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Exchange 2019: Postfächer und Datenbanken im Griff behalten

Die Verwaltung von Exchange-Datenbanken ist ein wichtiger Bereich in Microsoft Exchange. Wie die Verwaltung der Datenbanken in Exchange funktioniert.

Datenbanken sind nicht an einen Server gebunden, sondern haben eine eigene Kennzeichnung in der Organisation. Das erleichtert die Bereitstellung auf anderen Servern ohne Wiederherstellungsaufgaben abarbeiten zu müssen.

Alle Datenbanken einer Organisation findet man im Exchange Admin Center über Server/Datenbanken. Hier sieht man auch, auf welchem Server die jeweilige Datenbank produktiv und als Kopie bereitgestellt ist. Kopien lassen sich jederzeit erstellt werden: Durch das Klicken auf das Pluszeichen kann eine neue Datenbank angelegt werden.

Abbildung 1: Verwalten der Exchange-Datenbanken in Exchange 2019.
Abbildung 1: Verwalten der Exchange-Datenbanken in Exchange 2019.

Microsoft empfiehlt Datenbanken innerhalb von Exchange Server 2019 auf dem ReFS-Dateisystem abzulegen. Neben einer besseren Leistung ist hier vor allem die Stabilität des Dateisystems ein Vorteil.

In der Exchange Management Shell werden Datenbanken mit dem Cmdlet New-MailboxDatabase erstellt. Ein Beispiel ist:

New-MailboxDatabase -Name "Buchhaltung" -EdbFilePath D:\DatabaseFiles\MailboxDatabase01.edb -LogFolderPath D:\DatabaseFiles\LogFolder

Verschieben von Datenbanken

Datenbanken lassen sich in der Exchange Management Shell auch in andere Verzeichnisse verschieben:

Move-DatabasePath -Identity <Datenbank> -EdbFilePath <Neuer Pfad zur EDB-Datei>

Den aktuellen Speicherort und weitere Daten kann man in der Exchange Management Shell mit dem folgenden Befehl anzeigen:

Get-MailboxDatabase | fl Name,EdbFilePath,LogFolderPath

Datenbanken verwalten

Mit einem Doppelklick lassen sich im Exchange Admin Center die Einstellungen von Postfachdatenbanken aufrufen, zum Beispiel die Konfiguration von Grenzwerten. Auch die Wartung der Datenbank sowie die automatische Einbindung erfolgt hier. Über das Menü mit den drei Punkten lassen sich die eingebundenen Datenbanken konfigurieren und verwalten.

Abbildung 2: Verwalten von Exchange-Datenbanken.
Abbildung 2: Verwalten von Exchange-Datenbanken.

Löschen von Datenbanken

Möchte man eine Postfachdatenbank löschen, muss man sicherstellen, dass keine Postfächer mehr darin enthalten sind. Microsoft Exchange verweigert ansonsten den Löschvorgang. Administratoren sollten daher vorher alle Postfächer in andere Postfachdatenbanken verschieben. Beim Verschieben von Postfächern können die Empfänger in Outlook weiter mit dem Postfach arbeiten.

Löschen Administratoren Datenbanken im Exchange Admin Center, werden allerdings die entsprechenden Dateien auf dem Dateisystem nicht gelöscht. Diese Dateien müssen sie manuell löschen, nachdem die entsprechende Datenbank aus dem Exchange Admin Center entfernt wurde. Der Löschvorgang wird im Exchange Admin Center über Server\Datenbanken ausgeführt.

Verwalten von Transaktionsprotokollen

Jede Datenbank hat einen eigenen Satz an Transaktionsprotokollen. In diesen werden alle Änderungen der Anwender gespeichert, bevor diese in die Datenbankdatei übertragen werden. Diese Protokolldateien sind für den Betrieb eines Exchange-Servers sowie die Datensicherung unerlässlich.

Sobald ein Protokoll beschrieben ist, legt der Server automatisch eine neue Transaktionsprotokolldatei an. Microsoft empfiehlt aus Stabilitäts- und Performance-Gründe, Transaktionsprotokolldateien auf einem getrennten Festplattensystem zu speichern. Die Einstellungen dazu lassen sich in der Exchange Management Shell oder dem Exchange Admin Center vornehmen.

Wird eine Datenbank mit einem Exchange-tauglichen Datensicherungsprogramm Online geschützt, werden diese Dateien gesichert und anschließend automatisch gelöscht.

Jeder Satz von Transaktionsprotokollen und jede Datenbank verfügen über eine eigene Prüfpunktdatei. Diese Datei wird in dem Ordner der Transaktionsprotokolle gespeichert, den man bei der Erstellung ausgewählt hat. Die Datei hat die Endung .chk.

Exchange-Datenbankfehler beheben

Mit dem Befehl Eseutil /mh wird die Konsistenz der Datenbanken geprüft. Ein Beispiel ist:

Eseutil /mh " Mailbox Database.edb"

Bevor der Vorgang funktioniert, muss die Bereitstellung der Datenbank aufgehoben werden, genauso wie bei der Defragmentierung.

Im Bereich State sollte Clean Shutdown erscheinen. Ist die Datenbank nicht korrekt heruntergefahren, erscheint hier Dirty Shutdown. Steht bei Bad Checksum Error Count nicht der Wert, muss die Datenbank repariert werden.

Ein weiterer Test besteht darin, die Integrität der Datenbank zu überprüfen:

Eseutil /g "Mailbox Database <ID>.edb"

In Exchange 2019 kann man für die Reparatur von Exchange-Datenbanken zusätzlich zu Eseutil auch das Cmdlet New-MailboxRepairRequest verwenden. Hier muss die Datenbank aber bereitgestellt sein.

Mit Eseutil lassen sich Datenbanken Offline defragmentieren. Dabei werden leere Bereiche der Datenbank gelöscht, zusammengefasst und die Konsistenz der Datenbank sichergestellt. Der Befehl dazu lautet:

Eseutil /d "Mailbox Database.edb"

Nächste Schritte

Exchange Enterprise- und Standard-Lizenzen richtig planen.

Datenbanken und andere Daten in Exchange Server 2019 sichern.

Exchange Server 2019 mit Windows Server 2019 (Core) nutzen.

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