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4 Tipps für die Planung der Netzwerkkapazität

Bei der Planung der Netzwerkkapazität sollten Firmen die bisherige Nutzung und Leistung prüfen, die IT-Roadmap bewerten und Änderungen der Geschäftsstrategie berücksichtigen.

Beim Design des Netzwerks und der Planung der benötigten Netzwerkressourcen befinden sich Unternehmen auf einem schmalen Grat zwischen zu viel und zu wenig Kapazitäten. Bei den meisten Architekten ist die Angst vor Unter-Kapazitäten höher als die Sorge vor Über-Kapazitäten.

Die Folge: Netzwerke bieten in vielen Firmen weitaus mehr Leistung und Durchsatzkapazität, als während ihrer gesamten Lebensdauer erforderlich wäre. Diese wenig diskutierte Praxis des Overprovisioning eines Netzwerks verschwendet Geld, das in anderen IT-Projekten besser investiert gewesen wäre.

Da Netzwerke in der Regel zwischen drei und sieben Jahren bestehen und Upgrades komplex, störend und teuer sein können, sollten Netzwerkexperten etwas mehr Netzwerkressourcen kaufen und einsetzen, als während des gesamten Lebenszyklus des Netzwerks erforderlich sind.

Netzwerkbereitstellung und Kapazitätsplanung

Die Planung eines Netzwerks in einem Unternehmen erfordert ein wenig Recherche, die Mitwirkung von Führungskräften und die Einhaltung einiger Schritte, um eine Überdimensionierung zu vermeiden.

Zu den Tipps für die Kapazitätsplanung im Netzwerk gehören die folgenden vier Schritte:

  1. Überprüfen Sie die Basisdaten des Netzwerks.
  2. Überprüfen Sie die IT-Roadmap.
  3. Verstehen Sie die Beschränkungen der Netzwerkhardware.
  4. Bestimmen Sie einen geschäftlichen Schwerpunkt.

1. Überprüfen der Basisdaten des Netzwerks

Unternehmen, die ein Upgrade ihrer bestehenden Netzwerke planen, sollten mit der Planung der Netzwerkkapazität beginnen. Netzwerkexperten sollten Monitoring-Tools prüfen, die das alte Simple Network Management Protocol (SNMP) oder moderne Netzwerkanalyseplattformen wie KI für IT-Operationen (AIOps) verwenden.

Diese Monitoring-Tools überwachen die CPU-, Speicher- und Auslastungsniveaus der Netzwerkkomponenten und stellen die Netzwerkaktivitäten im Zeitverlauf dar. Sie enthalten eine Fülle historischer Daten über die Nutzung und Leistung des Netzwerks, auf deren Grundlage Entscheidungen über die Netzwerkkapazität getroffen werden können.

Wenn historische Daten für Monate oder sogar Jahre verfügbar sind, können Netzwerkarchitekten den durchschnittlichen Anstieg der Netzwerknutzung und -leistung im Laufe der Zeit berechnen. Netzwerkteams können diese Informationen nutzen, um zukünftige Leistungsanforderungen an das Netzwerk zu prognostizieren.

Netzwerkexperten sollten auch die Netzwerkbandbreite, insbesondere am Internet- und WAN-Edge, anhand historischer Daten überprüfen, um festzustellen, ob die Durchsatz-Performance einen Punkt erreichen könnte, an dem sie den Geschäftsbetrieb behindert.

Netzwerkexperten sollten diese Zeit auch nutzen, um sich nach alternativen Internet- und WAN-Konnektivitätsoptionen umzusehen. Aufstrebende Technologien wie 5G könnten zu einem vernünftigen Preis verfügbar sein, und in vielen Fällen ist ein Mehrjahresvertrag für Konnektivitätsdienste mit einem Preisnachlass verbunden. Es ist besser, den Durchsatz zu berechnen, der heute sowie in den kommenden Monaten und Jahren benötigt wird.

2. Prüfen der IT-Roadmap

Historische Daten sind zwar nützlich, aber die IT-Abteilung sollte auch zukünftige Technologieprojekte und deren Auswirkungen auf die Anforderungen an die Netzwerkleistung berücksichtigen. Gängige IT-Projekte, zum Beispiel Cloud-Migrationen, IoT-Implementierungen und Big-Data-Analytics-Rollouts, können zu massiven Veränderungen des Netzwerkdurchsatzes führen, die den Datenfluss im gesamten Unternehmensnetzwerk erhöhen, verringern oder verändern können.

Wenn die IT-Roadmap beispielsweise zeigt, dass Anwendungen und Daten, die derzeit vor Ort verwaltet werden, schließlich in eine Public Cloud wandern, ändern sich die Datenströme von Clients und Servern. Diese Datenströme werden nicht mehr zum lokalen Rechenzentrum geleitet. Vielmehr werden sie über das öffentliche Internet oder direkte WAN-Verbindungen zu Public-Cloud-Diensten geleitet.

Diese Art von Planänderung wird die Anforderungen an die Leistung und den Durchsatz der Router und Switches auf dem Campus drastisch verändern. Das bedeutet, dass sich mit der Änderung der IT-Infrastrukturarchitektur auch der Standort für die Bereitstellung von Netzwerkressourcen durch die Teams ändern kann.

3. Die Limitierungen der Netzwerkhardware verstehen

Eine Möglichkeit, die Hardware- und Softwarebeschränkungen, einschließlich des maximalen Netzwerkdurchsatzes, zu verstehen, besteht darin, die Datenblätter des Netzwerkanbieters heranzuziehen, in denen alle Fähigkeiten, Einschränkungen und Aufrüstungsmöglichkeiten beschrieben sind.

Chassisbasierte Netzwerk-Switches beispielsweise bieten oft die Möglichkeit, ihre Hauptprozessoren im Laufe der Zeit aufzurüsten, um den Backplane-Durchsatz zu erhöhen. Das Chassis selbst hat jedoch eine absolute Höchstdurchsatzkapazität, die es unabhängig von Prozessor-Upgrades bewältigen kann. Netzwerkexperten sollten die Grenzen kennen, um die kosteneffektivsten Entscheidungen treffen zu können, wenn Upgrades erforderlich sind.

In diesem Zusammenhang sind Switch-Stacks zu einer beliebten Option für die Zugangs- und Verteilungsebenen eines Unternehmensnetzwerks geworden. Bei einem Stack ist die Backplane-Kapazität jedoch dauerhaft und kann im Gegensatz zu chassisbasierter Switch-Hardware nicht aufgerüstet werden. Netzwerkarchitekten sollten bedenken, dass jeder hinzugefügte Switch mehr Durchsatz verbraucht, so dass die Backplane-Kapazität des Stacks irgendwann an ihre Grenzen stößt.

4. Mögliche Änderung der Geschäftsstrategie

Die dritte und schwierigste Komponente, die Firmen bei der Planung der Netzwerkkapazität berücksichtigen sollten, ist die Geschäftsstrategie. Bleibt das Geschäftsmodell des Unternehmens stabil, oder ist in den nächsten Jahren mit großen Veränderungen zu rechnen? Wenn die Geschäftsstrategie klar und fest verankert ist, bleiben auch die Anforderungen an das Netzwerk relativ konstant. In dieser Situation sind nur geringe Überkapazitäten notwendig.

Anders sieht es aus, wenn sich die Geschäftsstrategie in den kommenden Jahren verändert. Dann entsteht bei der Planung und Bereitstellung der Netzwerkkapazität ein Risiko; es können mehr oder weniger Netzwerkressourcen erforderlich sein.

Die Entscheider müssen abwägen: Wie hoch ist das Risiko einer unvorhergesehenen Nachfrage im Gegensatz zum Risiko, Geld zu verschwenden, wenn sich die Geschäftsstrategie doch nicht ändert? Hier kommen Wenn-Dann-Szenarien zum Einsatz. Unternehmen müssen hier die Wahrscheinlichkeit von Veränderungen und die Kosten-Nutzen-Analyse jedes Szenarios in Bezug auf das Netzwerk ermitteln.

Abwägen der Kosten für Bereitstellung und Kapazitätsplanung

Bevor sie mit diesem Prozess beginnen, sollten die Netzwerkteams die Kosten für die Erforschung und Planung der zukünftigen Netzwerkbereitstellung und -kapazität abwägen. Die Kenntnis der geschäftlichen Anforderungen und der künftigen Ergebnisse ist zwar ein wichtiger Bestandteil der Netzwerkbereitstellung und -kapazitätsplanung, aber Tools für die Netzwerktransparenz machen diese Aufgabe einfacher und weniger zeitaufwendig.

Natürlich kosten auch die Tools für die Netzwerktransparenz Geld und Zeit bei der Anschaffung und Installation. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich die Kosten für die Einrichtung von Monitoring-Tools und Analysetools wie SNMP, AIOps und NetFlow-Analysatoren lohnen. Diese Tools dienen nicht nur der Überwachung, sondern auch der Fehlerbehebung bei Netzwerkausfällen und Leistungsproblemen. Die meisten Unternehmen sind bereit, diese Tools zu implementieren und für eine Vielzahl von Zwecken zu nutzen, einschließlich der Bereitstellung von Netzwerken und der Kapazitätsplanung.

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