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Installation und Verifizierung der Linux Integration Services für Hyper-V
Die Linux Integration Services erleichtern wesentlich das Ausführen von Linux-Workloads auf Hyper-V. Diese Tipps helfen bei der Installation.
Die Linux Integration Services (LIS), deren Version 4.1 bereits 2016 vorgestellt wurde, bieten eine robuste Endanwendererfahrung und können die Netzwerkkommunikation von Anwendungen verbessern, die auf dem Gast-Betriebssystem installiert wurden. Die Linux Integration Services 4.1 unterstützen aber zum Beispiel auch Backups virtueller Maschinen in Hyper-V.
Bevor man aber auf die neueste Version aktualisiert, sollte man sich über die Installationsvoraussetzungen im Klaren sein, um die Linux Integration Services für Linux-VMs auf Hyper-V-Hosts aktivieren zu können.
Die Linux Integration Services 4.1 erweitern den Linux-Support auf neue Distributionen wie Red Hat Enterprise Linux (RHEL), CentOS und Oracle Linux. Gleichzeitig werden aber auch neue Funktionen unterstützt, etwa Hyper-V-Sockel, Hot-add Memory, SCSi WNN oder lsvmbus. Gleichzeitig sind aber auch die nötigen Skripte enthalten, um die Linux Integration Services auch wieder von Linux-VMs zu entfernen.
Manche Linux-Distributionen enthalten die Integration Services bereits, die dann direkt aktiviert werden können. Vor der Aktivierung sollte man aber dringend zunächst noch feststellen, welche Version der Integration Services auf dem Linux-Betriebssystem installiert ist. Falls nicht die jeweils aktuellste Version vorliegt, empfiehlt sich ein Update, um die neuesten Funktionen nutzen zu können.
Die Linux Integration Services 4.1 unterstützen die folgenden Linux-Betriebssysteme: Red Hat Enterprise Linux 5.2-5.11 32 Bit, 32 Bit PAE und 64 Bit, Red Hat Enterprise Linux 6.0-6.7 32 Bit und 64 Bit, Red Hat Enterprise Linux 7.0-7.2 64 Bit, CentOS 5.2-5.11 32 Bit, 32 Bit PAE und 64 Bit, CentOS 6.0-6.7 32 Bit und 64 Bit, CentOS 7.0-7.2 64 Bit, Oracle Linux 6.4-6.7 mit Red-Hat-kompatiblem Kernel 32 Bit und 64 Bit und Oracle Linux 7.0-7.2 mit Red-Hat-kompatiblem Kernel 64 Bit.
Installation der Linux Integration Services 4.1 auf Hyper-V Linux-VMs
Um die Linux Integration Services zu installieren, müssen diese meist erst von der Microsoft-Webseite heruntergeladen werden. Das Installationspaket enthält zwei Dateien: lis-rpms-4.1.3-2.tar.gz und Linux IC-4.1.3-2.ISO. Nach der Installation muss das gewünschte Paket auf die jeweiligen Linux-VMs kopiert werden. Soll die Installation über die TAR.GZ-Datei erfolgen, müssen die Dateien über den Befehl tar xvzf lis-rpms-4.1.3-2.tar.gz auf der Linux-Konsole entpackt werden.
Als nächstes wird über den Befehl cd LISISO der Pfad der Linux Integration Services ISO angewählt und das Skript ./install.sh im ISO-Verzeichnis ausgeführt. Nachdem die Linux Integration Services installiert wurden, muss die virtuelle Maschine neu gestartet werden, beispielsweise über den Befehl reboot.
Die meisten Hyper-V-Admins dürften allerdings die ISO-Methode bevorzugen. Hierfür wird Linux-VMs einfach über den Hyper-V Manager die Datei LinuxIC-4.1.3-2.ISO als virtuelles DVD-Laufwerk angefügt. Über die Linux-Konsole wird die virtuelle DVD über den Befehl mount /dev/cdrom /media gemountet.
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Im nächsten Schritt wechselt man über den Befehl cd /media in das Verzeichnis cdrom. Da beide Installationspakete Installationsskripte enthalten, kann jetzt einfach der Befehl ./install.sh ausgeführt werden, um die Integration Services zu installieren. Auch in diesem Fall muss die virtuelle Maschine neu gestartet werden.
Wichtig ist dabei, dass die Linux Integration Services nur auf unterstützten Linux-Versionen installiert werden können. Zusätzlich müssen Hyper-V-Hosts Windows Server 2008 R2, Hyper-V Server 2008 R2, Windows 8/8.1 Pro oder Windows Server 2012/2012 R2, Hyper-V Server 2012, Hyper-V Server 2012 R2 oder Windows Server 2016 ausführen.
Verifizieren der LIS-Installation
Um die Installation der Linux Integration Services zu verifizieren, überprüft man die Treiber und Subkomponenten im Installationspaket. Hierfür kommen die Befehle modinfo und lsmod zum Einsatz.
Der Befehl modinfo zeigt die aktuelle Version der Linux Integration Services an. Um sich beispielsweise die aktuelle Version der Microsoft Virtual Machine Bus Treiber auf Linux-VMs anzeigen zu lassen, würde man den Befehl modinfo hv_vmbus verwenden.
Um sicherzustellen, dass alle Subkomponenten korrekt installiert wurden, einschließlich hv_balloon, hv_utils, hyperv_keyboard, hid_hyperv, hv_storvsc, hyperv_fb und hv_vmbus, kann man den Befehl /sbin/lsmod | egrep –I "^hv|hyperv auf der Linux-Konsole verwenden. Die Ausgabe des Befehls sollte alle oben genannten Subkomponenten auflisten.
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