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Was Unternehmen über den Aufarbeitungsauftrag in SAP PM wissen sollten

SAP Instandhaltung ermöglicht transparente und finanziell kontrollierbare Aufarbeitungsaufträge. Diese Schritte helfen beim Aufarbeitungsprozess.

Verglichen mit präventiven oder korrigierenden Wartungsprozessen, bietet die Aufarbeitung von Geräten und Ersatzteilen eine hohe Transparenz und bessere finanzielle Kontrolle. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Instandhaltungsdisponenten und Controller, die ein SAP-ERP-System einsetzen, für kritische, hochwertige und bewegliche Geräte sowie reparierbare Ersatz- und Reserveteile den Aufarbeitungsauftrag in SAP PM einsetzen. SAP PM ist die Instandhaltungskomponente in SAP ERP Central Component (ECC).

Aufarbeitung ist ein Geschäftsprozess, bei dem ein Gerät oder Ersatzteil als Lagerware verwaltet wird. Der Prozess erlaubt Ausgabe, Reparatur und Rückgabe. Am wichtigsten ist, dass mit dem Aufarbeitungsprozess in SAP PM, aufgearbeitete Geräte neu bewertet werden können.

Die Einrichtung des Aufarbeitungsprozesses erfordert spezifische Konfigurations- und Stammdateneinstellungen sowie Geschäftstransaktionen.

Konfigurationseinstellungen

  1. Als erstes muss man das Add-on Discrete Industries and Mill Products 6.0 installieren. Anschließend müssen folgende Business-Funktionen aktiviert werden: LOG_EAM_ROTSUB, LOG_EAM_ROTSUB_2 und LOG_MM_SERNO. Dies ermöglicht es SAP ECC, Konfigurationsoptionen anzubieten, die für die Aufarbeitung spezifisch sind.
  2. Nun muss die bedingungsabhängige Materialbewertung aktiviert und konfiguriert werden, damit Teile und Geräte auf Grundlage des Betriebszustands als wie neu, überholt oder nicht-reparierbar bewertet werden können. Außerdem sollte man darauf achten, die externen und internen Auftragsoptionen zu konfigurieren und zu aktivieren, so dass für den Fall, dass Wartungsservices beschafft werden müssen, die Option zur Verwendung eines externen Auftragsvorgangs verfügbar ist. Wenn die Aufarbeitung inhouse stattfindet, ist außerdem die Erstellung von Instandhaltungsaufträgen notwendig.
  3. Als nächstes sollte ein Abrechnungsprofil eingerichtet werden, damit sich Aufarbeitungskosten für Materialien abrechnen lassen.
  4. Im nächsten Schritt sollten vier Dokumente für Warenbewegungen aktiviert sein, damit das System alle Materialausgaben und Quittungen, die für den Aufarbeitungsauftrag spezifisch sind, verfolgen kann.
  5. Um den Aufarbeitungsauftrag zu bearbeiten, sollte ein eindeutiger Auftragstyp konfiguriert werden. Dadurch wird ein fehlerhaftes, aber reparierbares Gerät oder Ersatzteil für die Aufarbeitung ausgegeben und eventuell mit einer anderen Bewertung empfangen.
  6. Im Fall von Geräten sollte man ein Seriennummerprofil konfigurieren, um sicherzustellen, dass jedes Gerät eine eindeutige Seriennummer hat. Das Erstellen dieses Profils ist für reparierbare Ersatzteil nicht erforderlich.
  7. Es empfiehlt sich, einen separaten Benachrichtigungstyp zu konfigurieren und diesen mit der Auftragsart (siehe Punkt 5) zu verknüpfen, um so den kompletten Weg aller Aufarbeitungsaktivitäten verfolgen zu können.

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Stammdateneinstellungen

  1. Hier sollte als erstes ein Klassencode für Ersatzteile den Grunddaten-2 in der Materialstammübersicht zugewiesen werden. Auf Grundlage der Geschäftsanforderungen lassen sich reparierbare Ersatzteile auch mit oder ohne CMM-Option in der gleichen Maske auswählen.
  2. Nun sollte man die getrennte Bewertung aktivieren, indem die bedingungsabhängige Bewertungskategorie in der Buchhaltungssicht 1 des Materialstamms ausgewählt wird. Anschließend sollte die Materialstammdatenansicht erweitert werden, um bereits konfigurierte Bewertungsarten wie neu, überholt oder nicht reparierbar zu aktivieren.
  3. Jetzt ist es möglich, die Materialplanung von reparierbaren Ersatzteilen auszuführen, notwendige Planungsparameter, wie zum die Beispiel die Bestellpunktdisposition, festzulegen, und schließlich den Bestellpunkt in der Materialbedarfsplanungsmaske des Materialstamms zu definieren. In der Bestellpunktdisposition sorgt das System für Nachschub, sobald der Ersatzteilbestand unter den Bestellpunkt (zum Beispiel 20 Stück) fällt.
  4. Wenn ein Geräteteil als Material verwaltet wird und es notwendig ist, die eindeutige Identifikation über die Seriennummer aufrechtzuerhalten, kann man das zuvor konfigurierte Seriennummerprofil in der Datenspeicheransicht des Materialstamms zuordnen.

Geschäftstransaktionen

  1. Einen Auftrag für eine Aufarbeitung erstellt man, indem der zuvor konfigurierte Notification Type verwendet wird.
  2. Der Instandhaltungsdisponent sollte eine Benachrichtigung in einen Aufarbeitungsauftrag umwandeln und alle Komponenten, maschinelle Bearbeitung, Arbeitskraft und Zeit oder externe Instandhaltungsservices auflisten, die für Aufarbeitung notwendig sind.
  3. Es ist auch möglich, Details der ursprünglichen Materialbewertung (zum Beispiel gebraucht) sowie die erwartete neue Bewertung (zum Beispiel überholt) im Aufarbeitungsauftrag zu pflegen.
  4. Die Wareneingangstransaktion gibt fehlerhafte Geräte oder fehlerhafte Ersatzteile sowie die für die Aufarbeitung notwendigen Komponenten aus. Die tatsächlichen Maschinen- und Mannstunden für den Aufarbeitungsprozess werden in der Bestätigungstransaktion erfasst. Das überholte Ersatzteil oder Gerät wird im Lager über die Wareneingangsabwicklung empfangen.
  5. Sobald die Aufarbeitung abgeschlossen ist, empfiehlt es sich, die Kosten dafür abzurechnen. Dadurch wird sichergestellt, dass die tatsächlichen Aufarbeitungskosten für die Materialien berechnet werden. Erfolgt dies nicht rechtzeitig und das aufgearbeitete Ersatzteil oder Gerät wird ausgegeben, bevor die Kosten abgerechnet werden, werden die Kosten einer Kostenstelle zugeordnet, was den gesamten Aufarbeitungsprozess negiert.

Wenn ein Gerät oder Ersatzteil nicht aufgearbeitet werden kann, ist es möglich, dieses zu verschrotten und die Kosten dafür einer Kostenstelle zuzuordnen. Da der Aufarbeitungsprozess in SAP PM Geräte und Ersatzteile als Bestandsartikel verwaltet, ist es auch möglich, dieses als Bestand zu planen und zu verwalten sowie das Original von den überholten Geräten und Ersatzteilen über Bestandsberichte zu unterscheiden. 

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