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Sichere Anwendungen: ASPM und ASOC im Vergleich

Application Security Posture Management und Application Security Orchestration and Correlation sollen für sichere Anwendungen sorgen, aber mit unterschiedlichen Methoden.

Da die Zahl der in einem Unternehmen genutzten Anwendungen wächst und die Komplexität und das Ausmaß der Risiken, mit denen Anwendungen behaftet sind, zunehmen, wird es immer schwieriger, sie zu schützen.

Application Security Posture Management (ASPM) und Application Security Orchestration and Correlation (ASOC) sind zwei Methoden, die entwickelt wurden, um Organisationen bei der Erfüllung der Anforderungen an die Anwendungssicherheit (AppSec) zu unterstützen. Obwohl beide Technologien dasselbe Ziel verfolgen, nämlich den Schutz von Anwendungen, unterscheiden sie sich in ihrem Ansatz.

Grund genug, dass wir nachfolgend die Tools ASPM und ASOC betrachten, einschließlich ihrer Unterschiede und welche Organisationen sie wann übernehmen sollten.

Was ist das Application Security Posture Management (ASPM)?

Die ASPM-Tools konzentrieren sich auf die kontinuierliche Überwachung, Bewertung und Verwaltung der Sicherheitslandschaft einer Organisation. Sie sollen sicherzustellen, dass alle Anwendungen den bewährten Sicherheitsverfahren und Compliance-Anforderungen entsprechen und gegen Bedrohungen resistent sind.

Sie bieten Einblick in den Sicherheitsstatus von Anwendungen in Entwicklungs-, Test- und produktiven Umgebungen. Dazu gehören Protokolle, API-Integration in lokale und Cloud-AppSec- und DevOps-Dienste und -Tools und vieles mehr.

Zu den wichtigsten Bestandteilen von ASPM gehören:

  • Transparenz. Kontinuierliche Verfolgung von AppSec-Metriken und Schwachstellen in allen Phasen des Softwareentwicklungslebenszyklus (SDLC) und der DevOps-Pipelines.
  • Risikomanagement. Priorisierung und Behebung von Schwachstellen auf der Grundlage von Risikobewertungen, um potenzielle Bedrohungen zu minimieren.
  • Automatisierung. Einsatz automatisierter Tools zur Erkennung, Analyse und Minderung von Sicherheitsproblemen in Echtzeit oder nahezu Echtzeit.
  • Compliance. Sicherstellen, dass Anwendungen den Branchenvorschriften, gesetzlichen Regelungen und bewährten Verfahren für Sicherheit entsprechen.
  • Zusammenarbeit. Ermöglichung der Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs-, Sicherheits- und Betriebsteams, um Sicherheit in den Entwicklungsprozess zu integrieren.

Insgesamt helfen ASPM-Tools Organisationen bei der Umsetzung und Aufrechterhaltung der Sicherheitslage, indem sie Schwachstellen in Anwendungen und Entwicklungsumgebungen proaktiv identifizieren und beheben.

Was ist Application Security Orchestration and Correlation (ASOC)?

ASOC-Tools helfen dabei, andere Tools und Technologien zu einer umfassenden Funktion zur Überwachung der Anwendungssicherheit zusammenzufügen. Diese Tools konzentrieren sich mehr auf die Überwachung von Angriffen und Angriffsflächen als auf Konfigurationsprobleme und Schwachstellen.

ASOC-Tools integrieren, automatisieren und verwalten eine Vielzahl von Sicherheitstools und -prozessen, um einen einheitlichen Ansatz für Anwendungssicherheit zu bieten – ähnlich wie SOAR (Security Orchestration, Automation and Response) für Anwendungssicherheit.

Zu den wichtigsten Komponenten von ASOC gehören:

  • Orchestrierung. Automatisierung der Koordination und Verwaltung verschiedener Sicherheits-Tools, wie statische Analyse und dynamische Codeanalyse, Analyse der Softwarekomposition, Schwachstellen-Scans und Penetrationstests. Dadurch wird sichergestellt, dass diese Tools über den gesamten Softwareentwicklungslebenszyklus hinweg effizient und konsistent zusammenarbeiten.
  • Korrelation. Daten aus verschiedenen Security-Tools werden aggregiert und analysiert, um Muster zu erkennen, Schwachstellen zu priorisieren und Fehlalarme zu reduzieren. Durch die Korrelation wird ein umfassender Überblick über Sicherheitsrisiken ermöglicht, indem zusammenhängende Sicherheitsbefunde aus verschiedenen Quellen miteinander verknüpft werden.
  • Zentrale Verwaltung. Bereitstellung einer einzigen Konsole, über die Sicherheitsteams die Sicherheitslage aller Anwendungen überwachen und verwalten können, einschließlich der Verfolgung des Status von Schwachstellen, der Einhaltung von Vorschriften und der Behebungsmaßnahmen.
  • Automatisierung. Rationalisierung sich wiederholender Aufgaben wie Schwachstellenscans, Berichterstellung und Korrektur-Workflows, um die Effizienz zu steigern und die Zeit bis zur Erkennung und Behebung von Problemen zu verkürzen.
  • Priorisierung von Risiken. Ermöglicht es Organisationen, sich auf kritische Probleme zu konzentrieren, indem sie korrelierte Daten verwenden, um die Schwere und die Auswirkungen von Schwachstellen zu bewerten.
  • Integration. Nahtlose Integration mit DevOps-Pipeline-Tools und in die Pipeline integrierten Sicherheitsdiensten, wie zum Beispiel Geheimnisverwaltung und statische/dynamische Anwendungssicherheitstests, um die Sicherheit während des gesamten Softwareentwicklungslebenszyklus zu gewährleisten.

Insgesamt helfen die ASOC-Tools Organisationen dabei, die Anwendungssicherheit zu verbessern, indem sie sie effizienter, umfassender und leichter handhabbar machen. Dies kann zu einem besseren Risikomanagement und einer schnelleren Behebung von Sicherheitsproblemen führen.

ASPM vs. ASOC: Was sollten Organisationen verwenden?

Zusammengefasst eignet sich ASPM am besten für die kontinuierliche Überwachung und Validierung der Sicherheitslage einer Anwendung. Für Organisationen mit einer großen Anzahl öffentlich zugänglicher Anwendungen ist ASPM ein überzeugendes Werkzeug, um die Sicherheitsteams über die Bedrohungslage auf dem Laufenden zu halten und die Umgebung in einem gewünschten Zustand zu halten.

Für Organisationen, die eine umfassendere Integration in den Bereichen Schwachstellenmanagement, Entwicklung, Bereitstellung und Laufzeitbetrieb benötigen, ist ASOC das Sicherheitswerkzeug der Wahl.

Beachten Sie jedoch, dass sich die beiden Technologien bis zu einem gewissen Grad überschneiden und es möglich ist, dass sie in naher Zukunft zu einem einzigen Tool verschmelzen – oder sogar in die Bereiche SOAR (Security Orchestration, Automation and Response) und Cloud-native Application Protection Platform (CNAPP) integriert werden.

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