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Vergleich: Oracle VirtualBox oder VMware Workstation?
Die Debatte um Typ-2-Hypervisoren spitzt sich zu, seit Oracle mit Virtual Box auf VMware Workstation aufgeholt hat. Genießen Sie den Vorteil der Wahl für Ihren Bedarf.
Auf der Suche nach Hypervisoren vom Typ 2 wird ziemlich schnell klar, dass VMware Workstation und Oracle VirtualBox die Platzhirsche sind. Um die richtige Wahl zwischen diesen beiden Kandidaten treffen zu können, sollten Sie sich über Ähnlichkeiten, Unterschiede und Vorteile des jeweiligen Produkts für Ihren individuellen Bedarf informieren.
Wenn Sie Betriebssysteme als virtuelle Maschinen (VM) auf Ihrem eigenen Computer evaluieren oder testen müssen, so liegen Sie bei einem Typ-2-Hypervisor goldrichtig. In diesem Fall installieren Sie den Hypervisor als Anwendung auf Basis Ihres bestehenden Betriebssystems. Typ-2-Hypervisoren nutzen das Betriebssystem des Host-Rechners, um Ressourcen abzurufen und Gast-VMs zu beherbergen. Eine VM kann auf diese Weise ganz einfach sogar auf einem Personal Computer genutzt werden.
VMware ging mit VMware Workstation 1999 in den Markt. VMware Fusion – das Gegenstück für den Mac – folgte im Jahr 2007. Oracle hat VirtualBox seit dem Jahr 2010 im Portfolio. Die Software wurde ursprünglich von der InnoTek GmbH entwickelt, die 2008 von Sun Microsystems übernommen wurde. Sun wiederum ging Anfang 2010 an Oracle. In den ersten Jahren von VirtualBox hatte VMware ganz klar die Nase vorne, was die Produktqualität anging. Seitdem aber sind beide Produkte substanziell gewachsen und zu ebenbürtigen Konkurrenten geworden. VirtualBox hat darüber hinaus den Vorteil, kostenlos zu sein.
Bei Hypervisoren vom Typ 2 denken Sie vielleicht zuerst an eine Anwendung, die auf Ihrem Computer abläuft. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, moderne Hypervisoren einzusetzen. Oracle VirtualBox zum Beispiel verfügt über ein Feature, das auf einen anderen Einsatzfall abzielt: Bestimmte Anwendungen, darunter Vagrant (ist ein Tool zum Erstellen und Verwalten von VM-Umgebungen) und Minikube (eine lokale Testumgebung für Kubernetes), benötigen für ihren Betrieb einen im Hintergrund laufenden Hypervisor. Hierfür wird oftmals Oracle VirtualBox eingesetzt. Die Anwendung kann damit dann automatisch VMs bereitstellen, die auf dem Typ-2-Hypervisor abläuft. Vielleicht setzen Sie VirtualBox also sogar bereits ein, ohne es überhaupt zu wissen?
Früher war VirtualBox bei einem Vergleich mit VMware Workstation nahezu chancenlos. Diese Zeiten aber sind vorbei. Oracle VirtualBox bietet inzwischen fast alles, das auch VMware Workstation anbietet. Eine relevante Einschränkung liegt allerdings darin, dass VirtualBox nur mit vorhandenen Hardwareerweiterungen für die Virtualisierung arbeitet. Bei VMware Workstation wird dies nicht vorausgesetzt. Aus diesem Grund müssen Sie bei Low-End-Prozessoren auf die Dienste von VirtualBox verzichten, da diese in aller Regel nicht über die benötigten Hardwareerweiterungen für die Virtualisierung verfügen.
Entscheidungsgrundlagen zu Integration und Kosten von VMware Workstation vs. VirtualBox
Durch einen Vergleich der technischen Features allein lässt sich die Entscheidung zwischen VMware Workstation und Oracle VirtualBox schwerlich abwägen. Trotz unübersehbarer Ähnlichkeiten ist auch die externe Anbindbarkeit eine wichtige Komponente. VMware ist es gelungen, Kunden mit VMware Workstation Anbindung an Linux und Windows anzubieten. Mit VMware Fusion werden Anwender von MacOS bedient. Alle diese Plattformen sind auch mit anderen VMware-Produkten interoperabel.
In VMware Workstation und Fusion können Sie VMs auf VMware vSphere ebenso herunterladen wie auf VMware vCloud Air. Die Option Connect to Server im Menü File von VMware Fusion ermöglicht den Kontakt zu mehr als nur VMware Sphere. Sie können sich auch mit anderen Anwendern unter VMware Workstation, VMware ESXi oder VMware vCenter Server verbinden. Das Teilen von VMs aus einem Rechenzentrum im Unternehmen oder mit anderen Anwendern von VMware Workstation oder Fusion wird dadurch stark vereinfacht.
Nicht minder schlagen im Vergleich zwischen VMware Workstation und Oracle VirtualBox aber auch die Anschaffungskosten zu Buche: Welchen Rabatt VMware Ihnen auch immer einräumen mag, die Kostenfreiheit des Produkts von Oracle werden Sie damit nicht erreichen. Aus eben diesem Grund hat VirtualBox sich im Markt immer weiter vorkämpfen können und sukzessive Integrationen mit mehr und mehr Anwendungen erreicht.
Letztlich erscheint der einzige Grund, nicht auf VirtualBox zu setzen, die notwendige Hardwarevoraussetzung im Bereich der Virtualisierung. Wer über einen Prozessor mit Unterstützung für Virtualisierung verfügt und keine Integration mit anderen Produkten von VMware benötigt, wird sich schwertun, für VMware Workstation oder Fusion Geld auszugeben.
Müssen Sie also die Entscheidung treffen, ob Sie VMware Workstation oder Oracle VirtualBox einsetzen werden, so berücksichtigen Sie vor allem die Anforderungen Ihrer Infrastruktur. Falls die Kosten relevant sind und die Hardwareunterstützung für Virtualisierung auf betroffenen Prozessoren gegeben ist, fahren Sie mit Oracle VirtualBox vermutlich am besten. Sind Sie hingegen auf Integration mit anderen Produkten angewiesen und Ihnen steht ein entsprechendes Budget zur Verfügung, so sind Sie wahrscheinlich mit VMware Workstation oder Fusion besser beraten.