Tierney - stock.adobe.com
OneDrive, Google Drive und Co zu Nextcloud migrieren
Um Daten aus öffentlichen Cloud-Speichern zu Nextcloud zu migrieren, ist oft der Weg über ein Synology-NAS-System sinnvoll. Wir zeigen die Vorteile einer solchen Struktur.
Es kommt immer mal wieder vor, dass Unternehmen Daten aus verschiedenen Cloud-Speichern in die private Cloudüberführen oder zumindest sichern wollen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten an. Generell ist in Nextcloud die Anbindung von OneDrive, Google Drive, Dropbox oder anderen Speicherlösungen in der Cloud nicht gut gelöst.
Es gibt vereinzelt Apps, die es ermöglichen die Cloud-Speicher an Nextcloud anzubinden, allerdings funktioniert das nicht sehr stabil und ist bei der Verwendung unterschiedlicher Cloud-Speicher nicht effektiv lösbar.
Synology-NAS-Systeme sind ein sinnvolles Mittel für die Migration zu Nextcloud
Besser ist es in diesem Fall ein Synology-NAS einzusetzen. Über das Paketzentrum des NAS-Systems stehen in der webbasierten Oberfläche verschiedene Apps zur Verfügung, die zuverlässig Daten aus zahlreichen Cloud-Speichern synchronisieren oder sichern können. Sind die Daten erst einmal im eigenen Rechenzentrum, lassen sie sich sehr viel einfacher in Nextcloud anbinden. Das geht schnell, sicher und kostet nicht viel. Zunächst kosten die Apps im Paketzentrum von Synology in den meisten Fällen nichts, und NAS-Systeme sind relativ günstig zu haben.
Synology Cloud Sync für die Synchronisierung und Sicherung der Cloud-Daten nutzen
Über das Paketzentrum steht in der webbasierten Oberfläche von Synology DSM die kostenlose App Synology Cloud Sync zur Verfügung. Die App kann Daten von zahlreichen Cloud-Speichern synchronisieren und sichern. Dazu gehören auch Daten auf AWS, Azure oder OpenStack. Daten von OneDrive, Dropbox, Google Drive oder box lassen sich ebenfalls sehr detailliert auf das NAS migrieren und sichern.
Das geht so dermaßen einfach und zuverlässig, dass es sich für Backup-Projekte oder zur Migration lohnt, ein Synology-NAS anzuschaffen, um die App nutzen zu können. Das NAS kann übrigens auch problemlos mit Nextcloud verknüpft werden.
Cloud-Sync auf Synology-NAS als Zwischenschritt zu Nextcloud nutzen
Nach der Installation der App auf dem Synology NAS lassen sich im Webbrowser verschiedene Cloud-Speicher und verschiedene Nutzerkonten anbinden und die Daten aus der Cloud auf beliebige Ordner des Synology-NAS übertragen.
Interessant ist in diesem Bereich, dass sich über Cloud Sync zahlreiche Synchronisierungsaufgaben parallel konfigurieren lassen. Dabei können gleiche Cloud-Speicher mit unterschiedlichen Benutzerkonten synchronisiert werden, oder auch verschiedene Cloud-Speicher eines einzelnen Benutzers parallel. Mit dem Assistenten kann Cloud Sync die einzelnen Ordner in der Cloud mit dem NAS synchronisieren.
Interessant ist an dieser Stelle nicht nur, dass sich zahlreiche Cloud-Sspeicher mit unterschiedlichen Benutzerkonten synchronisieren lassen, sondern dass auch die Synchronisierungs-Richtung für jede einzelne Aufgabe gesteuert werden kann. Im Rahmen der Synchronisierung lassen sich die geänderten Daten in der Cloud mit geänderten Daten auf dem NAS synchronisieren (bidirektional) oder nur geänderte Daten aus der Cloud herunterladen (Nur Remote-Änderungen herunterladen) oder nur geänderte Daten auf dem NAS (Nur lokale Änderungen hochladen).
Im Rahmen der Einrichtung kann parallel noch ausgewählt werden, welche Ordner auf dem Cloud-Speicher mit der jeweiligen Synchronisierungsaufgabe mit welchem Ordner auf dem NAS synchronisiert werden sollen.
In den erweiterten Einstellungen lassen sich dann noch Dateifilter erstellen, um im Bedarf genau steuern zu können, welche Ordner und welche Dateien aus der Cloud schlussendlich auf dem NAS und später in Nextcloud landen sollen.
Wenn die Synchronisierung einmal eingerichtet ist, lassen sich nahezu beliebig viele Cloud-Speicher und Nutzerkonten auf das NAS bringen. Über die zentralen Einstellungen lassen sich danach noch Konfigurationen wie maximale Downloads und Uploads oder andere Einstellungen steuern.
Darüber hinaus kann noch für jede Synchronisierungsaufgabe eingestellt werden, mit welcher Upload- oder Downloadrate die Synchronisierung ablaufen soll.
Nextcloud mit Synology-NAS synchronisieren
Die freigegebenen Ordner auf dem Synology NAS lassen sich als Datenspeicher in Nextcloud anbinden. Es ist aber auch möglich Cloud Sync für die Verbindung zwischen Nextcloud und dem Synology NAS zu nutzen. Dazu kommt eine WebDAV-Verbindung zum Einsatz. Hier wird die Verbindung zu Nextcloud angegeben sowie die Anmeldedaten für Nextcloud.
Nutzer bei Nextcloud können dazu ihre eigenen Anmeldedaten verwenden, die in den Einstellungen zum Beispiel bei Persönlich über Sicherheit angezeigt werden. Hier lassen sich Anmeldedaten für Apps wie Cloud Sync erstellen und bei Cloud Sync für die Synchronisierung nutzen.
Synology WebDAV-Server für die Verbindung zu Nextcloud nutzen
Im Paketzentrum von Synology steht auch der WebDAV Server zur Verfügung. Dieser ermöglicht wiederum die Anbindung von Daten auf einem Synology NAS über WebDAV an Nextcloud als externer Speicher. Die Anbindung beschreibt Synology in dieser Dokumentation.
Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, um Cloudspeicher an Synology-NAS-Systeme anzubinden und parallel Nextcloud mit Synology-NAS-Systemen zu verbinden. Dadurch kann ein solches NAS-System als Sicherungsziel oder als Synchronisierungs-Hub für Nextcloud genutzt werden und dient in diesem Fall als zusätzliches Sicherungsziel. Dieser Weg ist in den meisten Fällen sehr viel besser, als Cloud-Speicher direkt mit einem Synology-NAS zu verbinden.