. Außerdem tragen ihre längere Lebensdauer und die einfache Verwaltung zu Kosteneinsparungen bei.
Die Hersteller bieten verschiedene Thin-Client-Betriebssysteme an, von denen einige speziell für proprietäre Thin-Client-Hardware und -Firmware entwickelt wurden, wie zum Beispiel HP ThinPro-Betriebssystem, das sich ausschließlich auf die Verbindung mit einer bestimmten VDI-Plattform wie VMware Horizon oder Citrix Virtual Apps and Desktops konzentriert. Microsoft hat einige Versionen von Windows speziell für verschiedene eingebettete Systeme, einschließlich Thin Clients, entwickelt. Windows 10 IoT Enterprise und Embedded Standard sind beispielsweise beide Teil der Produktgruppe der eingebetteten Betriebssysteme von Microsoft.
Es gibt auch Thin-Client-Betriebssysteme, die auf Linux-Distributionen basieren und für Thin-Client-Hardware angepasst sind, wie ThinStation und Igel OS. Diese Systeme können lokale Gerätehardware wie Netzwerk- und USB-Anschlüsse sowie CD-Laufwerke für den Zugriff auf Geräteperipherie nutzen.
Einige Unternehmen entwickeln ihre eigenen Thin-Client-Betriebssysteme und passen sie an ihre spezifischen Anforderungen an, indem sie Elemente verschiedener Open-Source- oder proprietärer Plattformen einbeziehen. Jedes Thin-Client-Betriebssystem bietet eine Reihe eigener Funktionen, Optimierungen und Kompatibilität mit verschiedenen VDI-Tools. Die Wahl eines Thin-Client-Betriebssystems hängt häufig von Faktoren wie Hardwarekompatibilität, Verwaltungsfunktionen, Sicherheitsmerkmalen und Integration mit der gewünschten VDI-Plattform ab.
Wie können Thin-Client-Betriebssysteme virtuelle Desktop-Umgebungen verbessern?
Ein Thin-Client-Betriebssystem kann die VDI in mehrfacher Hinsicht optimieren. Diese Betriebssysteme sind leichtgewichtig und benötigen nur minimale lokale CPU-, Memory- und Storage-Ressourcen. So kann auch ältere oder weniger leistungsfähige Hardware effizient mit der auf Servern oder in der Cloud gehosteten virtuellen Desktop-Umgebung verbunden werden und mit ihr interagieren. In einer virtuellen Desktop-Umgebung finden die meisten Verarbeitungsaufgaben auf der Serverseite statt und nicht auf dem Thin-Client-Gerät. Das Betriebssystem verlagert die Rechenlast auf den Server oder die Cloud, wodurch die Belastung der Client-Hardware verringert und die Gesamtleistung verbessert wird.
Ein weiterer Vorteil von Thin Clients mit Betriebssystem ist die Möglichkeit, sie zentral zu verwalten. IT-Administratoren können Betriebssystemkonfigurationen, Anwendungen und Sicherheitsmaßnahmen für mehrere Thin-Client-Geräte zentral verwalten und aktualisieren und so den Verwaltungsaufwand reduzieren. Durch die Optimierung der Ressourcen, die Zentralisierung der Verarbeitung, die Verbesserung der Sicherheit und die Vereinfachung der Verwaltung verbessern Thin-Client-Betriebssysteme die Effizienz virtueller Desktop Umgebungen.
Zwei wichtige Verwaltungsfunktionen sind die zentralisierte Richtliniendurchsetzung und die Fernüberwachungsfunktionen, die eine Reihe von zusätzlichen Vorteilen bieten.
Zentralisierte Richtliniendurchsetzung
Administratoren können IT-Richtlinien und Compliance-Maßnahmen einheitlich auf allen Thin-Client-Geräten durchsetzen. Das gewährleistet eine konsistente Umsetzung der Unternehmensrichtlinien in Bezug auf Datenschutz, Nutzungsrichtlinien und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Auch die Softwarebereitstellung und -aktualisierung ist dadurch einfacher zu handhaben. Die IT-Abteilung kann Softwareanwendungen, Upgrades und Patches für alle Thin-Client-Geräte gleichzeitig von einem zentralen Standort aus bereitstellen. Dadurch werden einheitliche Softwareversionen und Sicherheitsstandards geschaffen.
Generell kann eine zentrale Verwaltung die Geräte- und Datensicherheit erhöhen. Die IT-Abteilung kann Sicherheitsmaßnahmen wie Benutzerzugriffskontrollen, Verschlüsselungseinstellungen, Antiviren-Updates und Firewall-Konfigurationen zentral verwalten und durchsetzen und so eine sichere Umgebung für alle Thin Clients gewährleisten. Thin Clients verringern auch die Angriffsfläche auf der lokalen Client-Seite, da sich die Daten auf dem Server befinden.
Fernüberwachsungsfunktionen
Zentralisierte Monitoring-Tools ermöglichen die Echtzeitüberwachung von Thin-Client-Geräten. Das bietet sowohl Vorteile beim Troubleshooting aus der Ferne als auch beim Asset-Management.
IT-Teams können Probleme identifizieren und beheben sowie Diagnosen durchführen, ohne physisch auf einzelne Geräte zugreifen zu müssen. Die Fernsteuerungsfunktionen verbessern auch die Benutzerfreundlichkeit, da die Support-Mitarbeiter den Endbenutzern leichter technische Unterstützung bieten können.
Darüber hinaus erleichtert die zentrale Verwaltung die Nachverfolgung von Anlagen und die Bestandsverwaltung für Thin-Client-Geräte. Die IT-Abteilung kann Hardwarespezifikationen, Gerätezustand und Nutzungsstatistiken über eine einzige Schnittstelle überwachen.