Fotolia
Management-Tools für Windows 10, die IT-Profis kennen müssen
Mit den richtigen Werkzeugen lassen sich administrative Standardaufgaben für und mit Windows 10 effizient erledigen. Fünf solcher Tools lernen Sie hier kennen.
„Nun lassen Sie sich doch helfen!“ – das wird man unter IT-Fachleuten nur selten hören. Denn allgegenwärtig sind die kleinen Helferlein bereits in Windows 10 selbst, aber auch im Zubehör, mit denen sich die anliegenden Aufgaben erheblich vereinfachen lassen.
Einige dieser Tools für die Verwaltung von Windows 10 bieten bemerkenswerte Verbesserungen Ihrer Produktivität. Sie näher kennenzulernen, ist daher Pflicht eines jeden IT-Administrators.
Verwaltung
Microsofts Kommandozeilen-Werkzeug Deployment Image Servicing and Management (DISM) ist das Schweizer Taschenmesser für die Überprüfung, Verwaltung und Änderung von Windows Images. Mit dabei ist ein ganzer Haufen von Applets für PowerShell.
DISM lässt sich für vielfältige Aufgaben einsetzen. Etwa für die Prüfung von Dateiversionen und -inhalten, für das Bereinigen des Windows Component Store, für Im- und Export von Gerätetreibern und natürlich für die Handhabung von Windows-Image-Dateien.
Microsoft Intune und Microsoft Autopilot
Intune ist ein Verwaltungs-Tool in der Cloud, das speziell für Mobilgeräte entwickelt wurde. Ziel des Instruments ist die Produktivität der mobilen Mitarbeiter bei gleichzeitigem Schutz der Unternehmensdaten und -Assets.
Folgende Möglichkeiten von Intune seien besonders herausgehoben:
- Verwaltung von Mobilgeräten mit Zugriff auf Unternehmensdaten.
- Verwaltung der mobilen Anwendungen für mobile Nutzer.
- Kontrolle über die Art und Weise, wie Anwender Unternehmensdaten nutzen und weitergeben können.
- Verbindliche Sicherheitsstandards und Compliance für Geräte und Anwendungen der Nutzer.
Intune nutzt für Identitätsbestimmung und Zugangskontrolle Microsoft Azure Active Directory. Für den Schutz der Daten zeichnet gleichzeitig Azure Information Protection verantwortlich. Wird Intune im Zusammenhang mit Office 365 eingesetzt, so kann dieses auf allen Geräten der Nutzer eingesetzt werden, während die Informationswerte des Unternehmens geschützt bleiben. Das Abrechnungsmodell für Intune basiert auf einer monatlich abgerechneten Gebührenstruktur auf Basis teilnehmender Nutzer.
Mit Autopilot steht eine Erweiterung für Intune bereit, mit deren Hilfe Gerätekonfigurationen entworfen werden können, um diese an OEMs weiterzuleiten. Entsprechende Geräte verwenden dann beim Booten das angegebene Image und führen durch Anmeldung, Authentifizierung und Synchronisierung. Mit Autopilot können Geräte auch zurückgesetzt, anderen Nutzungszwecken zugewiesen oder wiederhergestellt werden.
Microsoft Deployment Toolkit
Das Microsoft Deployment Toolkit (MDT) besteht aus einer Sammlung von Verwaltungstools für Windows 10. Allen gemeinsam ist ihr Zweck, die Bereitstellung von Windows auf spezifische Geräte nach Wahl des Unternehmens zu vereinfachen.
Das MDT unterstützt beim Erstellen automatisierter Installationsquellen, die dann für das Deployment von Windows Betriebssystemen genutzt werden können, darunter natürlich auch Windows 10, Windows Server 2016 und Windows Server 2019. Die Funktionalität wird entweder über einen einzelnen Computer eines Technikers oder auch über einen zentralen Server ermöglicht, der mit Windows Deployment Services (WDS) oder Microsoft System Center Configuration Manager (SCCM) ausgestattet ist.
Mit dem MDT lässt sich die Software für eine spezifische Installation bündeln. Aus Betriebssystem, Treibern, Updates und Anwendungen entsteht eine Sammlung verfügbarer Elemente, die in Deployment-Pakete eingruppiert werden.
Das MDT erzeugt dazu ein benutzerdefiniertes Windows Preinstallation Environment (WinPE), mit dem Client-PCs die gesammelten Deployment-Pakete über Netzwerk installieren können. Ersatzweise kann das WinPE Disk Image auch von bootfähigen Medien oder über WDS gestartet werden.
Drei Installationsmodi stehen mit dem MDT zur Verfügung: Zero Touch Installation, Lite Touch Installation und User-Driven Installation.
PowerShell
IT-Profis kommen an PowerShell nicht vorbei. Es ist eines der wichtigsten Tools für das effiziente Management von Windows 10. Es bietet einerseits das volle Spektrum einer kompletten Programmiersprache und kann auf eine große Menge von Cmdlets zurückgreifen – so heißen vorgefertigte PowerShell-Skripte, die Eingabeparameter annehmen und Aktionen ausführen, sei es von der Kommandozeile aus oder eingebettet in andere Skripte.
Im PowerShell Module Browser können Sie auf tausende PowerShell-Cmdlets und Module in dutzenden von Kategorien zugreifen. Viele, wenn nicht die meisten davon, sollen Zeit und Mühe einsparen, um Windows-Administratoren zu produktiverer Arbeit zu verhelfen.
Sysprep
Microsofts System Preparation Tool (Sysprep) ist ein Bestandteil von Windows, das Sie im Verzeichnis %Windir%\System32\Sysprep finden. Seine Aufgabe ist die Unterstützung bei der Bereitstellung von Windows auf einem oder mehreren Systemen.
Dafür wird auf einer einzelnen Maschine über entsprechende Setup-Prozeduren ein gewünschter Zustand hergestellt. Sysprep dient nun dazu, diesen Zustand zu klonen. Das dabei entstehende Image lässt sich nutzen, um damit beliebig viele andere PCs zu versorgen, ohne dabei Probleme mit duplizierten Sicherheits-IDs zu kriegen, die bei einem direkten Klonen auftreten würden.
Kenne Dein Werkzeug
Es ist wie immer: Profi im Einsatz mit diesen Tools wird man vor allem durch Übung, Übung und nochmals Übung. Aber die dafür investierte Zeit ist nicht vergebens. Denn sie führt zu einem gesteigerten Detailwissen über das Innere und Äußere der Tools und damit zu deren bestmöglicher Anwendung. Und natürlich wachsen einem die Tools bei jeder Nutzung weiter ans Herz, entdeckt man doch immer neue Möglichkeiten für ihren Einsatz.