VMware Fusion oder Workstation: Das passende Virtualisierungstool für End-User
VMware Fusion oder Workstation: Die Wahl der passenden Desktop-Virtualisierungs-Lösung hängt von den individuellen Anforderungen ab.
VMware Fusion und Workstation haben viele Gemeinsamkeiten. Vergleicht man die beiden IT-Werkzeuge jedoch genauer miteinander, dann treten Unterschiede zwischen ihnen deutlich zutage. Beide Tools unterstützen generell die Virtualisierung von PC-Betriebssystemen und -Programmen in Test- und Entwicklungs-Infrastrukturen sowie manchmal auch in einer produktiven Infrastruktur. Die aktuellen Versionen von Fusion und Workstation bieten zugleich Funktionen für eine 64-bit „Nested Virtualization“, also die Virtualisierung innerhalb einer virtuellen Maschine.
Die Unterschiede zwischen VMware Fusion und Workstation
Mit VMware Fusion können Microsoft Windows-Betriebssysteme und -Programme virtualisiert und dann auf einem Apple-Mac-Computer ausgeführt werden. Mit VMware Workstation wiederum lassen sich viele beliebige Betriebssysteme, darunter auch Linux und Ubuntu, virtualisieren und gleichzeitig ausführen. Zugleich kann mit dem Workstation-Tool auf dem PC oder einem Laptop eine Cloud-Umgebung erstellt werden und auch Big-Data-Anwendungen lassen sich damit ausführen. „Fusion enthält viel Code von Workstation; beide Werkzeuge haben somit ein gemeinsames technisches Fundament“, erläutert Michael Roy, Manager Produktmarketing für Cloud bei VMware. Anwender könnten bei der Auswahl da schon einmal irritiert werden, welches Tool für sie das richtige ist.
Allerdings lässt sich mit Workstation nicht jedes Betriebssystem virtualisieren und betreiben. Zum Beispiel müssen Administratoren, die VMware Workstation zur Virtualisierung eines Mac-Betriebssystems wie OS X einsetzen, dafür auf die Hardware-Virtualisierung oder auf unbehandelte Patches zurückgreifen. VMware Fusion und Workstation unterscheiden sich nicht nur darin, welche Art von physikalischem Computersystem das jeweilige Werkzeug virtualisieren kann, sondern auch in diversen anderen Punkten. Mit Workstation zum Beispiel kann ein Administrator den Zugriff auf die virtuellen Maschinen beschränken oder diese verschlüsseln. Das ist mit Fusion nicht möglich. Der eingeschränkte Zugriff auf virtuelle Maschinen kann von Anwendern entweder mit Workstation und Fusion Professional oder dem VMware ausgeführt werden. Bei Player Plus handelt es sich vereinfacht gesprochen um eine freie Version von Workstation, die mit Fusion Professional mitgeliefert wird. Darüber hinaus bietet Workstation den Anwendern diverse Features – dazu zählt etwa die Teamfunktion – die man in Fusion nicht findet. Eine Liste dieser Features lässt sich auf der Website von VMware einsehen.
Unterstützung von Entwicklertools
Workstation und Fusion sind darüber hinaus beides effiziente Test- und Entwicklungswerkzeuge. Zum Beispiel kann VMware Micro Cloud Foundry (Pivotal) als virtuelle Maschine in Workstation ausgeführt werden, was Plattform-as-a-Service (PaaS)-Lösungen ermöglicht. Auf diese Weise ist es möglich, direkt am PC lokale End-to-End-Cloud-Applikationen zu entwickeln. Auch VMware Fusion unterstützt verschiedene Entwicklungs-Tools. Beide IT-Werkzeuge umfassen Features, mit denen Snapshots von virtuellen Maschinen einfach erstellt werden können. Eine virtuelle Maschine, die mit VMware Fusion erzeugt wurde, lässt sich jederzeit problemlos auf VMware Workstation und wieder zurück verschieben. Sie muss dabei nicht einmal in ein neues Datenformat konvertiert werden, und das obwohl Dateien auf den virtuellen Maschinen, abhängig davon mit welchem Werkzeug sie erzeugt wurden, auf unterschiedliche Art und Weise gespeichert werden.
Für VMware-Administratoren erweisen sich sowohl Workstation als auch Fusion als nützliche Tools, mit denen in einer produktiven IT-Umgebung physische Computer in virtuelle Maschinen umgewandelt werden können. Die virtuellen Maschinen lassen sich dann jeweils dann nahtlos zwischen der Server-Virtualisierungs-Plattform vSphere und Workstation hin und her verschieben. Fusion kann darüber hinaus im Rechenzentrum auf produktiven Servern laufen und unterstützt dort zum Beispiel Microsoft Active Directory Domains. Die Möglichkeit mit Hilfe von Fusion zwischen einer Mac- und einer Windows-Oberfläche zu wechseln, kann ein wichtig bei der Problembehandlung sein und ist einer der Hauptvorteile durch die sich dieses Werkzeug auszeichnet. Allerdings erfordert Fusion sehr viel Arbeitsspeicher, insbesondere dann wenn darauf verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig laufen. Daher muss VMware Fusion systemseitig so aufgesetzt werden, dass der Bedarf an Arbeitsspeicher jederzeit gedeckt ist. Durch individuelle Anpassungen der Fusion-Oberfläche kann zudem erreicht werden, dass PC-Prozesse sich schnell und flexibel ausführen lassen.