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Sechs wichtigste Faktoren zum Kalkulieren einer Citrix-VDI

Jede Citrix-VDI ist anders, aber es gibt gemeinsame Best Practices. Folgen Sie unseren sechs Schritten zum Dimensionieren und Abschätzen einer Citrix-VDI-Umgebung.

Das korrekte Dimensionieren einer Citrix Virtual Apps and Desktops-Umgebung (CVAD) ist einer der wichtigsten Schritte beim Einrichten einer neuen CVAD-Umgebung.

Als Citrix-Administrator für Virtuelle Desktops sollten Sie sicherstellen, dass alle Benutzer die bestmögliche UX im Rahmen Ihres Budgets erhalten. Doch es gibt viele Faktoren, die in die Dimensionierung einer Umgebung einfließen.

Jede virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) ist einzigartig, und was für die eine Umgebung funktioniert, funktioniert nicht für eine andere. Wenn Sie die Größe Ihrer VDI genau bestimmen wollen, gibt es nur eine Möglichkeit: Benchmarking. Mit Tools wie Login VSI und LoadGen erstellen Sie einen synthetischen Workload und unterziehen Ihre neue Umgebung einem Benchmarking. Auf diese Weise testen Sie, ob die Hardware die verschiedenen Ansprüche Ihrer Benutzer bewältigt.

Bedenken Sie dabei, dass die Dimensionierung nie abgeschlossen ist. Immer, wenn Sie Änderungen am System vornehmen, die sich auf die Leistung auswirken, müssen Sie Ihre Umgebung reevaluieren. Ein Testfall von Go-EUC zeigte beispielsweise, dass eine Migration von Windows 2019 auf Windows 2022 einen Einfluss von 30 Prozent auf die CPU-Kapazität hat. Um eine gleichbleibend gute Leistung für Endbenutzer zu erzielen, überwachen Sie die Leistung mit Tools wie ControlUp, Liquidware Stratusphere und Goliath.

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Budgets und die gesamte Kapazitätsplanung vorausschauend planen. Es kommt häufig vor, dass virtuelle Desktop-Umgebungen anfangs einwandfrei funktionieren, sich aber im Laufe der Zeit verlangsamen. Ohne eine vorausschauende Budgetplanung kann es schwierig sein, Ausgaben zum Erweitern der Infrastruktur zu rechtfertigen, wenn Sie bereits eine große Investition getätigt haben. Alle drei bis fünf Jahre neue Hardware zu kaufen und diese dann zu ersetzen, ist nicht mehr zeitgemäß – Anbieter wie Citrix und Microsoft arbeiten mit drei- bis sechsmonatigen Iterationen ihrer Produkte, was sich durchweg auf die Leistung virtueller Desktops auswirkt.

Vor diesem Hintergrund sollten Sie einen Größenplan für eine Citrix Virtual Apps and Desktops VDI-Umgebung unter Berücksichtigung dieser sechs Faktoren erstellen.

Sechs Faktoren zum Dimensionieren von Citrix Virtual Apps and Desktops

Mit einem guten Größenplan können Sie berechnen, wie viel Hardware Ihre Umgebung benötigt. Es ist erwähnenswert, dass Sie bei Cloud-Diensten wie Microsoft Azure keine Hardware kaufen müssen, sondern die Server direkt in Azure erstellen. Daher ist dieser Leitfaden zur Größenbestimmung vor allem für VDI-Bereitstellungen oder hybride Ansätze zur Desktop-Virtualisierung relevant.

1. Endbenutzer

Der erste Faktor, den wir für einen Größenplan kennen müssen, sind die Endbenutzer. Wie viele Benutzer werden in der Umgebung angemeldet sein? Es ist wichtig, sich die Gesamtzahl der Benutzer und die Anzahl der gleichzeitigen Benutzer anzusehen, um die maximale Menge von Anmeldungen pro Tag in der Umgebung abzuschätzen. Diese Zahlen fallen von Branche zu Branche sehr unterschiedlich aus. Stellen Sie sich ein Krankenhaus mit Pflegepersonal vor, das 24 Stunden im Schichtbetrieb arbeitet.

In diesem Anwendungsfall ist die Gesamtzahl der Endbenutzer drei- bis viermal so hoch wie die Zahl derer, die sich gleichzeitig in der Umgebung anmelden würden. Die erforderliche Anzahl von Benutzern beeinflusst zudem die korrekte Menge an Speicherplatz für alle Benutzerprofile. Außerdem können Sie so die maximale gleichzeitige Last festlegen, um die Größe der vCPUs und des RAM korrekt zu bestimmen.

2. Büro-Arbeitslast

Als nächstes sollten Sie sich die Frage stellen, welche Arbeiten Ihre Benutzer auf den virtuellen Desktops ausführen. Dies ist manchmal etwas schwierig, denn was für Ihr Unternehmen ein Standardbenutzer ist, ist für ein anderes Unternehmen ein Power User.

Am häufigsten werden Ihre Benutzer Standardbüroarbeit auf den Desktops verrichten. Sie  arbeitet hauptsächlich mit Microsoft Office, surfen im Internet und nutzen Geschäftsanwendungen wie ERP-Anwendungen. Wenn derselbe Benutzer umfangreiche Berechnungen innerhalb von Office oder der ERP-Anwendung durchführt, wie zum Beispiel das Exportieren einer großen Datenmenge aus der ERP-Suite nach Excel und die anschließende Arbeit mit diesen Daten, spricht man von einem Umfangreichen Büroarbeit (Heavy Office Worker).

Ein Benutzer, der nur E-Mails verschickt und ein wenig im Internet surft oder eine kleine Aufgabe innerhalb einer Geschäftsanwendung erledigt, verrichtet leichte Büroarbeit (Light Office Worker).

Im Allgemeinen ist leichte Büroarbeit selten, da die meisten Benutzer mindestens mit Tabellen oder Textverarbeitung arbeiten. Manchmal müssen Sie sich jedoch auf Mitarbeiter einstellen, die nur selten auf den virtuellen Desktops arbeiten. Auch diese Mitarbeiter würden Sie in die Kategorie leichte Büroarbeit stecken.

3. GPU-Arbeitslast

Wenn Sie Mitarbeiter haben, die einen Grafikprozessor brauchen, müssen Sie diese separat berücksichtigen. Ermitteln Sie, welche Art von GPU-Workloads im Einsatz sind. Handelt es sich um einen starken Single-Thread oder eine Multi-Thread Workload? Führen die Benutzer Renderings durch oder bearbeiten sie nur ein Bild?

Ein großer Fehler, den ich bei GPU-Workloads oft beobachtet habe, ist das Hinzufügen eines großen Grafikprozessors zu einem normalen Virtualisierungsserver. Das funktioniert nicht bei CAD-Arbeitslasten, denn viele CAD-Programme sind single-threaded. Sie erzielen den optimalen Leistungsgewinn, wenn Sie sicherstellen, dass Sie CPUs mit einer hohen Taktfrequenz von mindestens 3 GHz oder mehr haben.

Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren erkennen wir insgesamt drei Anforderungsprofile für GPU-Workloads. Erstens: Der Standard-CAD-Benutzer verwendet CAD hauptsächlich zum Anzeigen und Bearbeiten von Zeichnungen und rendert keine Dateien in 3D. Das nennen wir CAD-GPU-Arbeit.

Dann gibt es die Benutzer, die ihren Desktop zum Bearbeiten von Bildern in Anwendungen wie Adobe Photoshop verwenden; diese Benutzer benötigen ebenfalls keine große Menge an GPU-Rohleistung, und die Software ist oft besser für Multi-Thread-Workloads optimiert. Dies nennen wir Standard-GPU-Arbeit. Schließlich gibt es einen Benutzer, der eine große Menge an GPU-Leistung benötigt; dieser Benutzer muss möglicherweise 3D-Renderings mit CAD erstellen oder Videos bearbeiten und rendern. Das fällt in den Bereich Intensive GPU Arbeit. Und alle drei erfordern unterschiedliche Hardware in Ihrem Größenplan.

4. Mehrfachsitzung versus Einzel-Session

Eine weitere wichtige Entscheidung ist, ob Sie Einzel- oder Mehrfachsitzung-Hosts möchten. Der Vorteil der Einzelsitzungs-VDI ist, dass Sie jedem Benutzer einen Teil der Leistung fest zuweisen. Bei Mehrfachsitzungen – Remote Desktop Session Host – teilen sich die Desktops die Ressourcen des virtuellen Servers; dies führt unter Umständen dazu, dass ein Benutzer zu viele Ressourcen belegt und die Leistung der anderen Benutzer auf dem Server beeinträchtigt.

Der Nachteil einer Einzelsitzung ist die Menge an Hardware, die Sie benötigen. Sie ist viel größer, was höhere Kosten bedeutet. Im Allgemeinen ist es eine gute Idee, Mehrfachsitzungs-Hosting für so viele Desktops, Rechner, Anwendungen und Dienste wie möglich zu nutzen, um die Hardwarekosten zu begrenzen.

Nehmen wir als Beispiel einen Microsoft Office Workload. Die Leichten und Standard-Workloads dieser Suite eignen sich für den Mehrfachsitzung-Betrieb. Auch Standard-GPU-Arbeit funktionieren auf diesem Modell.

5. Cloud oder vor Ort

Die nächste Überlegung betrifft die Frage, ob Sie eine Cloud- oder eine On-Premises-Umgebung nutzen wollen. Sie sollten bedenken, dass Public-Cloud-Anbieter nur schwer die CPU-Geschwindigkeiten bereitstellen können, die für CAD- und umfangreiche GPU-Workloads erforderlich sind. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Anzahl der Benutzer pro Server, die in einer Mehrfachsitzungsumgebung zulässig sind. In einer Cloud-Umgebung würden Sie einen kleineren Server und weniger Benutzer pro Server verwenden als On Premises.

Dies hat mit der automatischen Skalierung zu tun: Citrix erstellt bei Bedarf Server und löscht sie, und je weniger Server Ihre Umgebung benötigt, desto kostengünstiger wird sie sein. Autoscale löscht einen Server nicht, wenn noch Benutzer auf ihm arbeiten. Nehmen wir ein Beispiel, bei dem Sie einen großen Server in der Cloud einrichten, auf dem sich nachts 20 Personen anmelden können. Der Server ist fast leer, bis auf einen Benutzer, der noch daran arbeitet. In diesem Szenario müssten Sie den großen Server weiter bezahlen, obwohl nur ein Mitarbeiter daran sitzt.

Sie sollten deshalb kleinere Server mit jeweils fünf bis 10 Benutzern einrichten. Auf diese Weise lässt sich die Umgebung viel flexibler anpassen. Mit sechs Servern für 100 Mitarbeiter haben Sie beispielsweise eine Benutzerdichte von etwa 16 pro Server; selbst, wenn ein Server ausfällt, steigt die Dichte auf 20, was akzeptabel ist. Für 100 Benutzer in der Cloud sollten Sie 20 kleinere Server mit einer maximalen Dichte von fünf Benutzern einrichten. Die Nutzung einer Public Cloud wie Microsoft Azure hat somit erhebliche Auswirkungen auf Ihre Planung.

6. Gesamtkosten

Der Overhead ist ein wichtiger Faktor, den man leicht übersehen kann. Trotz der besten Pläne wird sich Ihre Umgebung im Laufe der Zeit verändern und möglicherweise ausdehnen. Benutzer kommen hinzu oder Software-Updates erhöhen den Speicherbedarf. Denken Sie auch daran, dass Sie mit N+1 arbeiten sollten, das heißt, wir nehmen die normal benötigten Server plus einen Server für den Fall eines Ausfalls oder einer Wartung.

Berechnung einer beispielhaften Citrix-Umgebung

Nun müssen Sie die Ressourcen den Arbeitertypen zuweisen. Interpretieren Sie die folgende Tabelle eher als grobe Größenrichtung und passen Sie unsere Empfehlungen an Ihre konkreten Bedürfnisse an:

Tabelle: Berechnung einer beispielhaften Citrix-Umgebung
Tabelle: Berechnung einer beispielhaften Citrix-Umgebung

Für Profile sollten Sie FSLogix verwenden. Rechnen Sie mit mindestens 5 GB Speicherplatz pro Benutzer, wenn Sie Exchange Online verwenden, und 1 GB Speicherplatz pro Benutzer, wenn Sie Exchange Online nicht verwenden.

Hier ist ein Beispiel für eine solche Berechnung: Wenn Sie 40 Standard-Büroangestellte haben, benötigen Sie 40 x 0,8 = 32 vCPUs und 40 x 2 GB RAM = 80 GB. In diesem Fall wäre es sinnvoll, 3 Mehrfachsitzung-Server mit 16 vCPUs und 40 GB RAM einzurichten (denken Sie daran, mit N+1 zu arbeiten), wenn es sich um eine On-Premises-Umgebung handelt.

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