REDPIXEL - stock.adobe.com
Micro-Apps: Anspruchsvolle Funktionen einfach hinzufügen
Wenn die Entwicklung einer neuen Web- oder Mobile-App zu aufwendig ist, können Micro-Apps eine praktische Alternative sein, Nischenfunktionen hinzuzufügen.
Nach Desktop-, Web- und Mobile-Anwendungen sind Micro-Apps eine weitere Möglichkeit, um Kundenbindung und Marketingprojekte voranzutreiben. Der Einsatz von Micro-Apps kann hierbei weiterhelfen, da sie Rich Media und andere halbkomplexe App-Funktionen unterstützen. Gleichzeitig sind sie einfacher zu erstellen als traditionelle Web- und Mobile-Anwendungen.
Was aber sind Micro-Apps, und was sollten Entwickler über deren Erstellung wissen? Dieser Artikel stellt die Entwicklung von Micro-Apps vor und beantwortet die Frage, wie sich Micro-Apps von Webservices unterscheiden. Außerdem erfahren Sie, in welchen Szenarien sich Micro-Apps am besten einsetzen lassen.
Was ist eine Micro-App?
Die meisten IT-Profis sind mit der Praxis vertraut, winzige Tools zu erstellen, die eine einzige Aufgabe erledigen. Diese werden oft als Widget, Slide, Plug-In oder mit ähnlichen Begriffen bezeichnet. In jedem Fall sind sie Teil eines größeren Softwareökosystems – und existieren normalerweise nicht für sich allein. In gewisser Weise entwickeln sich Micro-Apps nun zu einer Art Standard für Standalone-Anwendungen.
Typischerweise bilden Micro-Apps einen kleinen Teil einer größeren Plattform, wie zum Beispiel Facebook Messenger, Google Hangouts oder AccuWeather. Micro-Apps sind im Wesentlichen kleinere Teile von Webanwendungen, die entweder als Teil einer größeren Anwendung oder bei Bedarf unabhängig davon ausgeführt werden können. Diese Apps können einer Webseite mit einem Micro-Frontend-Designansatz hinzugefügt werden - oder sogar als überlappendes, HTML-basiertes Fenster (zum Beispiel das Google-Hangouts-Fenster in Gmail).
Was die Anwendungsfälle betrifft, sind Micro-Apps typischerweise eine natürliche Erweiterung einer größeren, webbasierten Anwendung oder als Teil einer mobilen Anwendung. Micro-Apps beinhalten ein kleines Stück Funktionalität mit einer begrenzten Anzahl von Interaktionen. Dies können eine Kundenserviceschnittstelle oder ein Dashboard sein, das Börseninformationen auf einen Blick bereitstellt. Sie sind auch ein ideales Format für technische Whitepaper, Fallstudien und Landing Pages, da sie sehr viele Multimedia-Optionen wie Videoeinbettungen und manipulierbare Grafiken zulassen. Ein besonders versierter Designer für User Interfaces oder ein Grafiker kann Micro-Apps sogar als eine Art digitale Visitenkarte nutzen, die sein technisches Können unter Beweis stellt.
Micro-Apps können in der Regel detaillierte Kundendaten erfassen, die bestimmte Ereignisse auslösen. Vielleicht möchte ein Marketingteam Kunden identifizieren, die Ihre Website häufig besuchen, und ihnen dann zeitlich begrenzte Gutscheine anbieten. Oder sie möchten Kunden, die ihre mobile App selten nutzen, ein Angebot machen, um sie zu weiteren Besuchen zu ermutigen. Entwickler können diese Daten auch verwenden, um die Anzeige oder die Benachrichtigungen, die der Benutzer erhält, anzupassen.
Wann sollte man Micro-Apps verwenden?
Der Hauptvorteil von Micro-Apps ist, dass Entwickler sie als Komponenten in fast jede Webanwendung einbetten und sehr einfach wiederverwenden können. Während nur ein begrenzter Prozentsatz der Kunden tatsächlich eine mobile Anwendung herunterlädt, wird wahrscheinlich jeder Kunde, der eine Website besucht, die darin eingebetteten Micro-Apps sehen und sich mit ihnen beschäftigen. Man kann sogar Retargeting-Techniken verwenden, damit die Micro-Apps den Nutzern nach ihrem Besuch auf andere Websites folgen.
Aber wie jede Technologie haben auch Micro-Apps ihre Schwächen. Der Nachteil ist ihr Fokus und die Einbettung in größere Anwendungen. Dies trägt nicht allzu viel zur Kundenbindung bei, da es sich bei Micro-Apps nicht um bestimmte Nutzwerte handelt, auf die Kunden weiterhin gezielt zugreifen werden. Sicherlich gibt es Micro-Apps, die Kunden immer wieder verwenden, wie Wetter-Widgets oder Börsenticker, die in eine Webanwendung eingebettet sind. Wenn Sie jedoch etwas bauen möchten, dessen Ziel die langfristige, tägliche Nutzung durch Kunden ist, sollten Sie eine neue Mobile- oder Web-App in Betracht ziehen. Micro-Apps sind am besten für begrenzte Zwecke wie zum Beispioel einmalige Marketingkampagnen geeignet.