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Lösen Sie VDI-Leistungsprobleme mit Ressourcenmanagement
Für bessere Nutzererfahrung lassen sich VDI-Konfigurationen nutzen, die Ressourcennutzung begrenzen. So werden Ressourcen für alle Desktops frei, um Basisfunktionen auszuführen.
Die Benutzer werden den Übergang zu VDI nur dann akzeptieren, wenn die virtuellen Desktops, mit denen sie arbeiten, mindestens so gut funktionieren wie die physischen Desktops, an die sie gewöhnt waren.
Die Leistung von physischen Desktops zu erreichen, kann jedoch eine große Herausforderung sein, wenn man bedenkt, dass virtuelle Desktops Netzwerkressourcen gemeinsam nutzen.
Die Bedeutung der Leistungsüberwachung in Echtzeit
Eine Möglichkeit, VDI-Performance-Probleme zu entschärfen, ist die Performance-Überwachung in Echtzeit, die es der IT-Abteilung ermöglicht, veränderte Bedingungen zu erkennen und zu beheben, bevor diese Bedingungen zu spürbaren Problemen führen. Schnelles Erkennen und Reagieren sind entscheidend, um eine gute Endbenutzererfahrung zu gewährleisten, aber das sind nicht die einzigen Schritte, die die IT-Abteilung unternehmen kann.
Die IT-Abteilung kann Virtuelle Desktops konfigurieren und Einstellungen ändern, um eine optimale Leistung der virtuellen Desktops zu erzielen.
1. Beseitigung von Boot Storms
Eine Option, Leistungsprobleme zu minimieren, ist die Beseitigung von Boot Storms, die auftreten, wenn zu viele Benutzer ihre virtuellen Desktops gleichzeitig starten, oft zu Beginn des Arbeitstages. Die IT-Abteilung kann Boot Storms verhindern, indem sie die virtuellen Desktops so konfiguriert, dass sie kurz vor Beginn des Arbeitstages automatisch hochfahren.
2. Überprovisionierung vermeiden
Die IT-Abteilung kann die Auswirkungen von Boot Storms auch dadurch begrenzen, dass sie die Virtualisierungs-Hosts nicht überprovisioniert. Zu diesem Zweck muss die IT sicherstellen, dass die Backend-Infrastruktur über genügend Ressourcen verfügt, um Zeiten mit hoher Aktivität zu bewältigen.
3. Festlegen eines Ressourcenlimits
Auf ähnliche Weise kann die IT-Abteilung ein Ressourcenlimit für einzelne Desktops festlegen, um zu verhindern, dass ein virtueller Desktop zu viele Ressourcen verbraucht. Beispielsweise kann die IT-Abteilung Microsoft Storage QoS, ein Programm, das die Verwaltung und Überwachung virtueller Maschinen unterstützt, oder eine ähnliche Software verwenden, um zu verhindern, dass ein virtueller Desktop zu viel Speicher-IOPS verbraucht.
4. Verwenden Sie keine Roaming-Profile
Ein weiterer Schritt, den die IT-Abteilung unternehmen kann, um Anmeldezeiten und andere VDI-Performance-Probleme zu reduzieren, ist der Einsatz von Microsoft User Experience Virtualization. Dieses Tool ermöglicht es Benutzern, denselben Desktop auf mehreren Geräten zu verwenden und verhindert, dass sie auf Roaming-Profile angewiesen sind.
Roaming-Profile erfordern das Kopieren von Profilelementen in Windows als Teil des Anmeldeprozesses. Dieser Prozess kann die Leistung beeinträchtigen, insbesondere wenn die Profile groß sind oder sich mehrere Benutzer gleichzeitig anmelden.
Gemeinsame Nutzung von VDI-Ressourcen
Die IT-Abteilung kann innerhalb von Windows handeln, um die Leistung von VDI zu verbessern. Das bedeutet, dass das Windows-Betriebssystem so eingestellt werden muss, dass es die Ressourcen besser nutzt und einige der Einschränkungen, die mit der Verwendung des Betriebssystems auf virtuellen Desktops verbunden sind, überwindet.
1. Deaktivieren des virtuellen Memorys
Eine weitere Option besteht darin, die Nutzung des virtuellen Memorys innerhalb der virtuellen Desktops zu deaktivieren. Standardmäßig verschiebt Windows Memory Pages in eine festplattenbasierte Auslagerungsdatei (Pagefile), um RAM zu sparen. Dieser Auslagerungsvorgang (Paging) verbraucht Speicher-IOPS und beeinträchtigt die Netzwerkleistung. Die IT-Abteilung kann das virtuelle Memory sicher deaktivieren, wenn sie den Desktop mit ausreichend RAM ausstattet.
2. Verwenden Sie ein sauberes Betriebssystem-Image
Die IT-Abteilung sollte saubere Betriebssystem-Images erstellen. Eine Standard-Windows-Installation ist voll von Bloatware und unnötigen Prozessen und Diensten. Die Deinstallation von Software, das Entfernen nicht benötigter Funktionen und die Deaktivierung unnötiger Dienste können die Leistung virtueller Desktops erheblich verbessern.
Das manuelle Bereinigen einer Windows-Installation kann zwar mühsam sein, aber es gibt Tools, die dabei helfen können. Ein solches Tool ist der Windows 10 Debloater, mit dem Bloatware aus einer neuen Windows-10-Installationentfernt werden kann.
3. Deaktivieren Sie visuelle Effekte auf Betriebssystemebene
Das Deaktivieren von visuellen Effekten auf Betriebssystemebene wie Transparenz und Animation kann Ressourcen freisetzen. Visuelle Effekte verbrauchen zwar nur eine geringe Menge an Arbeitsspeicher und CPU, aber selbst die Rückgewinnung einiger weniger Ressourcen kann in einem Unternehmen, in dem Benutzer Ressourcen gemeinsam nutzen, VDI-Leistungsprobleme verhindern.
4. Deaktivieren von Wartungsaufgaben
Das Betriebssystem führt mehrere automatische Wartungsaufgaben aus, die für physische Desktops geeignet sein können, aber bei virtuellen Desktops ein Problem darstellen, das die IT-Abteilung deaktivieren sollte. Aufgaben wie Festplatten-Defragmentierung und automatische Malware-Tiefenscans können eine Menge IOPS verbrauchen, was zu VDI-Performance-Problemen wie Netzwerklatenz führt, ohne einen nennenswerten Gegenwert zu liefern.
In einer virtuellen Desktop-Umgebung sollte die IT-Abteilung die Indizierung deaktivieren, da sie eine erhebliche Menge an CPU- und Speicher-IOPS-Ressourcen verbrauchen kann. Die Gruppenrichtlinieneinstellungen, die die Einstellung und Deaktivierung des Indizierungsdienstes steuern, finden Sie unter Computerkonfiguration > Administrative Templates > Windows- Components > Search.
Verwenden Sie Gruppenrichtlinien zur Planung von Updates
Die regelmäßige Installation verfügbarer Updates ist ein wichtiger Bestandteil, um das Windows-Betriebssystem gesund und sicher zu halten. Allerdings erzeugt der Update-Prozess in einer VDI-Umgebung Speicher-IOPS, was sich negativ auf die Leistung auswirken kann. Daher ist es am besten, Windows so zu konfigurieren, dass Updates außerhalb der Hauptgeschäftszeiten installiert werden, um die Auswirkungen des Update-Prozesses zu minimieren.
Die IT-Abteilung kann einen Update-Zeitplan festlegen, indem sie die folgenden Schritte ausführt:
- Öffnen Sie den Gruppenrichtlinien-Editor und navigieren Sie zu Computer Configuration.
- Wählen Sie Policies.
- Wählen Sie Administrative Templates.
- Wählen Sie Windows Components.
- Wählen Sie Windows Update.
- Suchen Sie eine Richtlinieneinstellung mit dem Namen Configure Automatic Updates und wählen ie diese mit Doppelklick.
- Wählen Sie in der Dropdown-Liste Auto Download and Schedule the Install für die Installation.
Von dort aus kann die IT-Abteilung den Tag und die Uhrzeit für die Installation von Updates auswählen. Da Updates auf virtuelle Desktops geschrieben werden, ist es wichtig sicherzustellen, dass diese zur vorgesehenen Installationszeit eingeschaltet sind.
Energiesparfunktionen des Betriebssystems deaktivieren
Eine letzte Einstellung, die Sie berücksichtigen sollten, ist der Windows-Energiesparplan für hohe Leistung. Es klingt vielleicht kontraintuitiv, aber Windows verbraucht verschiedene Hardwareressourcen, wenn es in den Ruhezustand geht und diesen beendet. Die IT-Abteilung kann VDI-Leistungsprobleme verringern, indem sie alle Energiesparfunktionen des Betriebssystems ausschaltet.
Der einfachste Weg, dies zu erreichen, ist die Verwendung von Gruppenrichtlinien zur Implementierung der bevorzugten Energieverwaltungseinstellungen. Die verschiedenen Energieverwaltungseinstellungen finden Sie unter Computer Configuration > Administrative Templates > System > Power Management.