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So entscheiden Sie zwischen dem eigenen RZ und Cloud Storage
Kriterien für eine Entscheidung zwischen Data Center und Private oder Public Cloud Storage sind beispielsweise Skalierbarkeit, Kosten, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit.
Bis 2025 wird das globale Speichervolumen Dutzende Zettabytes (1021 Bytes) betragen. Viele dieser Daten werden in der Cloud landen. Denn es gibt zahlreiche Unternehmen, die eine Cloud-Lösung für die beste Plattform für ihre Daten halten. Allerdings gibt es einige Situationen, in denen die Speicherung im eigenen Rechenzentrum besser geeignet ist.
Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile beider Storage-Formen gegeneinander abgewogen. Zu den Kriterien gehören unter anderem Skalierbarkeit und Kosten.
Gründe für Cloud Storage
Die meisten Unternehmen wählen aus zwei Gründen Cloud Storage: Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit. Aber es gibt noch mehr. Cloud Storage verringert die Kosten für den Betrieb, die IT selbst, Wartung und Hardware, weil diese vom Hardware-Provider übernommen werden. Provider stellen sicher, dass ihre Storage-Services bei allen Kunden funktionieren. Sichern Sie jedoch die Daten des Cloud-Speichers für den Fall eines Ausfalls oder eines anderen Störfalls.
Cloud Storage kann aus Anwendersicht schneller sein, es verwendet meistens VMs und verteilt die Daten über mehrere Server. Dieser Prozess verringert die Wahrscheinlichkeit von Engpässen und Anwendungsverzögerungen.
Gründe für Data Center Storage
Manchmal ist es einfach am besten, Daten auf der eigenen Infrastruktur und im eigenen Netz zu hosten. So lassen sich Daten sicher von anderen trennen.
Wichtige Anwendungsfälle für internes Object Storage sind die langfristige Archivierung und Sicherung oder der Ersatz von Fileservern. Unstrukturierte Hochleistungs-Workloads mit wahlfreien (random) I/Os werden gern auf Inhouse-NAS gehalten. Für hochskalierbare Workloads mit großer Kapazität und Durchsatzabhängigkeit sowie parallelem I/O-Zugriff speichert man sie am besten auf internem Hochleistungs-Objektspeicher.
Allerdings braucht ein Data-Center-Storage interne Spezialisten, um die Geräte möglichst gut einzurichten und zu betreiben. Zudem müssen Daten und Infrastruktur effektiv gewartet werden. In jeder Konfiguration kommt es darauf an, strikte Kontrolle von Leistung und Sicherheit auszuüben und zudem auf exakte Erfüllung der branchenspezifischen Regulierungsanforderungen zu achten. Diese Form des Storage kostet langfristig mehr. Der Aufwand kann sich je nach Geschäftsmodell trotzdem auszahlen.
Unterschiede zwischen Cloud und Data Center
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Cloud- und Data-Center-Storage bestehen bei Skalierbarkeit, Sicherheit und Kosten, doch es gibt noch mehr.
Skalierbarkeit
Cloud Storage skaliert einfach, da es auf virtuellen Servern läuft, die Admins je nach Bedarf schnell hoch- und herunterfahren können.
Die Kapazität der Rechenzentrumsspeicher ist auf die bestehende Infrastruktur am Ort beschränkt. Sie zu vergrößern, bedeutet Investitionen in Hardware und Personal.
Sicherheit
Cloud Storage kann sehr strikte Sicherheitsfunktionen bieten. Dennoch ist sie von überall her und für jeden über das Internet zugänglich, der die passenden Zugangsdaten eingibt. Das ist ein Sicherheitsrisiko. Cloud-Kunden können die Sicherheitsfunktionen des Providers nicht verändern.
Data-Center-Speicher ist inhärent sicherer, weil nur autorisierte Konten mit den passenden Zugangsdaten vom Firmennetz aus darauf zugreifen können. Außerdem lässt sich die Sicherheit durch zusätzliche Maßnahmen wie rollenbasierte Zugriffsmodelle (RBAC) und Identitätsmanagement weiter erhöhen.
Budget und Investitionen
Ein Rechenzentrum einzurichten, erfordert am Anfang große Investitionen und beträchtliche laufende Kosten für Wartung, Personal und Betriebsräume. Cloud Storage, ob nun in einer privaten oder in einer Public Cloud, verschlingt geringere Investitionen. Denn der Cloud-Anbieter übernimmt die Bereitstellungs- und Wartungskosten. Er rechnet regelmäßig laufende Kosten für die Nutzung und andere nutzerbasierte Posten ab.
Geschwindigkeit
Cloud Storage ist in der Regel schneller, weil die Daten auf die diversen Storage-Servern verteilt werden.
RZ-Storage ist bei der Abarbeitung von Anfragen und der Menge der transportierten Daten abhängig von der Geschwindigkeit des Netzes der Organisation.
Updates
Cloud-Anbieter können Infrastrukturen leichter aktualisieren, weil sie entweder ausreichend Personal dafür vorhalten oder die Abläufe ohnehin automatisiert ablaufen.
Bei lokalem Speicher sind die Anwender für alle Updates verantwortlich. Hat das IT-Team zu viel zu tun, bleiben solche Updates vielleicht unwillkürlich liegen.
Data Recovery
Cloud Storage vereinfacht die Datenwiederherstellung. Denn die Daten sind über die Cloud-Umgebung verteilt. Admins können sie schnell und effizient wiederherstellen.
Die Datenwiederherstellung im Data Center ist oft frustrierend: Sie dauert zu lange und es kommt vor, dass nicht alle verlorenen Daten reproduziert werden können.
Welche Lösung wann wählen?
Wichtige Faktoren bei der Abwägung zwischen dem eigenen Data Center und Cloud Storage sind Budget, Workload, Personalstand und die Anforderungen der Branche.
In der Regel sollten kleinere Unternehmen und Startups sich für Cloud Storage entscheiden. Dann brauchen sie keine großen Einstiegsinvestitionen zu stemmen, da Cloud Storage als Abonnement bezogen wird. Unternehmen, die spezialisiertes Storage brauchen oder regulatorische Anforderungen erfüllen müssen, neigen häufig zur Private Cloud, damit ihre Daten getrennt von denen anderer Kunden des Cloud Providers bleiben.
Wichtige Einsatzfelder für Cloud Storage sind Backup und Archivierung, Disaster Recovery und redundante Infrastrukturen, gemeinsame Nutzung von unstrukturierten Filedaten, Legacy-Datenbanken, die Sammlung von Streaming-, Log- und Transaktionsdaten und ihre Analyse sowie Object Storage für moderne, containerisierte Anwendungen.
Größere Unternehmen können sich je nach Bedarf frei zwischen Cloud Storage oder dem eigenen Data Center entscheiden. Hat ein Unternehmen keine regulatorischen Anforderungen zu erfüllen und ein kleines IT-Team oder Budget, kann Public Cloud Storage das Richtige sein. Unternehmen, die bestimmten regulatorischen Anforderungen unterliegen und kleine Budgets haben, können zwischen Private Cloud und lokalem Storage von Drittanbietern wählen.