pressmaster - stock.adobe.com
Diese wichtigen CentOS-Klone sollten Sie kennen
Nach dem Ende für das reguläre CentOS suchten viele Admins nach einer anderen stabilen Linux-Distribution. Wir stellen mehrere Angebote vor, die diese Lücke füllen können.
Viele Unternehmen nutzten CentOS als zuverlässige, kostenlose und Open-Source-Linux-Distribution, die verschiedene Ökosysteme unterstützt – bis IBM Red Hat beschloss, CentOS zugunsten von CentOS Stream zu beenden. Somit handelt es sich nicht mehr um einen stabilen Release einer Community-Version des Red-Hat-Linux-Systems (RHEL), sondern um eine Upstream-Version desselben mit häufigen Releases – also eine sogenannte rollierende Distribution. Einige Administratoren und Unternehmen hatten keine andere Wahl, als CentOS fallen zu lassen, da gängige Software wie die Webhosting-Software cPanel nicht mit CentOS arbeiten konnte.
Als Reaktion gewannen mehrere Open-Source-Klone von CentOS an Beliebtheit, die alle binärkompatibel mit Red Hat Enterprise Linux (RHEL) sind. Das bedeutet, dass jeder dieser Klone funktioniert, wie CentOS vor der Umstellung.
Obwohl sie sich alle ähnlich wie CentOS anfühlen und verhalten, unterscheiden die Wettbewerber sich hinsichtlich einiger Details, die sie für bestimmte Anwendungsfälle attraktiver machen als für andere. In diesem Artikel stellen wir daher AlmaLinux, Rocky Linux und VzLinux vor – alles drei CentOS-Klone, die für Admins interessant sein könnten.
AlmaLinux
CloudLinux hat AlmaLinux als ersten CentOS-Klon auf den Markt gebracht. CloudLinux machte sich zunächst als Hosting-Anbieter einen Namen und CloudLinux OS, eine Linux-Distribution für Shared-Hosting-Umgebungen. Ein weiteres Produkt des Anbieters ist TuxCare, ein Supportsystem der Enterprise-Klasse. Es soll AlmaLinux für die kommenden Jahre auf dem neuesten Stand und sicher halten.
Anbieter wie AWS, Arm, Open Source Lab, cPanel, Chef, Plesk und Mattermost unterstützen AlmaLinux. Die Kompatibilität mit CPanel bedeutet insbesondere, dass Administratoren sowohl cPanel als auch WHM auf dem System installieren können, wodurch sie eine Vielzahl von Webhosting-Aufgaben wie in CentOS-Zeiten automatisieren können.
CloudLinux bietet AlmaLinux als installierbares ISO-Image an, Administratoren können aber auch ihre bestehende CentOS-8-Distribution in AlmaLinux konvertieren.
Rocky Linux
Der Schöpfer von CentOS, Gregory Kurtzer, hat Rocky Linux als eine weitere binärkompatible RHEL-Distribution entwickelt, nachdem Red Hat und IBM angekündigt hatten, dass CentOS eine rollierende Distribution werden würde.
Genau wie AlmaLinux verhält sich Rocky Linux wie CentOS 8 oder RHEL 8 und bleibt frei, offen, kooperativ und sicher. Anbieter wie 45Drives, OpenDrives, MontaVista und AWS unterstützen Rocky Linux, was bedeutet, dass Administratoren es auf Cloud-gehosteten Diensten bereitstellen können.
Rocky Linux ist eine von der Community unterstützte Distribution, genau wie es CentOS am Anfang war. Interessierte Admins können Rocky Linux von einem ISO-Image installieren oder ihre bestehenden CentOS 8-Distributionen konvertieren.
VzLinux
VzLinux hat seine Wurzeln in den Rechenzentrumsprodukten rund um OpenVZ. OpenVZ begann als Virtuozzo, eine Servervirtualisierungsplattform auf Betriebssystemebene, die vom gleichnamigen Unternehmen entwickelt wurde. VzLinux begann als Gastbetriebssystem auf der Virtuozzo-Plattform, entwickelte sich jedoch so weiter, dass es heute auf fast jedem Virtualisierungssystem läuft.
Daher können Adminstratoren dieses CentOS-ähnliche Betriebssystem auf Bare Metal oder einer beliebigen Anzahl von Cloud-basierten Hosts bereitstellen. VzLinux bietet einige einzigartige Funktionen, wie Probeläufe für die CentOS-Konvertierung, Snapshots und -Rollback sowie unbeaufsichtigte Massenkonvertierung.
Virtuozzo hat Pläne für die Zukunft von VzLinux angekündigt, darunter neue optimierte Variationen der Distribution für Container oder virtuelle Maschinen.
Wie AlmaLinux und Rocky Linux verspricht Virtuozzo, dass VzLinux für immer kostenlos und Open Source bleiben wird. Administratoren können VzLinux von einem ISO-Image herunterladen und installieren.
