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VMware IoT-Dienste mit IT-Bindung für das Geräte-Management
VMware will künftig seine VMware IoT-Services ausbauen und bindet IoT-Drittanbieter ein, um im Markt für IoT Device Management besser Fuß zu fassen.
VMware wird sich künftig vermehrt an Kunden wenden, die bereits VMware IoT-Services betreiben. Außerdem wird VMware vermehrt Drittanbieter in sein Portfolio einbinden, um im Markt für IoT-Geräte-Management Fuß zu fassen.
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) bringt mit Tools wie Sensoren und smarten Zählern Intelligenz und Rechenleistung an entfernte Endpunkte. Damit können Hersteller zum Beispiel einen besseren Einblick in ihre Lieferketten und Produktionsanlagen gewinnen, und Gesundheitsdienstleister erfahren mehr über die Bedürfnisse und Behandlungsmöglichkeiten ihrer Patienten. Dieses Wissen wird mit Technologien erworben, die Daten sammeln, und mit Services, die diese Daten verarbeiten.
VMware IoT konzentriert sich auf die Edge
IoT bricht in gewisser Weise mit der herkömmlichen IT. Das Internet der Dinge hat eine ganz neue Kategorie von Geräten und Funktionen sowie neue Herausforderungen für das Management hervorgebracht. Unternehmen können nicht einfach Informationen von Milliarden von IoT-Endpunkten direkt an ihre Rechenzentren übertragen. Dafür sind die aktuell verfügbaren Bandbreiten zu gering. Folglich müssen einige IoT-Dienste zumindest einen Teil der Verarbeitung lokal am Rand des Netzwerks (Edge Computing) erledigen.
Edge Computing bezeichnet die dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks. Die Informationen werden hier direkt in oder in der Nähe der Produktion weiterverarbeitet, also dort, wo die Sensoren sind: im Auto, im Bus, in der Pumpstation, im Haus oder Flughafen. IDC prognostiziert, dass bis 2021 43 Prozent des IoT-Computing an der Edge erfolgen wird.
VMWare ist einer von vielen Anbieter, die im wachsenden Markt für das IoT-Geräte-Management bereits Dienstleistungen anbieten. Die Strategie des Unternehmens nahm im Mai 2017 mit der Vorstellung des VMware Pulse IoT Centers Gestalt an. Die Lösung verwaltet dreistufige IoT-Umgebungen. Diese bestehen aus intelligenten Endgeräten, einem Gateway, das die Kommunikation erleichtert sowie Backend-Systemen an der Edge, im Rechenzentrum oder in der Cloud, die die Daten verarbeiten.
VMware hat Pulse IoT Center entwickelt, um eine konsistente Verwaltung der IoT-Geräte zu gewährleisten und diese sicher zu betreiben. Die Management Console liefert die Basis für die Geräteverwaltung. Sie gibt Warnmeldungen und Benachrichtigungen aus, überprüft Sicherheitsberechtigungen und stellt APIs für die Integration von Drittanbietern bereit. Ein Client Agent sammelt Informationen über die Geräteleistung und arbeitet mit IoT-Gateways zusammen. Der Agent interagiert lokal mit den Informationen oder leitet sie zur Analyse und für weitere Aktionen an zentrale Anwendungen weiter.
VMware IoT baut auf bestehende Beziehungen zu Drittanbietern
Um auf dem Markt Fuß zu fassen, wenden sich VMware IoT-Services an IT-Abteilungen, die VMware bereits einsetzen. VMware Pulse IoT Center teilt Konzepte und Funktionen mit VMware AirWatch, dem Mobile-Management-System des Unternehmens, sowie mit VMware vRealize Operations, seinem Enterprise Management Service. Der VMware IoT-Service lässt sich auch in vSAN, der hyperkonvergenten Infrastruktursoftware von VMware, sowie in vSphere, seiner Server-Virtualisierungs-Plattform, integrieren.
Mit dem Vorstoß in den Markt für das IoT Device Management steht VMware allerdings auch vor schwierigen Herausforderungen. Andere Anbieter sind hier zum Teil besser aufgestellt: Einige dieser IoT-Dienste bauen ihre Ökosysteme weiter aus, während andere das Management weit über die IT hinaus erweitern.
In Bereichen wie der Fertigung setzen operative Technologieteams Industriemaschinen und wissenschaftliche Dienstleistungen ein, um Geräte wie Roboter, Bohrinseln und Schiffe zu verwalten. Diese Gruppen haben komplexe Computer-Infrastrukturen eingeführt, die anders funktionieren als herkömmliche IT-Systeme. Anbieter wie ABB, Honeywell und Siemens haben sich in diesen Märkten stark positioniert, und VMware IoT muss mit diesen dedizierten Experten in ihrem Fachgebiet mithalten.
In diesen Fertigungs- und Industriemärkten sind die Standard-Netzwerk- und Geräteprotokolle oft branchenspezifisch ausgerichtet. Als Reaktion darauf hat VMware deshalb eine Partnerschaft mit Drittanbietern geschlossen. Auf diese Weise soll ein Ökosystem zur Erweiterung und Ergänzung seiner VMware IoT-Plattform entwickelt werden. Adlink, Axis Communications, Dell EMC, Eurotech, Fujitsu, Samsung, SAP und Wipro sind einige der Anbieter, die die IoT-Tools von VMware unterstützen.
Ganz schlecht sind die Perspektiven für VMware nicht: VMware hat sich bereits in einer Reihe von Branchen einen guten Ruf erworben. Der Anbieter sucht nun nach einer Möglichkeit, seine etablierten Beziehungen zu nutzen, um neue Positionen in lukrativen, aufstrebenden Märkten einnehmen zu können. Ob VMware IoT damit erfolgreich ist, wird von der Reife des Marktes abhängen und der Fähigkeit von VMware, bei der Entwicklung neuer Tools und Geräte kontinuierlich überzeugende Methoden für das IoT Geräte-Management anzubieten.
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