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Die wichtigsten Storage-Neuerungen in Windows Server 2025

Mit dem Nachfolger von Windows Server 2022 verbessert Microsoft zahlreiche Funktionen, auch im Bereich Storage. Der Beitrag erklärt die wichtigsten Neuerungen.

Mit Windows Server 2025 verbessert Microsoft das Storage-System im Vergleich zum direkten Vorgänger Windows Server 2022. Zu den Verbesserungen gehören SMBStorage Spaces Direct und der Umgang mit dem immer weiter verbreiteten NVMe-Protokoll. Mit Windows Server 2025 konzentriert sich Microsoft generell stark auf Hyper-V. Das liegt schlussendlich daran, dass immer mehr Server virtualisiert werden und in Microsoft-Netzwerken Hyper-V zum Einsatz kommt. 

Ein weiterer wichtiger Fortschritt betrifft die Deduplizierung und Kompression, die erheblichen Speicherplatzgewinn ermöglichen, insbesondere bei virtualisierten Workloads und Sicherungen. Diese Funktionen können auch über das Windows Admin Center oder PowerShell konfiguriert werden und bieten die Flexibilität, Deduplizierung, Kompression oder beides je nach Anwendungsfall zu aktivieren. Der Speicherplatzbedarf kann dadurch laut Microsoft um bis zu 75 Prozent reduziert werden, ohne merklichen Einfluss auf die Latenz, da die Daten nur bei Bedarf gescannt und verarbeitet werden. 

Abbildung 1: Microsoft verbessert in Windows Server 2025 Speicherpools in Clustern.
Abbildung 1: Microsoft verbessert in Windows Server 2025 Speicherpools in Clustern.

Eine der bedeutendsten Neuerungen ist die Unterstützung von Deduplizierung und Komprimierung im Resilient File System (ReFS) für heiße Daten, wie sie in virtuellen Maschinen verwendet werden. Während diese Funktionen in Windows Server 2022 primär für kalte Daten eingesetzt wurden, erweitern die neuen Optimierungen den Nutzen auf Performance-kritische Umgebungen. Windows Server 2025 bietet zwei verschiedene Komprimierungsalgorithmen, die abhängig von den spezifischen Anforderungen des Workloads ausgewählt werden können.

Nicht zu vernachlässigen sind die Verbesserungen bei der Datenreparatur und -synchronisation in Cluster-Umgebungen, die es ermöglichen, Reparaturprozesse je nach Priorität entweder auf Workload-Performance oder Datenwiederherstellungzu optimieren. Verbessert ist auch die Unterstützung für SMB (Server Message Block) mit neuen Sicherheitsfunktionen wie standardmäßig aktivierter SMB-Signierung und besseren Schutzmechanismen gegen Brute-Force-Angriffe.

Abbildung 2: Die Deduplizierung in Windows Server 2025 funktioniert noch effektiver als in Windows Server 2022.
Abbildung 2: Die Deduplizierung in Windows Server 2025 funktioniert noch effektiver als in Windows Server 2022.

Eine weitere Neuerung ist die Integration von SMB über QUIC in allen Editionen von Windows Server 2025. In Windows Server 2022 war diese Funktion noch der Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition vorbehalten. Diese Verbindung basiert auf UDP und ist immer mit TLS 1.3 verschlüsselt, was die Notwendigkeit von VPNs für externe Verbindungen eliminiert. Diese Funktion ist besonders nützlich für Remote-Zugriffe und Cloud-Interaktionen, da sie eine stabile und sichere Verbindung gewährleistet, selbst in latenzbehafteten Netzwerken.

Storage wird auf Hyper-V-Hosts effektiver: NVMe over Fabrics

In Windows Server 2025 lassen sich VMs und deren Daten jetzt sehr viel flexibler ablegen. Neben NASSAN und lokalen Speicher, kommt Storage Spaces Direct zum Einsatz, bei dem sich in einem Cluster die lokalen Datenträger zu einem Pool zusammenfassen lassen. Das ist auch in Windows Server 2022 möglich, wird mit Windows Server 2025 aber deutlich verbessert. Grundsätzlich ist Windows Server 2025 für den Umgang mit NVMe optimiert und kann dadurch sehr viel schneller Daten auf NVMe speichern und von diesen laden. Bezüglich der Anbindung von SANs kann Windows Server 2025 mit NVMe over Fabrics (NVMe-oF) arbeiten. Dazu verfügt Windows Server 2025 über einen integrierten Initiator für NVMe-oF. 

Abbildung 3: Gerade im Storage-Bereich bringt Microsoft verschiedene Neuerungen und Verbesserungen in Windows Server 2025.
Abbildung 3: Gerade im Storage-Bereich bringt Microsoft verschiedene Neuerungen und Verbesserungen in Windows Server 2025.

NVMe over Fabrics (NVMe-oF) erweitert die Hochleistungsfähigkeiten von NVMe-Protokollen auf verteilte Speicherumgebungen, indem es den Zugriff auf NVMe-Geräte über Netzwerke wie EthernetFibre Channel oder Infiniband ermöglicht. Mit Windows Server 2025 verbessert Microsoft die Unterstützung für NVMe-oF erheblich, um die steigenden Anforderungen an virtualisierte Infrastrukturen und Container-Technologien zu erfüllen. Diese Version bietet optimierte Netzwerk-Stacks und nativen Support für Remote Direct Memory Access (RDMA), wodurch Latenzzeiten signifikant reduziert und der Durchsatz maximiert werden. Besonders in Szenarien mit hyperkonvergenten Infrastrukturen(HCI) oder softwaredefinierten Rechenzentren (SDDC) wird NVMe-oF als zentrales Element zur Steigerung der I/O-Leistung verwendet. 

Durch die Kombination mit den erweiterten Virtualisierungs- und Sicherheitsfunktionen von Windows Server 2025 lässt sich eine Speicherarchitektur implementieren, die sowohl für herkömmliche Workloads als auch für moderne Cloud-native Applikationen geeignet ist. Dies ermöglicht es Unternehmen, die Vorteile von NVMe-Storage in verteilten Umgebungen auszuschöpfen, ohne Kompromisse bei Geschwindigkeit oder Zuverlässigkeit einzugehen. Gartner prognostiziert, dass bis 2027 mindestens 25 Prozent der Unternehmen auf NVMe-oF-Lösungen umstellen werden, um von der erheblich verbesserten I/O-Leistung zu profitieren. Windows Server 2025 liefert laut Microsoft bereits einen Anstieg der IOPS-Leistung um 70 Prozent (im Vergleich zu Windows Server 2022), mit einem geplanten weiteren Anstieg auf 90 Prozent.

Storage Spaces Direct mit Thin Provisioning

Storage Spaces Direct (S2D) wird mit Windows Server 2025 ebenfalls flexibler. Admins können mit Thin Provisioningflexiber den Speicherplatz zuordnen. Thin Provisioning ermöglicht es, Speicherressourcen dynamisch zuzuweisen, ohne physischen Speicher im Voraus zu reservieren. Dies führt zu einer signifikanten Verbesserung der Speicherplatzeffizienz, da Speicher nur bei Bedarf tatsächlich belegt wird. Storage Spaces Direct, das die Grundlage für hyperkonvergente Infrastrukturen bildet, profitiert besonders von Thin Provisioning. 

Durch die Trennung der logischen und physischen Speicherbereitstellung können Unternehmen überdimensionierte Volumes (Overprovisioning) erstellen, die sich an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Dies reduziert die initialen Hardwarekosten und minimiert das Risiko von ungenutztem Speicherplatz. Windows Server 2025 erweitert diese Funktionalität, indem es eine bessere Integration mit virtuellen Maschinen und Container-basierten Workloads bietet, was zu einer effizienteren Speicherverwaltung führt. Zusätzlich sorgt die nahtlose Interaktion mit Data Deduplication und ReFS für eine weitere Steigerung der Speichereffizienz, insbesondere in Umgebungen mit großen Datenmengen.

Zusätzlich wird durch ein verbessertes System für die Reparatur und Resynchronisierung von Daten in S2D-Cluster-Umgebungen die Systemverfügbarkeit erhöht. Dabei kann die Priorisierung zwischen Workload-Performance und Resynchronisation fein abgestimmt werden, um je nach Situation entweder eine schnellere Wiederherstellung oder eine höhere Leistung für die virtuellen Maschinen zu gewährleisten. Ebenfalls erwähnenswert ist die Einführung eines Workgroup-Clusters mit Unterstützung für Live-Migration, was es ermöglicht, virtuelle Maschinen ohne Ausfallzeiten zwischen Hosts zu verschieben.

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