Greg Blomberg - Fotolia
Grundlagen zur Gestaltung eines SDDC
Ein softwaredefiniertes Data Center (SDDC) spart Kosten und sorgt für höhere Flexibilität. Wir zeigen Ihnen die Grundlagen, um Ihr Rechenzentrum in dieser Weise zu gestalten.
Das softwaredefinierte Data Center (SDDC) ist eine Methode für das Management von Daten, die Virtualisierung nutzt, um Ressourcen für Compute, Storage und Netzwerk zu abstrahieren.
Für diesen Prozess verwendet das SDDC intelligente Software, die zentral die Ressourcen verwaltet, den Betrieb und die Verteilung der Workloads automatisiert.
Die Architektur des SDDC beruht auf drei logischen Schichten, der physischen, der virtuellen und dem Management. Zusammen bilden diese Schichten ein vereintes System, das gegenüber traditionellen Methoden flexibler und kosteneffektiver ist.
Die physische Schicht
Die physische Schicht des SDDC umfasst Ressourcen für Compute, Storage und Netzwerk, die zum Verarbeiten und Speichern der Daten nötig sind. Dazu wird kann Standardhardware von verschiedenen Herstellern eingesetzt werden, was Kosten spart und Vendor Lock-in vermeidet. Andererseits kann diese Flexibilität die Einrichtung eines SDDC komplizierter machen.
Die Bestandteile des Compute umfassen normalerweise verschiedene Serverknoten in einer Cluster-Architektur. Diese Knoten gewährleisten die Rechenleistung und Speicherressourcen für die Verarbeitung der Daten. Weil die Cluster Standardhardware nutzen können, sind Server bei Ausfällen einfacher und billiger zu ersetzen als bei Premium-Systemen.
Die Speicherinfrastruktur kann verschiedene Technologien verwenden wie Network Attached Storage (NAS), Direct Attached Storage (DAS) oder Storage Area Networks (SAN). Bestückt werden diese mit Festplatten oder Solid-State Disks (SSDs). Zusätzlich können Unternehmen auch ihre bestehenden Storage-Systeme verwenden, was dabei hilft, unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Das Netzwerk umfasst die physische Hardware für die Kommunikation zwischen den Ressourcen für Compute und Storage und hilft dabei, Daten zu schützen. Zu dieser Hardware gehören Router, Switches und Gateways und weitere Komponenten, um die Cluster-Architektur und die Verbindungen zu unterstützen.
Die virtuelle Schicht
Virtualisierung ist ein Schlüsselbestandteil des SDDC. Die virtuelle Schicht enthält die Software, die Ressourcen abstrahiert und diese als integrierte Services zur Verfügung stellt. Kernbestandteil ist der Hypervisor, der die virtuellen Komponenten steuert.
Virtualisierung ist ein bewährter Prozess, der die Prozessleistung und den Speicher eines physischen Servers von der physischen Hardware entkoppelt. Diese Ressourcen stehen in einem Pool von logischen Compute-Bestandteilen zur Verfügung und können geteilt und genutzt werden.
Die Anwendung kennen die zugrunde liegenden physischen Server nicht und verlassen sich ausschließlich auf die virtuellen Prozess- und Speicherreserven.
Die Virtualisierung von Storage gibt es noch nicht so lange wie die von Servern, arbeitet aber ähnlich. Die physischen Geräte werden abstrahiert und der verfügbare Speicher wird als logischer Ressourcenpool verwaltet.
Den Anwendungen sind die Zahl, der Typ und die Größe der Geräte egal. Ähnlich wie bei SDS abstrahiert Storage-Virtualisierung die Spezifika der zugrunde liegenden Hardware. Dies ermöglicht es, jeder Anwendung Speicher einzuräumen, ohne andere Applikationen zu beeinflussen.
Netzwerkvirtualisierung ist ein relativ neues Konzept, arbeitet aber ähnlich wie die Virtualisierung von Servern. Verfügbare Ressourcen werden von der Hardware entkoppelt. Die physische Bandbreite wird in unterschiedliche Kanäle geteilt, die Administratoren in Echtzeit gewissen Workloads zuweisen können. Dafür stellt das virtuelle Netzwerk einen flexiblen Pool an logischen Netzwerkservices zur Verwendung je nach Bedarf zur Verfügung. Damit wird Konfiguration und Provisionierung einfacher und schneller.
Die Management-Schicht
Die Management-Schicht erlaubt Orchestrierung und Automation des Betriebs. Dafür werden die virtuellen Ressourcen in ein vereintes SDDC einbezogen, das diese Ressourcen spezifischen Workloads zuweist und je nach Bedarf neu verteilt.
Intelligente Software bildet ein Framework, das die SDDC-Infrastruktur und die Workloads verwaltet und überwacht. Diese kann virtuelle Ressourcen automatisch platzieren und optimieren sowie andere Aufgaben ausführen. Administratoren können über eine einheitliche Benutzeroberfläche die virtuelle Schicht und deren Bestandteile kontrollieren.
Zur Management-Schicht zählen Funktionen für Überwachung, Alarmierung und Aufgabensteuerung. Administratoren haben damit die Übersicht über den Betrieb, die Verarbeitungsgeschwindigkeit und können fortschrittliche Analyse durchführen. Integriert sind Funktionen für Data Protection und Sicherheit.
Ebenso enthalten ist eine Geschäftslogik, um die Anforderungen der Anwendungen in Anweisungen für Schnittstellen (APIs) umzusetzen, um Operationen zu orchestrieren und zu automatisieren. Die APIs erlauben es der Management- und Virtualisierungs-Software, Ressourcen zu provisionieren und zu verwalten sowie die Implementierung von Policies und Service Level Agreements (SLAs) zu gestalten.
Folgen Sie SearchDataCenter.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!