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Warum MinIO NAS und SAN herausfordert

MinIO bietet Unternehmen eine Speicherlösung auf Basis von Open Source, die speziell für Cloud-native Anwendungen entwickelt wurde und traditionellen NAS-überlegen sein kann.

MinIO ist ein leistungsstarker, Open-Source-basierter Objektspeicher, der zunehmend als Alternative zu traditionellen NAS-Systemen genutzt wird. Wir haben uns mit MinIO in einem eigenen Beitrag bereits befasst. Anders als bei traditionellen NAS-Systemen arbeitet MinIO ausschließlich als Objektspeicher und nutzt ein verteiltes Dateisystem zur redundanten Datenhaltung. 

MinIO ist speziell auf die Anforderungen des Cloud-nativen Ansatzes abgestimmt und bildet eine zentrale Grundlage für moderne Dateninfrastrukturen. Im Gegensatz zu SAN/NAS, das mit der POSIX-Architektur arbeitet und für dateibasierte Speicherung konzipiert ist, integriert sich MinIO nahtlos in Cloud-native Workloads und eignet sich ideal für den Betrieb auf Containerplattformen wie Kubernetes. Diese Cloud-native Eigenschaft ist entscheidend, da moderne Workloads, wie Data Lakes oder Big-Data-Analysen, eine Architektur erfordern, die flexibel und für hohe Datenmengen ausgelegt ist.

Abbildung 1: Der Serverpart von MinIO lässt sich in Windows schnell über die PowerShell herunterladen und installieren.
Abbildung 1: Der Serverpart von MinIO lässt sich in Windows schnell über die PowerShell herunterladen und installieren.

Der Einsatz von MinIO ermöglicht es Unternehmen, eine zukunftssichere Datenstrategie aufzubauen, die unabhängig von zentralisierten, hardwaregebundenen Architekturen ist. Da MinIO sowohl für den Betrieb in öffentlichen als auch in privaten Cloud-Umgebungen optimiert ist, bietet es Unternehmen eine konsistente Performance und Skalierbarkeit, unabhängig davon, ob die Daten in der Cloud, On-premises oder am Edge verarbeitet werden.

NAS-Systeme für kleine Workloads und lokale Dateioperationen

NAS-Systeme sind besonders vorteilhaft in Umgebungen, die keine hohen Anforderungen an Skalierbarkeit oder Cloud-Integration stellen und bei denen der Fokus auf kleineren, lokalen Workloads liegt. In Büros oder kleineren Unternehmensumgebungen, in denen es vor allem darum geht, Dateien gemeinsam zu nutzen, sind NAS-Systeme oft die ideale Wahl. Sie bieten eine einfache, leicht zu verwaltende Oberfläche für die Dateiverwaltung und können ohne den Verwaltungsaufwand und die Infrastruktur, die verteilte Objektspeicherlösungen wie MinIO erfordern, betrieben werden. In solchen Fällen ermöglicht NAS eine zuverlässige, benutzerfreundliche Lösung für die gemeinsame Dateibearbeitung, bei der die Anforderungen an Skalierbarkeit und Cloud-native Kompatibilität gering sind.

NAS-Alternative durch Objekt-basierte Speicherung

Im Vergleich zu NAS-Lösungen, die auf dateibasierte Speicherung setzen, bietet MinIO durch seine Objekt-basierte Architektur eine Reihe von Vorteilen. Diese ermöglicht es, Daten als unveränderliche Objekte mit zugehörigen Metadaten zu speichern, was besonders für Anwendungen im Bereich Big Data und Machine Learning sinnvoll ist. NAS-Systeme sind in der Regel weniger flexibel, was die Integration mit modernen Analyse-Tools und Cloud-basierten Anwendungen betrifft. 

MinIO stellt zudem keine Anforderungen an die Hardware und kann auf gängiger x86-Hardware betrieben werden. Diese Hardwareunabhängigkeit und die leichte Installation auf lokalen oder Cloud-basierten Servern machen MinIO zu einer flexiblen Alternative, wenn traditionelle NAS-Systeme den modernen Anforderungen an Skalierbarkeit und Performance nicht gerecht werden.

Abbildung 2: Erstellen und anpassen eines Buckets in MinIO.
Abbildung 2: Erstellen und anpassen eines Buckets in MinIO.

MinIO versus NAS und SAN

MinIO eignet sich besonders für Unternehmen, die große Datenmengen speichern und verarbeiten müssen, aber nicht die mit traditionellen NAS-Systemen verbundenen Kosten und Einschränkungen tragen wollen. Allerdings ist es selten sinnvoll MinIO mit SAN- oder NAS-Systemen zu kombinieren. Darauf gehen wir im nächsten Absatz ein. Es ist nicht empfehlenswert, MinIO auf SAN- oder NAS-Appliances zu betreiben, auch wenn es technisch möglich ist. Die Architektur von MinIO und die Anforderungen moderner Datenverarbeitung passen schlichtweg nicht zu den traditionellen Speicherlösungen von SAN und NAS, die für skalierte Cloud- und Big-Data-Anwendungen suboptimal sind.

Die objektbasierte Speicherung von MinIO ermöglicht es, große Datenmengen flexibel und effizient zu verwalten. Statt an die starren Strukturen von NAS gebunden zu sein, kann MinIO horizontal skalieren und bietet so eine flexible Speicherlösung, die auf die Anforderungen moderner Workloads eingeht. Ein entscheidender Vorteil von MinIO liegt in der Skalierbarkeit. NAS-Systeme stoßen bei der parallelen Verarbeitung großer Datenmengen häufig an ihre Grenzen, da sie nicht für verteilte Architekturen optimiert sind. MinIO hingegen nutzt ein verteiltes Speichermodell, bei dem Daten parallel verarbeitet und auf verschiedene Knoten verteilt werden. Diese Struktur erhöht die Geschwindigkeit und Effizienz besonders bei datenintensiven Anwendungen, wie sie in Big-Data- und Machine-Learning-Szenarien vorkommen. NAS-Systeme hingegen benötigen für jede Skalierung zusätzliche Hardware- und Verwaltungskomponenten, was den Betrieb komplexer und teurer macht. MinIO ermöglicht eine einfache Erweiterung der Speicherkapazität, ohne die zugrunde liegende Infrastruktur aufwendig anpassen zu müssen.

Abbildung 3: Verwalten der Buckets in der Weboberfläche von MinIO.
Abbildung 3: Verwalten der Buckets in der Weboberfläche von MinIO.

Erasure Coding und Bitrot-Schutz mit MinIO

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von MinIO ist die integrierte Datensicherheit durch Erasure Coding und Bit-Rot-Schutz. Diese Technologien sorgen für eine hohe Datenverfügbarkeit und -haltbarkeit, ohne dass zusätzliche Mechanismen notwendig sind. NAS-Systeme bieten oft Snapshot-basierte Sicherungen, die jedoch nur begrenzten Schutz gewährleisten und nicht mit dem Objekt-basierten Versioning von MinIO mithalten können. Durch die kontinuierliche Sicherung auf Objektebene entfällt bei MinIO die Notwendigkeit für separate, aufwendige Snapshot-Sicherungen, wodurch auch Speicherplatz gespart wird.

MinIO bietet zudem eine höhere Performance, da es speziell darauf ausgelegt ist, die vorhandenen Hardware-Ressourcen maximal zu nutzen. NAS-Systeme sind oft auf zentrale Speicherstrukturen angewiesen, die sich in verteilten Architekturen als Engpässe erweisen können. MinIO nutzt moderne Technologien wie SIMD-Optimierungen für Prozessorerweiterungen wie AVX-512, wodurch die Datenverarbeitung deutlich beschleunigt wird. Dies zeigt sich besonders bei Anwendungen, die hohe Netzwerkbandbreiten und schnelle Speichersysteme wie NVMe-SSDs nutzen. NAS-Systeme hingegen verursachen durch zusätzliche Netzwerkschichten häufig höhere Latenz und eine geringere Gesamtleistung, was die Effizienz und Skalierbarkeit weiter einschränkt.

MinIO ist kosteneffizienter als NAS-Systeme

Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der Kosteneffizienz: MinIO läuft ideal auf kostengünstiger Standard-Hardware und lässt sich problemlos in bestehende Cloud- und On-Premises-Umgebungen integrieren. Im Vergleich dazu sind NAS-Systeme meist auf spezialisierte Hardware angewiesen, was die Anschaffungs- und Betriebskosten deutlich erhöht. Für datenintensive Unternehmen, die große Datenmengen schnell und zuverlässig verarbeiten müssen, bietet MinIO daher eine wirtschaftlichere Lösung, die auf lange Sicht auch flexiblere Skalierbarkeit ermöglicht.

Abbildung 4: Synology NAS-Systeme und andere NAS-Lösungen bieten durchaus Vorteile, aber Objektspeicher wie MinIO ist in großen Umgebungen oft besser geeignet.
Abbildung 4: Synology NAS-Systeme und andere NAS-Lösungen bieten durchaus Vorteile, aber Objektspeicher wie MinIO ist in großen Umgebungen oft besser geeignet.

MinIO offeriert darüber hinaus eine besonders hohe Datenhaltbarkeit und Fehlertoleranz, die in traditionellen SAN- und NAS-Systemen nur begrenzt verfügbar ist. In verteilten Speicherarchitekturen sichert MinIO durch das horizontale Speichern der kodierten Daten auf mehreren Knoten und Laufwerken die Verfügbarkeit und Stabilität. Diese Ausfallsicherheit geht über die Möglichkeiten herkömmlicher RAID-basierten Systeme hinaus, die bei steigender Datenmenge oft eine geringere Fehlertoleranz und höhere Kosten verursachen. 

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