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Verbessert SAP EWM-QM die Qualitätsprüfung?

Mit SAP Extended Warehouse Management (EWM) ist in der Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle ein optimaler Qualitätsprüfungsprozess möglich.

Mit SAP Extended Warehouse Management (EWM) ist ein ausgezeichneter Qualitätsprüfungsprozess in der Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle möglich. Unternehmen, die aktuell SAP Warehouse Management (WM) und Qualitäts-Management (QM) zur Verwaltung des Qualitätsprüfungsprozesses integrieren möchten, sollten die Einführung von SAP Extended Warehouse Management (EWM) in Erwägung ziehen.

Dieses sollte in Verbindung mit QM für Qualitätsprüfungen eingesetzt werden. Dabei sollte man beachten, dass die Qualitätsplanung und Qualitätsprüfung in SAP EWM über die Quality Inspection Engine (QIE), einem Add-on zum SAP EWM-System, verwaltet werden.

Nach der Implementierung des SAP Extended Warehouse Management wird das integrierte WM-QM-System nur noch benötigt, um die Stamm- und Transaktionsdaten zwischen EWM-QM und WM-QM konsistent zu halten. Die richtige Integration ist entscheidend, da EWM auf einem anderen SAP-System installiert ist als WM und QM.

Für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Extended Warehouse Management und Qualitäts-Management müssen die folgenden vier Bereiche beachtet werden:

Konfiguration

  1. Die QIE-Einrichtung erfordert die Aktivierung bestimmter Prüfobjekttypen, um die verschiedenen Qualitätsprüfungen zu melden, die für Materialien in verschiedenen Lagern ausgeführt werden. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel in EWM ein separates Lager für Material oder Produktretouren hat, muss das Feld Object Types für die Qualitätsprüfung von Retouren dieser Materialien konfiguriert werden.
  2. So wie in der QM-Komponente von SAP ERP Central Component (ECC) die Einrichtung eines Katalogs für Entscheidungen über den Materialverbrauch erforderlich ist – mit Feldern wie akzeptiert, teilweise akzeptiert oder abgelehnt – muss im EWM der gleiche Katalog von Entscheidungscodes konfiguriert und getestet werden.
  3. Event Type Linkage muss aktiviert werden (Ereignistypkopplung), um den Datentransfer zwischen ECC und QIE zu ermöglichen. Das Anwendungsereignis QBEXTP muss aktiviert werden, um für die Übertragung von qualitätsrelevanten Daten eine reibungslose Kommunikation zwischen der QM-Komponente von ECC und EWM zu ermöglichen.

Stammdaten

Abhängig von den Prüfobjekttypen müssen die Stammdaten im Extended Warehouse Management entsprechend eingerichtet werden. Hier einige Beispiele:

  1. Wenn es sich um wiederkehrende Prüfungen oder eine Wiederholungsprüfung handelt, müssen die Details des Prüfintervalls im Produktmaster von EWM gepflegt werden.
  2. Eine Prüfregel definiert die Qualitätsparameter. Dazu gehört zum Beispiel, wie ein Qualitätsprüfer das Material prüft oder die Anzahl der zu prüfenden Stichproben, die im EWM angelegt und gepflegt werden müssen.
  3. Wenn das Unternehmen die SAP Dynamic Modification Rule (DMR) verwendet, müssen diese Stammdaten im EWM eingerichtet werden. DMR ist ein flexibles Prüfverfahren, das es ermöglicht, Prüfungen für Produkte mit gleichbleibend hohen Qualitätsstandards zu umgehen. Dies gilt auch für Rohstofflieferanten, die ihre Qualitätsanforderungen konsequent erfüllt haben.
  4. Qualitätsprüfgruppen ermöglichen es einem Qualitätsprüfer, mehrere Materialien mit gleichen oder ähnlichen chemischen oder physikalischen Eigenschaften zu prüfen, ohne Stammdaten für die einzelnen Materialien anlegen zu müssen.

Geschäftstransaktionen

  1. Je nachdem, welche Prüfobjekttypen für die Eingangs- und Ausgangsprüfung von Material aktiv gesetzt sind, löst das System einen Prüfprozess aus. Dies erfolgt, sobald das Unternehmen eingehendes Material im Lager erhält, die Fertigung eines Produkts beginnt oder ein fertiges Produkt an einen Kunden versendet wird.
  2. Neben den Eingangs- und Ausgangsprüfprozessen der Materialien kann EWM auch andere geplante oder ungeplante Prüfungen ausführen. Dies sind zum Beispiel wiederkehrende Prüfungen (oder Wiederholungsprüfungen) von Materialien und physische Zählprüfungen von Materialien. Mit letzterem soll sichergestellt werden, dass eine Person im Lager physisch zählt und die eingegangenen Artikel richtig erfasst werden, bevor sie in das EWM-System eingepflegt werden.
  3. Wenn das Unternehmen zusätzlich CRM im Einsatz hat – eine weitere Komponente der SAP Business Suite – können auch Kundenretouren und nachträgliche Anpassungen, wie zum Beispiel ein Produktaustausch oder Gutschriften, verwaltet werden.

Berichte

Wie bei jeder Komponente der SAP Business Suite steht auch im Extended Warehouse Management eine Vielzahl von Reports und Analysen zur Verfügung. Abbildung 1 zeigt den Eingangsbildschirm für die Eingabe der relevanten Parameter, damit EWM den Bericht mit den gewünschten Informationen aufrufen kann. Der Zugriff auf den Report im EWM erfolgt über die Transaktion /SCWM/SAPLQINSP.

Der Eingangsbildschirm des SAP Extended Warehouse Management Monitor für Reports zur Qualitätsprüfung.
Abbildung 1: Der Eingangsbildschirm des SAP Extended Warehouse Management Monitor für Reports zur Qualitätsprüfung.

Unternehmen, die planen, SAP S/4HANA einzuführen oder auf S/4HANA zu migrieren, werden feststellen, dass das Extended Warehouse Management mit S/4HANA kompatibel ist. Damit ist die Integration von EWM in die Geschäftsprozesse des Qualitäts-Managements einfacher und schneller.

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