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ERP versus Buchhaltungssoftware: Was sind die Unterschiede?

Ein Finanzmanagementsystem unterstützt Unternehmen bei der Erfassung und Meldung von Finanzdaten. Entdecken Sie, wie sich Buchhaltungssoftware von ERP-Systeme unterscheiden.

Wenn ein Unternehmen wächst, überlegen die Verantwortlichen, ob sie von einer Buchhaltungssoftware zu einer ERP-Software (Enterprise Resource Planning) wechseln sollen. Unternehmensleiter sollten sich über die jeweiligen Merkmale von Buchhaltungsprogrammen und ERP-Software informieren, damit sie entscheiden können, welche Technologie für ihr Unternehmen am besten geeignet ist.

Ein ERP-System und eine Buchhaltungssoftware haben einige Gemeinsamkeiten, da beide Plattformen Finanzmanagement- und Buchhaltungsprozesse durchführen. Die Hauptunterschiede zwischen ERP- und Buchhaltungssoftware liegen jedoch in ihrem Umfang und Schwerpunkt.

Was ist Buchhaltungssoftware?

Buchhaltungssoftware konzentriert sich auf Finanztransaktionen, Buchhaltung und Buchführungsprozesse. Sie ermöglicht es den Benutzern, Finanzdaten zu erfassen, zu organisieren, zu analysieren und Berichte zu erstellen.

Buhl, Lexoffice und Datev sind nur einige der Anbieter, die eigenständige Buchhaltungspakete verkaufen.

Zu den üblichen Funktionen von Buchhaltungssoftwarepaketen gehören:

  • Hauptbuch. Das Hauptbuch dient als Aufbewahrungsort für die Aufzeichnung von Belastungen, Gutschriften und Salden.
  • Kreditorenbuchhaltung. Über die Kreditorenbuchhaltung werden die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten und Verkäufern erfasst.
  • Debitorenbuchhaltung. In der Debitorenbuchhaltung werden die Forderungen der Kunden erfasst.
  • Bankabstimmung. Das Tool für den Bankabgleich unterstützt die Benutzer beim Abgleich von Kontoauszügen und Finanzunterlagen, indem es Bankgebühren aufzeichnet und Diskrepanzen aufdeckt.
  • Finanzielle Berichterstattung. Mit den Funktionen für die Finanzberichterstattung werden Cashflow-Rechnungen und Bilanzen erstellt.
  • Spesenverfolgung. Die Ausgabenverfolgung vereinfacht die Kategorisierung von Ausgaben, Rückerstattungsprozesse und Ausgabenberichte.
  • Steuerverwaltung. Steuerverwaltungs-Tools unterstützen Anwender bei der Berechnung von Steuern und der Erstellung von Berichten.

Was ist ERP?

Ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) ist eine Software, die die Verwaltung und Automatisierung von Kerngeschäftsprozessen über Abteilungen und Geschäftsbereiche hinweg unterstützt. Die Software bietet eine zentralisierte Datenbank und ein einheitliches System, das zur Rationalisierung von Abläufen, zur Steigerung der Effizienz und zur Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens und zwischen Partnern beitragen kann.

Bekannte ERP-Anbieter sind unter anderem SAP, Haufe X360, Oracle und Microsoft.

Zu den gemeinsamen Merkmalen von ERP-Software gehören:

  • Integrationswerkzeuge. Diese Werkzeuge unterstützen dabei, kritische Prozesse in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung, Personalwesen, Bestandsmanagement, Lieferkettenmanagement und anderen Funktionen zu verbinden.
  • Zentralisierte Datenbank. Eine zentralisierte Datenbank dient als Single Source of Truth für relevante Geschäftsdaten, um Genauigkeit zu gewährleisten.
  • Berichte und Analysen. Mit den Berichts- und Analysefunktionen können Benutzer Berichte erstellen und KPIs analysieren, um die Entscheidungsfindung und Planung zu verbessern.
  • Supply Chain Management (SCM). SCM-Funktionen unterstützen bei der Rationalisierung der Prozesse für Beschaffung, Bestandsmanagement, Bedarfsprognosen und Logistik.
  • Bestandsverwaltung. Die Bestandsverwaltung verfolgt die Bestände, prognostiziert den Bedarf und automatisiert die Wiederauffüllung.
  • Customer Relationship Management (SCM). CRM-Funktionen unterstützen die Benutzer bei der Verwaltung der Interaktionen mit Kunden und Lieferanten.
  • Personalverwaltung. Funktionen für Personalmanagement unterstützen Benutzer bei der Verfolgung von Mitarbeitern, erleichtert die Zeitplanung und gewährleistet die Einhaltung von Vorschriften.
  • Finanzverwaltung. Das Finanzverwaltungsmodul umfasst Standardfunktionen für die Buchhaltung, zum Beispiel Hauptbuch, Kreditorenbuchhaltung, Debitorenbuchhaltung, Budgetierung und Finanzberichte.

Die Unterschiede zwischen ERP und Buchhaltungssoftware

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Systemen besteht darin, dass ein ERP-System viele Aspekte der Unternehmenstätigkeit abdeckt, während sich die Buchhaltungssoftware ausschließlich auf die Finanzverwaltung konzentriert. Infolgedessen ist Buchhaltungssoftware in der Regel preiswerter als ERP-Software.

Beide Softwaretypen unterstützen jedoch Buchhaltung sowie Finanzmanagement und umfassen die Bereiche Finanzbuchhaltung, Finanzberichterstattung, Rechnungswesen, Kreditorenbuchhaltung, Verwaltung des Anlagevermögens, Steuerverwaltung und Finanzkontrolle.

Mit ERP-Software können die Benutzer jedoch auch andere wichtige Geschäftsprozesse wie Bestandsverwaltung, Beschaffung, Fertigung und CRM durchführen. Ein ERP-System integriert auch verschiedene Geschäftsprozesse über Abteilungsgrenzen hinweg, darunter Finanzen, Bestandsmanagement, SCM, Terminplanung und Personalwesen. Diese Integration kann dazu beitragen, Arbeitsabläufe über Abteilungs- und Geschäftsfunktionen hinweg zu verwalten.

Da sich Buchhaltungssoftware speziell auf Aufgaben der Finanzverwaltung konzentriert, kann der begrenzte Umfang der Buchhaltungssoftware dazu führen, dass die Anwendung einfacher einzurichten und leichter zu erlernen ist. Buchhaltungssoftware kann auch mit verschiedenen Bank- und Steuervorbereitungsanwendungen integriert werden.

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