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Vorlagen für virtuelle Maschinen mit Proxmox VE anlegen
Mit Proxmox Virtual Environment lassen sich virtuelle Maschinen (VM) klonen und Vorlagen auf Basis vorhandener VMs anlegen. Das erleichtert die einheitliche Bereitstellung von VMs.
In Proxmox Virtual Environment (VE) lassen sich Vorlagen beziehungsweise Templates von virtuellen Maschinen (VM) anlegen und klonen. Ein Template stellt eine vorgefertigte VM dar, die als Grundlage für weitere VMs dient. Templates enthalten alle notwendigen Betriebssystemeinstellungen, Anwendungen und Konfigurationen und gewährleisten somit Konsistenz und Standardisierung in der Infrastruktur.
Dadurch lassen sich virtuelle Maschinen sehr viel schneller bereitstellen. Der Hauptvorteil des Klonens von VMs und der Nutzung von Vorlagen liegt in der Zeit- und Aufwandersparnis. Anstatt eine VM jedes Mal von Grund auf neu zu installieren und zu konfigurieren, ermöglicht das Klonen, eine bereits existierende, vollständig konfigurierte VM zu duplizieren. Es gibt parallel zudem die Möglichkeit, eigene Vorlagen für die LXC-Container in Proxmox zu erstellen.
Standardisierung und Konsistenz mit Proxmox VE
Durch das Verwenden von Vorlagen können standardisierte Konfigurationen sichergestellt werden. Diese Vorlagen enthalten alle notwendigen Betriebssystemeinstellungen, Anwendungen und spezifischen Konfigurationen, die für eine bestimmte Aufgabe oder Umgebung erforderlich sind. Das fördert die Konsistenz über alle VMs hinweg, wodurch Fehler minimiert werden. In Umgebungen, die schnell skalieren müssen, bietet das Klonen von VMs und der Einsatz von Vorlagen eine flexible und schnelle Möglichkeit, zusätzliche Ressourcen bereitzustellen. Unternehmen können innerhalb weniger Minuten mehrere Instanzen einer VM erstellen, was besonders in Entwicklungs-, Test- oder Produktionsumgebungen von Vorteil ist.
Vorlagen und geklonte VMs erleichtern die Wiederherstellung und Sicherung. Im Falle eines Systemausfalls oder einer Datenbeschädigung können Administratoren schnell eine neue Instanz der VM aus einer gesicherten Vorlage oder einem Klon bereitstellen. Das reduziert die Ausfallzeit. Durch die Verwendung optimierter Vorlagen kann der Speicherbedarf zudem minimiert werden. Zudem lassen sich durch die Nutzung von Thin Provisioning Ressourcen besser planen und verteilen.
Vorlagen ermöglichen eine einfache Anpassung und Aktualisierung der VMs. Damit kann man sicherstellen, dass alle VMs aktuelle Patches und Updates enthalten. Das erleichtert die Wartung und Verwaltung der Infrastruktur.
Vorlagen für VMs anlegen
Das Bereitstellen von VMs mit Vorlagen bietet gegenüber dem Klonen entscheidende Vorteile. Vorlagen ermöglichen eine standardisierte und optimierte Basis für neue VMs, die bereits alle notwendigen Konfigurationen, Anwendungen und Sicherheits-Updates enthalten.
Vorlagen sind in der Regel schlanker und ressourcenschonender, da sie nur die essentiellen Komponenten enthalten. Durch die zentrale Verwaltung und Pflege von Vorlagen kann die IT-Abteilung unmittelbar auf neue Anforderungen reagieren.
Beim Erstellen eines Templates wird zunächst eine VM mit minimalen Betriebssystemanforderungen konfiguriert. Dabei ist es ratsam, nur notwendige Komponenten wie den QEMU-Guest-Agent zu installieren, um eine reibungslose Kommunikation zwischen Host und Gast sicherzustellen. Nach Installation und Konfiguration der notwendigen Software wird die VM heruntergefahren und in ein Template umgewandelt.
Sobald eine VM installiert ist, lässt sie sich über das Kontextmenü mit dem Befehl Convert to template eine Vorlage anlegen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass in der VM nur die Daten und Ressourcen vorhanden sind, die alle VMs erhalten sollen, die auf dieser Vorlage aufbauen. Benutzerkonten sind in allen VMs notwendig. Vor dem Erstellen von Vorlagen auf Basis von Windows-Rechnern sollte mit Sysprep das System vereinheitlicht werden.
Nach der Bestätigung der Konvertierung ändert sich das Icon der VM zu dem einer Vorlage. Es gibt ab jetzt keine weiteren Verwaltungsmöglichkeiten mehr, außer die Vorlage zu klonen, zum Beispiel um mehrere Vorlagen mit unterschiedlichen Einstellungen zu erstellen. Die VM kann nach der Konvertierung zur Vorlage auch nicht mehr gestartet werden.
VMs aus Vorlagen erzeugen: Linked Clone und Full Clone
Um aus einer Vorlage eine VM zu erstellen, wählt man im Kontextmenü der Vorlage den Befehl Klonen. Daraufhin startet ein neues Fenster, in dem verschiedene Einstellungen vorgegeben werden. Dazu gehören die ID und der Name der VM, die auf Basis der Vorlage angelegt werden soll. Bei Mode legt man fest, ob die VM ein vollständiger Klon sein soll (Full Clone) oder ein verknüpfter Klon (Linked Clone).
Ein vollständiger Klon einer virtuellen Maschine ist eine exakte Kopie der ursprünglichen VM oder Vorlage und agiert unabhängig von dieser. Diese Art des Klonens erfordert jedoch denselben Speicherplatz wie das Original, was bei großen VMs zu erheblichen Speicheranforderungen führen kann. Im Gegensatz dazu benötigt eine verknüpfte Klon-VM weniger Speicherplatz, da sie nur die Unterschiede zur Basis-VM speichert. Allerdings ist sie auf den Zugriff zur Basis-VM-Vorlage angewiesen, um ausgeführt werden zu können.
Verknüpfte Klone bieten damit eine effiziente Speicherplatznutzung, sind jedoch von der Verfügbarkeit der Originalvorlage abhängig. Linked Clones sind kompatibel mit Speichern, die Dateien im raw-, qcow2- und vmdk-Format unterstützen, egal ob auf lokalem Speicher oder über NFS. Darüber hinaus sind sie mit Speicherlösungen wie LVM-thin, ZFS, rbd, sheepdog und nexenta kompatibel. Allerdings funktionieren verknüpfte Klone nicht mit LVM- und ISCSI-Speicher, was bei der Planung und Implementierung von VM-Infrastrukturen berücksichtigt werden muss. Die Wahl zwischen vollständigen und verknüpften Klonen hängt somit von den spezifischen Anforderungen an Speicherplatz und Verfügbarkeit der Basis-VM ab.
Geklonte VMs lassen sich jederzeit wieder als eine Vorlage konvertieren. Neben der Möglichkeit, Vorlagen zu klonen, können auch normale VMs auf diese Weise geklont werden.