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So finden Sie eine passende Lösung für die DR-Orchestrierung

Viele Primär-Storage-Produkte sind zwar mit Disaster-Recovery-Funktionen, aber nicht mit DR-Orchestrierungsfunktionen, schon gar nicht für Systeme anderer Hersteller, ausgerüstet.

Schon lange werden Organisationen aller Größenordnungen von Erpressersoftware und anderen Cyberangriffsformen bedroht. Deshalb denken viele 2020 intensiver als jemals zuvor über ihre Disaster-Recovery-Strategie nach.

Natürlich sind Cyber-Desaster nicht die einzigen katastrophalen Zwischenfälle, die Rechenzentren (RZs) treffen können. Klassische Katastrophen wie Wirbelstürme, Erdbeben oder Brände, in den letzten Jahren mancherorts auch Überflutungen und Hitzewellen, bleiben eine Bedrohung. Gleichzeitig wird immer öfter erwartet, dass der Betrieb schnell und mit geringen Datenverlusten wieder anläuft, egal, welche Art von Ereignis das RZ getroffen hat.

Die Herausforderung liegt darin, dass die IT keine unbegrenzten Mittel für den Aufbau des perfekten DR-Plans zur Verfügung hat. Auch ist kein unbegrenzter Zugriff auf Personal gegeben, das einen DR-Plan entwickeln, implementieren oder umsetzen könnte. Hersteller von Primär- oder Backup Storage und Backup-Software bieten sämtlich DR-Orchestrierungs-Tools an, die helfen, solche Pläne umzusetzen.

Die Auswahl eines Anbieters orchestrierter DR sollte gut überlegt sein. Die bestehende Storage-Infrastruktur und Backup-Software etwa beeinflusst, welches Orchestrierungs-Tool zur gegebenen Umgebung passt.

Primäres Storage ist für DR-Orchestrierung meist nicht ausgerüstet

Bei der Entscheidung, wie man DR-Orchestrierung einsetzt, muss man sich zunächst überlegen, welches DR-Automatisierungs-Tool die Organisation verwendet. In die meisten Primär-Storage-Produkte ist die für die DR benötigte asynchrone Replikation schon integriert. Aber der Übergabeprozess zwischen den Systemen erfordert viel menschliches Eingreifen.

Das Problem damit während eines Desasters ist, dass das nötige Personal möglicherweise schlicht nicht da ist. Manchmal dauert es auch zu lange, all die manuellen Schritte zu vollziehen, bis ein Volume wieder hergestellt ist. Der manuelle Vorgang ist außerdem fehleranfällig. DR-Orchestrierung beseitigt Sorgen hinsichtlich der Personalverfügbarkeit und das Potential für Fehler im RZ. Leider bieten nur sehr wenige Storage-Hersteller DR-Orchestrierung an.

Die Architektur von Primärspeicher fürs Rechenzentrum passt ebenfalls nicht optimal zur DR-Orchestrierung. In den meisten RZs arbeiten sieben oder noch mehr unabhängige Storage-Systeme, jedes für eigene Einsatzzwecke oder Plattformen.

Meistens unterstützt kaum eines dieser Systeme Storage-Orchestrierung, ganz zu schweigen von allen. Das bedeutet, dass auf den übrigen Systemen die DR manuell abgewickelt werden muss. Sogar wenn alle Storage-Systeme im Rechenzentrum Orchestrierungsfunktionen besäßen, würden sie sich wahrscheinlich zwischen den Systemen unterscheiden.

Dann müsste die IT alle unterschiedliche DR-Orchestrierungsprozesse managen. Bis eine Organisation eine einzige Storage-Option findet, die zu den meisten Anwendungen passt und Orchestrierungsfunktionen besitzt, muss sich die IT anderswo umsehen.

Sekundärspeicher und Backup-Software

Eine Alternative für DR-Orchestrierungsfunktionen sind sekundäres Storage oder Backup-Software. Sie können zur Zentrale für die DR-Automatisierung werden. Backup Software bietet dabei die größte Flexibilität: Sie schützt die unterschiedlichsten Umgebungen und unterstützt vielfältige Storage-Targets. Die Hardwareoptionen bieten eher das Nutzungserlebnis einer schlüsselfertigen Lösung und sind einfacher implementierbar. Dafür fehlt es ihnen manchmal an Flexibilität.

Welche dieser beiden Möglichkeiten besser passt, häng in erster Linie davon ab, ob die aktuell genutzte Software Automatisierung unterstützt. Wenn ja und wenn der Kunde an sich mit dem Produkt zufrieden ist, ist es wahrscheinlich am praktischsten, sie dafür zu nutzen. Automatisierung ist eine derart kritische Funktion, dass ihr Fehlen die Evaluierung anderer Produkte rechtfertigen kann.

Die nächste Entscheidung betrifft die Frage, ob das Automatisierungsprodukt sich auch für die Wiederherstellung eignet. Oft funktioniert nur die DR in die Cloud automatisch. Und häufig wird die DR-Cloud bereits vom Anbieter vorselektiert. Das hat den Vorteil, dass ein Prozess mit vorausgewählter Cloud einfacher gestartet und ausgeführt werden kann. Der Nachteil liegt in fehlenden Cloud-Auswahlmöglichkeiten.

Eine Alternative für DR-Orchestrierungs-Funktionen sind sekundäres Storage oder Backup-Software.

Kann entweder der aktuelle Primärspeicherlieferant einer Organisation oder ein anderer Hersteller eine DR-Automatisierung liefern, die die eigene Umgebung größtenteils abdeckt, sollte man ihn in Erwägung ziehen. Bei einer Aktualisierung der Storage-Umgebung lohnt es sich, der Komponente DR-Orchestrierung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Denn die Orchestrierung mit dem Primärspeicher verkürzt die Zeitspanne, in der Daten verloren gehen können (Recovery Point Objective, RPO), auf weniger als fünf Minuten.

Die meisten Rechenzentren haben eine heterogene Storage-Infrastruktur und wollen ihre primären Speichersysteme nicht konsolidieren, Dann muss die IT darüber nachdenken, dies wenigstens mit Backup-Software oder -Storage zu tun. Viele der konvergenten Datenschutzprodukte bieten eine Form der DR-Orchestrierung, und immer mehr traditionelle Anbieter von Backup Software haben auch ein Orchestrierungsmodul. Sowohl Backup Storage als auch reine Softwareprodukte können Snapshots vom Primärspeicher orchestrieren, bieten aber keine RPO unter 30 Minuten.

Die Auswahl der DR-Lokation hängt ebenfalls davon ab, was der Organisation zur Verfügung steht. Wenn sie eine zweite Lokation der RZ-Klasse besitzt, lässt sich die Public Cloud für die Recovery vielleicht vermeiden. Wenn nicht, hat die Public Cloud viele Vorteile wie geringere Kosten und einfachere Wiederherstellung.

Fazit

Die Auswahl des richtigen Werkzeugs für die DR-Orchestrierung ist eine Herausforderung, allerdings profitiert nahezu jede Organisation von dieser Funktion. Die offensichtlich beste Wahl wäre ein einziges Storage-Produkt das alle Storage-Einsatzfelder einer Organisation abdeckt.

Doch in vielen Organisationen lässt sich diese Idee nicht umsetzen. Fehlende Speicherkonsolidierung zwingt die IT-Fachkräfte, sich Backup-Hardware oder -Software als mögliche Lösungen anzusehen. Meistens ist vor allem ausreichende Flexibilität kritisch. Hier bietet Software trotz ihrer möglicherweise schwierigeren Implementierung die Chance, eine umfassende und noch dazu zukunftssichere DR-Strategie zu entwickeln und umzusetzen.

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