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Backup und RAID: Vorteile und Unterschiede erklärt
Backups und RAID-Level sind unterschiedliche Methoden für den Schutz vor Datenausfall. Dabei weisen sie aber große Unterschiede auf und offerieren verschiedene Vorteile.
RAID und Backups sind nach wie vor wichtige und unterschiedliche Werkzeuge für IT-Fachleute, die die Daten ihres Unternehmens schützen möchten. Beides sind Methoden für den Schutz vor Datenverlust und Hardwareausfällen und sind Teil der Data-Protection-Strategie einer Firma. Obwohl RAID kein vollständiger Ersatz für Backups sein kann, ist es sinnvoll, beide Technologien gemeinsam zu nutzen, um einen umfassenden Schutz der Unternehmensdaten zu gewährleisten.
Der grundlegende Unterschied zwischen RAID und Backup besteht darin, dass Backups primär der Wiederherstellungvon Daten nach einem Verlust dienen, während RAID darauf abzielt, Datenverluste von vornherein zu verhindern und die Systemleistung zu verbessern.
Vorteile von RAID
RAID bietet in erster Linie zwei Hauptvorteile:
- Schutz vor Festplattenausfällen: Spiegelbasierte RAID-Implementierungen erstellen automatisch identische Kopien der Daten auf mehreren Festplatten, was Redundanzen schafft. Bei einem Ausfall kann das System mit einem Duplikat weiterlaufen, bis die defekte Festplatte ersetzt wird. Paritätsbasierte RAID-Level verteilen die Daten so, dass das Array auch bei Ausfall einer oder mehrerer Festplatten funktionsfähig bleibt. Einige paritätsbasierte RAID-Systeme können sogar mehrere gleichzeitige Festplattenausfälle überstehen.
- Leistungssteigerung: RAID-Stripe-Sets verteilen Lese- und Schreibvorgänge auf mehrere Festplatten, was zu einer deutlich höheren IOPS-Rate führt, als eine einzelne Festplatte bieten könnte.
Fortschrittliche RAID-Konfigurationen wie RAID 10 (auch RAID 1+0 genannt) kombinieren die Vorteile beider Ansätze, indem sie die Leistung eines Stripe-Sets mit der Redundanz eines Spiegelsatzes verbinden.
Moderne Entwicklungen
In jüngster Zeit haben sich RAID-Systeme weiterentwickelt und bieten erweiterte Funktionen. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören unter anderem die folgenden:
- Software-RAID: Moderne Betriebssysteme bieten zunehmend leistungsfähige Software-RAID-Lösungen, die in manchen Fällen mit Hardware-RAID konkurrieren können.
- Datenintegrität: Fortschrittliche Dateisysteme wie ZFS integrieren RAID-Funktionen mit verbesserter Datenintegrität, die unvollständige Speichervorgänge zurücksetzen und fehlerhafte Spiegeldaten erkennen und korrigieren können.
- SSD-Kompatibilität: RAID-Systeme wurden für die Verwendung mit Solid-State-Drives (SSDs) optimiert, was zu noch höheren Leistungssteigerungen führt.
Zusammenspiel von RAID und Backup
Trotz der Vorteile von RAID bleibt die Notwendigkeit von Backups bestehen. RAID schützt nicht vor versehentlichem Löschen, Überschreiben von Dateien oder Ransomware-Angriffen. Backups bieten hier den entscheidenden Vorteil der Point-in-Time-Wiederherstellung, den eine RAID-Konfiguration nicht gewährleisten kann.
Ein Beispiel hierfür ist das versehentliche Löschen einer Datei von einem Volume eines RAID-Sets. Da RAID nur vor dem Festplattenausfall schützt, hilt es nicht beim Recovery der Datei. Hier kann nur eine Datenkopie eines Backups die Wiederherstellung ermöglichen.
In modernen Datensicherungsstrategien werden RAID und Backup oft kombiniert:
- RAID-Systeme werden für primäre Speicher eingesetzt, um Leistung und Verfügbarkeit zu optimieren.
- Backup-Systeme nutzen ihrerseits RAID-Technologien, um die Sicherheit und Geschwindigkeit der Datensicherung zu erhöhen.
Diese Kombination ermöglicht es Unternehmen, sowohl von der erhöhten Ausfallsicherheit und Leistung des RAID als auch von der langfristigen Datensicherung durch Backups zu profitieren.