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Weiterbildungsangebote im Bereich generativer KI

Generative KI verändert die Arbeitswelt. Viele Arbeitnehmer stellen sich daher die Frage, wie sie sich am besten darauf vorbereiten können, um den Verlust ihres Jobs zu verhindern.

Der Erfolg von ChatGPT und anderer generativer KI-Modelle hat zahlreiche Arbeitnehmer in den vergangenen Monaten sehr nachdenklich gemacht. Sie befürchten, in den kommenden Jahren ihren Job zu verlieren. Experten gehen davon aus, dass diese Ängste zum Teil durchaus berechtigt sind. So rechnet etwa Jens Südekum, Ökonom an der Universität Düsseldorf, in einem Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR) zwar nicht damit, dass es deswegen zu einer neuen Massenarbeitslosigkeit kommen wird. Veränderungen werde es aber auf jeden Fall geben. 

„Die KI ist breit einsetzbar und einige Berufsfelder sind tatsächlich durch Tätigkeiten geprägt, die ganz gut ersetzt werden können durch Technologien“, so Südekum gegenüber dem SWR. Er empfiehlt daher, sich auf diejenigen Teile des Berufs zu konzentrieren, die sich nicht so leicht automatisieren lassen. Das seien etwa Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Kreativität sowie strategischer und längerfristiger Planung. 

Eine weitere Möglichkeit zum Schutz vor negativen Folgen des KI-Booms ist, sich aktiv damit auseinanderzusetzen und neue Kenntnisse in diesem Bereich zu erwerben. Dafür gibt es bereits ein breites Angebot an oft sogar kostenlosen Schulungen. Wir geben einen Überblick.

Hasso-Plattner-Institut und openHPI

Das Hasso-Plattner-Institut, das an der Universität Potsdam angesiedelt ist, beschäftigt sich auf seiner digitalen Plattform openHPI bereits seit einer Weile mit der Entwicklung generativer KI-Systeme. Viele der dort angebotenen Online-Kurse lassen sich auch nachträglich noch besuchen. Wer auf mindestens die Hälfte der Unterlagen eines Kurses zugegriffen hat, bekommt eine Teilnahmebestätigung. Es gibt auch Leistungsnachweise, für die allerdings die Teilnahme an Prüfungen vorgeschrieben ist. Nach dem offiziellen Ende eines Kurses lassen sich diese Prüfungen nach dem Erwerb eines Gutscheins zur Kurs-Reaktivierung ablegen. Sie kosten 50 Euro.

Der Kurs Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen für Einsteiger von Johannes Hötter und Christian Warmuth eignet sich zum Selbststudium. Er ist in vier Abschnitte von jeweils einer Woche Dauer aufgeteilt, in denen unter anderem grundlegende Konzepte selbstlernender Algorithmen behandelt werden. Der Arbeitsaufwand liegt bei drei bis sechs Stunden pro Woche. 

Im Folgekurs Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in der Praxis erklären wiederum Hötter und Warmuth, was hinter Maschinellem LernenNeuronalen NetzenKünstlichen Intelligenzen und Deep Learning steht, wie sie in der Praxis funktionieren und wie sie dort und eingesetzt werden. Dauer und Zeitaufwand ähneln dem vorherigen Kurs.

Am 14. Juni 2023 startet am openHPI zudem der Kurs ChatGPT: Was bedeutet generative KI für unsere Gesellschaft?. In diesem Kurs gehen die Lehrkräfte auf die aktuellen Entwicklungen ein und beschäftigen sich unter anderem damit, welche Jobs dadurch möglicherweise ersetzt werden und welche Gefahren durch KI-Systeme entstehen. 

Deutscher KI-Campus

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Stifterverband, eine Organisation zur Wissenschaftsförderung in Deutschland, haben 2019 den sogenannten KI-Campus gestartet. Die digitale Lernplattform soll den Teilnehmern helfen, KI-Entwicklungen zu verstehen und zu hinterfragen. Außerdem sollen sie dabei unterstützt werden, als qualifizierte KI-Fachkräfte die künftige Entwicklung mitzugestalten. Der KI-Campus richtet sich an Studierende, Berufstätige und alle anderen am Thema KI interessierten Personen. 

Die sogenannten KI-Campus-Originale, selbst entwickelte Lernangebote, können kostenlos genutzt und in eigene Inhalte integriert werden. Dazu stehen sie unter einer offenen Lizenz nach CC BY-SA 4.0. Ein Zugriff auf die Kurse ist über ein vom openHPI bereitgestelltes LMS (Learning Management System) möglich. 

Zu den angebotenen Online-Kursen gehört etwa Einführung in die KI von Alexander Waldmann, Andreas Liebl und Philipp Gerbert. Der Kurs dauert acht Wochen und erfordert pro Woche etwa fünf Stunden Zeit. Teilnehmer erhalten nach einer Prüfung einen Leistungsnachweis. Daneben gibt es Teilnahmebestätigungen und teils auch qualifizierte Zertifikate. Später sollen noch Micro Degrees dazukommen, die aus mehreren inhaltlich aufeinander abgestimmten Lehrinhalten bestehen. 

Weitere Kurse am KI-Campus geben einen Einstieg in ChatGPT, beschäftigen sich mit Sprachassistenten oder geben einen Einblick in das Thema KI und Unternehmertum. Je nach Kurs ist das Angebot in Deutsch oder Englisch. 

Udemy

Zu den kostenpflichtigen Anbietern zählt die E-Learning-Plattform Udemy. Sie gehört zu den größten, weltweit aktiven MOOC-Betreibern (Massive Open Online Course) mit über 62 Millionen aktiven Teilnehmern, mehr als 800 Millionen Einschreibungen und über 210.000 Kursen. Natürlich gehören mittlerweile auch Angebote im Bereich generativer KI dazu. 

Ein Beispiel für einen solchen Online-Kurs bei Udemy ist Künstliche Intelligenz – einfach erklärt für Einsteiger. Er ist in sieben Abschnitte und 13 Lektionen mit einer Gesamtdauer von 59 Minuten aufgeteilt. Die Kosten liegen bei 45 Euro.

Weitere Kurse gibt es zu den Themen OpenAI, GPT, ChatGPT und Dall-EAI in MarketingDeep Generative Modelsoder Using Artificial Intelligence and ChatGPT-4 in Business. Anhand der Namen lässt sich schon erkennen, dass diese Kurse in englischer Sprache abgehalten werden. Die Kosten für eine Teilnahme liegen in der Regel unter 100 Euro. Am Ende winkt dafür meist eine Abschlussbescheinigung. 

edX

Eine weitere große Plattform für Online-Kurse ist edX. Sie wurde vom MIT und der Harvard University ins Leben gerufen, umfasst mittlerweile aber auch Kurse anderer Unis sowie von NGOs und privatwirtschaftlichen Unternehmen. Einer der wichtigsten Kurse im Bereich generativer KI ist Computer Science for Artificial Intelligence. Er besteht aus zwei umfangreichen Sub-Kursen, die alleine schon weit mehr Aufwand erfordern als viele andere Angebote. So dauert Teil 1 rund 12 Wochen mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von 6 bis 18 Stunden. Für Teil 2 kommen noch einmal sieben Wochen mit einem Zeitaufwand zwischen 10 und 30 Stunden hinzu. Teilnehmer erhalten am Schluss ein Zertifikat.

Google

Auch wenn der Internetkonzern momentan von OpenAI deutlich abgehängt wurde, gehört er doch trotzdem zu den Unternehmen mit dem weltweit meisten Know-how im Bereich generativer KI. Einen Teil dieses Wissens gibt Googleseit kurzem in bisher 11 Online-Kursen weiter. Sie richten sich an Einsteiger, dauern in der Regel einen Tag und sind kostenlos. Das Angebot reicht von Themen wie Introduction to Generative AI, über Introduction to Large Language Models bis zu einem Kurs zu Transporter Models and BERT Model.

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