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So stellen DaaS-Provider Cloud-Desktops bereit
Die Abwägung zwischen client- und serverbasierten Cloud-Desktops lässt sich anhand der jeweiligen Vor- und Nachteile im Ressourcenbedarf und Pflegeaufwand entscheiden.
Verschiedene DaaS-Anbieter (Desktop as a Service) gehen verschiedene Wege, um Cloud-Desktops bereitzustellen. Alle eint, dass sie in der Regel entweder serverbasiert oder clientbasiert arbeiten.
Der Grundpfeiler eines DaaS ist eine Cloud-Infrastruktur, die Ressourcen für das Hosten und Bereitstellen von Desktop-Diensten umfasst. Diese Infrastruktur beinhaltet eine Virtualisierungsschicht zur Verwaltung der virtuellen Maschinen (VM), die die Cloud-Desktops hosten. Diese werden dann über ein Anzeigeprotokoll an die Clients ausgeliefert. Dieser Vorgang ähnelt einer virtuellen Desktop-Infrastruktur (VDI) vor Ort.
Doch nicht alle Ansätze für das Ausliefern von Cloud-Desktops sind identisch. Unterschiede zeigen sich im Betriebssystem, das auf den VMs läuft, und wie dieses Betriebssystem für das Ausliefern der Desktop-Dienste konfiguriert ist.
DaaS-Optionen für die Bereitstellung
Das Ausliefern von Cloud-Desktops ist herkömmlich in zwei grundlegende Ansätze aufgeteilt: serverbasiert und clientbasiert. Die meisten serverbasierten Desktops basieren auf den Windows Server Remote Desktop Services. Bei diesem Modell läuft der Windows Server in einer VM und ist als Remote Desktop Session Host (RDSH) konfiguriert, der gleichzeitige Desktop-Sitzungen unterstützt, bei denen jede Sitzung einem einzelnen Anwender zugeordnet ist. Aus diesem Grund wird das serverbasierte Modell mitunter auch als Session-basiert oder RDHS-basiert bezeichnet.
Doch egal, wie das Kind genannt wird: dieses Modell ermöglicht es einer Mehrzahl von Anwendern, sich mit einer einzigen VM zu verbinden, in der Windows Server läuft. Das hilft bei der Rationalisierung von Ressourcenverbrauch und -verwaltung. Aus Sicht des Anwenders wirkt der Cloud-Desktop wie eine ganz normale Windows-Client-Umgebung.
Im clientbasierten Modell hingegen läuft auf jeder VM ein einzelnes Windows 7, Windows 10 oder eine Linux-Distribution. Jede VM bedient zu jeder Zeit nur einen Anwender, ähnlich wie dies bei persistenter VDI der Fall ist. Der Vorteil liegt hier darin, dass die Ressourcen der VM nur einem einzigen Desktop zugeordnet sind und daher keiner Ressourcenverknappung unterliegen können, wie sie beim serverbasierten Model wegen der parallelen Nutzung der VM durch mehrere Anwender durchaus auftreten kann. Das clientbasierte Modell bietet darüber hinaus mehr Flexibilität in den Bereichen des Betriebs von Anwendungen und der Konfiguration der Umgebung.
Auch kann ein clientbasierter Desktop Möglichkeiten bieten, die einem serverbasierten Desktop verschlossen bleiben. Beispiele dafür sind etwa die Unterstützungen für Cortana oder für Office 365 ProPlus. Ein clientbasierter Desktop bietet auch mehr unternehmensweite Konsistenz, wenn im Unternehmen sowohl virtuelle wie auch physische Desktops eingesetzt werden. Die IT-Fachabteilung kann, um nur ein Beispiel zu nennen, ein identisches Windows-Basis-Image für beide Arten Desktops nutzen, Service Packs über alle Systeme hinweg verteilen und auch die Lebenszyklen der Desktops gemeinsam verwalten.
Wer also würde sich dem clientbasierten Modell nicht sofort hingeben? Sie können es sich schon denken: Der Nachteil des clientbasierten Modells ist natürlich der größere Ressourcenbedarf und die höhere Komplexität bei Implementierung, Wartung und Support. Auch das Thema der Lizensierung kann sich bei clientbasierten Lösungen als ungleich schwieriger darstellen als beim serverbasierten Modell.
Doch unabhängig von den Unterschieden und Vor- und Nachteilen der Modelle: Beide bieten Ihnen eine vollständige Desktop-Erfahrung und unterstützen sowohl persistente wie auch nicht-persistente Desktops.