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Disaster Recovery: Lektionen aus zwei Fällen

Katastrophen kommen stets unerwartet. Anhand zweier konkreter Beispiele zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Planungen für Business Continuity und Disaster Recovery ausbauen können.

Katastrophen können selbst die besten Pläne für Disaster Recovery und Business Continuity überlasten. Zwei warnende Beispiele sind die aktuellen Ausfälle bei den Waldbränden in Kalifornien und der Zusammenbruch auf dem Flughafen Atlanta.

Welche Lektionen können nun aus diesen beiden Beispielen gelernt werden und wie können Sie es besser machen und Ihre eigenen Planungen ausbauen?

Gewaltig ist des Feuers Macht

Es ist fast unmöglich, sich gegen großflächige Waldbrände, angefacht durch starke Winde, zu wappnen. Dies kommt in Kalifornien fast regelmäßig vor und 2017 war es besonders verheerend.

Meist kann ein Unternehmen nur die Evakuierung des Personals veranlassen und sich darum kümmern, dass den Beschäftigten Technologie von einem alternativen Standort aus zur Verfügung gestellt wird.

Aber was passiert, wenn das Haus eines Angestellten abbrennt? Erwarten Sie, dass dieser am nächsten Tag wieder zur Arbeit erscheint? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sich diese Personen zuerst um Familie und Eigentum kümmern und Arbeit Arbeit sein lassen?

Egal ob Ihr Unternehmen einen oder Dutzende Standorte hat, sorgen Sie dafür, dass Ihre Beschäftigten an einem anderen Standort weiterarbeiten können, sei es von einem Büro, vom Hotel aus oder von zu Hause. Das heißt, dass Sie Fernzugriff auf Ihre unternehmenskritischen Anwendungen und Ihre technologische Infrastruktur erlauben müssen.

Starten Sie Ihren Business-Continuity- oder DR-Plan (Disaster Recovery) rechtzeitig und warten Sie nicht, bis das Feuer an Ihre Türschwelle gelangt. Er reicht nicht aus, zu Sankt Florian zu beten, dass er Ihr Haus verschonen und andere anzünden soll. 

Evakuieren Sie vorsichtshalber Gebäude, die im Gefährdungsbereich der Brände liegen, erlauben Sie Fernzugriffe und dirigieren Sie Ihre Angestellten zu anderen sicheren Standorten.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Systeme remote operieren können. Der Netzwerkzugang und die Bandbreite müssen ebenso gewährleistet sein wie die Softwarelizenzierung.

Für Cloud-basierte Business-Continuity- oder Disaster-Recovery-Systeme lieferten die Brände in Kalifornien gute Argumente. Mit Cloud-Ressourcen benötigen Ihre Angestellten nur einen Internet-Zugang, um weiterarbeiten zu können.

Systeme und Daten müssen regelmäßig gesichert werden, sei es in der Cloud oder an einem Zweitstandort.

Legen Sie einen Nachfolgeplan fest, falls ein Beschäftigter aus Sorge um Familie oder Eigentum ausfällt. Solche Nachfolgepläne sollten nicht auf die Geschäftsführung beschränkt sein. Jeder Angestellte hat eine Rolle zu spielen und ein Ausfall kann weitreichende Konsequenzen haben. Ähnlich sollte das Vorgehen beim Ausbruch ansteckender Krankheiten sein.

Treffen Sie Vorsorge für alternative Arbeitsstellen. Beispielsweise könnten Sie mit einer Firma zusammenarbeiten, die sich auf die Vermietung von Büroräumen fokussiert. Wenn Ihr eigenes Unternehmen über mehrere Büros verfügt, sollten diese so gestaltet werden, dass sie auch zusätzliches Personal in Krisenzeiten aufnehmen können. Fragen Sie örtliche Hotels nach Räumlichkeiten in Krisenzeiten.

Der Stromausfall am Flughafen Atlanta

Der Stromausfall am Flughafen Atlanta wurde durch einen Brand in einem Spannwerk verursacht. Der verantwortliche Energieversorger Georgia Power betonte in einer Pressemitteilung, Stromausfälle seien sehr selten.

Aber die Notfallsysteme versagten und tausende Passagiere waren elf Stunden lang gestrandet. Es scheint so, dass, egal wie viel Redundanz in einem System eingebaut ist, ein Totalausfall nie ausgeschlossen werden kann.

Im konkreten Fall waren nicht nur Wartezeiten der Passagiere und Umsatzausfall zu beklagen, sondern auch der Ruf des Flughafens und von Georgia Power wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Welche Lektionen können wir nun daraus ziehen?

Flughafen und Versorger sollten sich schleunigst zusammensetzen und neue Methoden zur alternativen Stromversorgung bei Ausfällen entwickeln, denn was sie bisher hatten, hat nicht funktioniert. Die Spannwerke müssen neugestaltet und neupositioniert werden. Neue Brandmelder und Löschanlagen müssen angeschafft werden. Systeme zur Stromumleitung sind ebenso gefragt wie die Isolierung von Spannwerken, so dass der Ausfall eines Spannwerks nicht den ganzen Flughafen lahmlegt.

Auch Informationssysteme müssen für Notfälle gerüstet sein, um die Passagiere im Ernstfall nicht im Dunkeln zu lassen. Die größten Klagen bezogen sich auf den Mangel an Informationen.

Auch die Ausgabe von Getränken und Lebensmittel muss für Notfälle gewährleistet sein. Im konkreten Fall sprang ein externer Caterer ein, aber darauf sollte man sich nicht verlassen.

Ein Plan zur Relokation der Passagiere an einen anderen Standort muss vorhanden sein, an dem Strom und Internetzugang verfügbar sind. So können Passagiere alternative Reiserouten planen. Das wird allerdings durch die Knappheit an Taxis, Mietwägen und Hotelzimmern erschwert, wenn plötzlich alle Passagiere darauf Anspruch erheben.

Allgemein sollten Unternehmen sich um ihren Stromzugang Sorge machen und entsprechend investieren. Unterbrechungsfreie Stromversorgungen können im Krisenfall für einen gewissen Zeitraum den Betrieb aufrechterhalten.

Das sind nur einige Beispiel für Punkte, die in Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Plänen berücksichtig werden sollten. Analysieren Sie Krisenszenarien sorgfältig und halten Sie Ihre Planungen stets aktuell.   

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