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Die unterschiedlichen Klassen von Google Cloud Storage
Für Unternehmen, die Google Cloud Storage nutzen, ist es entscheidend, Daten in der optimalen Klasse zu speichern. Dafür sollten Sie Vor- und Nachteile der Dienste verstehen.
Wie andere Hyperscale-Clouds bietet Google Cloud mehrere verschiedene Speicheroptionen. Obwohl Unternehmen die größte Auswahl bei der Objektspeicherung haben, bietet Google Cloud auch Datei- und Blockspeicher an.
Alle Speichertypen von Google Cloud sind für den Zugriff mit geringer Latenz und hoher Haltbarkeit ausgelegt und können über Regionen hinweg redundant sein. Darüber hinaus gibt es für keinen der Speichertypen Speichergrenzen oder Mindestobjektgrößen. Die Speicherklassen von Google Cloud Storage sind jedoch nicht als Einheitsgröße zu betrachten, sondern jeweils für einen bestimmten Zweck konzipiert.
Die Datenspeichergebühren werden für jedes Objekt anteilig berechnet. Die Preise für die Datenspeicherung richten sich nach der Speicherklasse des jeweiligen Objekts und nicht nach der Standardspeicherklasse des Buckets, in dem sie enthalten sind. Im Folgenden beschreiben wir die einzelnen Speicherebenen und ihre Preismodelle.
Google Cloud-Standardspeicher
Wie der Name schon sagt, dient Google Cloud Standard Storage als Mehrzweck-Datenspeicher. Standard eignet sich am besten für heiße Daten oder Daten, auf die Nutzer häufig zugreifen. Er ist auch eine gute Wahl für flüchtige Daten, die nur für einen kurzen Zeitraum vorhanden sind. Einige der häufigsten Verwendungszwecke für Google Cloud Standard Storage sind das Hosten von Webseiten oder VM-Instanzen.
Für Standard Storage gibt es keine Mindestlaufzeit und es fallen auch keine Gebühren für den Datenabruf an.
Die meisten anderen Google Cloud Storage-Klassen haben eine Mindestlaufzeit. Beispielsweise können Nutzer, die eine Datei erstellen, diese erst nach 30 Tagen oder länger löschen. Speichertypen mit solchen Mindestlaufzeiten sind nicht für flüchtige Daten geeignet.
Außerdem fallen bei den meisten Speichertypen von Google Cloud Gebühren für den Datenabruf an. Die Nutzer möchten nicht für Daten, auf die sie häufig zugreifen, eine Gebühr für den Datenzugriff zahlen, die Google als Abrufgebührbezeichnet. Weitere Gebühren werden für die folgenden Prozesse erhoben:
- Vorgänge (gestellte Anfragen)
- Interregionale Replikationen (Daten, die in zwei oer mehr Regionen geschrieben werden)
- Autoclass (Aktivieren von Autoclass für Buckets)
Für den Standardspeicher bezahlt der Nutzer am Standort Frankfurt 0,023 US-Dollar pro Gigabyte und Monat. Auch die Vorgangsgebühren sind klassifiziert. Es gibt kostenlose Vorgänge sowie Vorgänge der Klasse A und B. Die Kosten für 1.000 Vorgänge der Klasse B liegen bei 0,0004 US-Dollar und für die der Klasse A bei 0,005 US-Dollar. Die Standardreplikation in europäischen Dual-Regionen kostet 0,02 US-Dollar pro Gigabyte, innerhalb der EU in mehreren Regionen 0,02 US-Dollar pro Gigabyte. Anwender, die eine schnellere Replikation wollen, müssen 0,04 US-Dollar pro Gigabyte in den europäischen Regionen bezahlen, für mehrere Regionen in der EU steht diese Funktion nicht zur Verfügung.
Für Buckets mit aktivierter Autoclass fällt eine monatliche Gebühr von 0,0025 US-Dollar pro 1.000 gespeicherte Objekte an. Diese Gebühr wird für jedes Objekt, das nicht für den gesamten Monat gespeichert wird, anteilig auf die Millisekunde anteilig berechnet. Der Bucket-Standort spielt beim Preis ebenso eine Rolle. Die konkreten Preise sind auf dieser Webseite von Google zu finden.
Google Cloud Nearline-Speicher
Google Cloud Nearline Storage ist für Daten gedacht, die Unternehmen aktiv, aber nicht täglich nutzen. Er eignet sich gut für Daten, auf die Nutzer einmal im Monat bis einmal im Quartal zugreifen müssen. Es können auch Backups und Archivierungsdaten gespeichert werden.
Nearline Storage kostet weniger als Standard Storage, hat aber eine Mindestspeicherdauer von 30 Tagen. Für den Zugriff auf Nearline-Storage-Daten fällt außerdem eine Abrufgebühr an. Generell kostet der Nearline-Speicher 0,013 US-Dollar pro Gigabyte pro Monat. Die Vorgänge der Klasse B kosten 0,001 US-Dollar pro 1.000 Vorgänge. Für die der Klasse A muss der Anwender 0,01 US-Dollar bezahlen. Die Abrufgebühr liegt bei 0,01 US-Dollar pro Gigabyte. Replikation und Autoclass kosten in allen Speicherklassen den gleichen Betrag.
Google Cloud Coldline-Speicher
Coldline Storage ist, wie der Name schon sagt, für Unternehmen gedacht, um die kältesten Daten zu speichern, auf die sie gelegentlich noch zugreifen müssen. Mit anderen Worten: Daten, auf die höchstens ein paar Mal im Jahr zugegriffen werden muss, eignen sich gut für Coldline Storage.
Wie bei Nearline erhebt Google auch für den Zugriff auf Coldline Storage eine Abrufgebühr. Diese liegt bei 0,02 US-Dollar pro Gigabyte. Coldline hat eine Mindestspeicherdauer von 90 Tagen. Der Nachteil ist jedoch, dass die Kosten für die Speicherung im Ruhezustand bei Coldline deutlich niedriger sind als bei Nearline. Der Speicher selbst kostet 0,007 US-Dollar pro Gigabyte pro Monat. Für die Vorgänge fallen 0,005 US-Dollar (B) oder 0,01 US-Dollar (B) pro tausend Vorgänge an.
Google Cloud-Archivspeicher
Das kälteste Speicherangebot von Google Cloud ist Archive Storage. Es ist Googles billigster Speicher und eignet sich nur für Daten, die Nutzer aufbewahren müssen, auf die sie aber nur selten zugreifen wollen. Objekte im Archivspeicher haben eine Mindestlaufzeit von 365 Tagen.
Google erhebt eine Abrufgebühr für den Zugriff auf Daten im Archivspeicher, die bei 0,05 US-Dollar pro Gigabyte liegt. Der Archivspeicher von Google unterscheidet sich jedoch von den Archivierungsoptionen, die andere große Cloud-Anbieter anbieten. Während konkurrierende Clouds oft Stunden oder Tage benötigen, um Daten aus dem Archivspeicher abzurufen, kann Google sie in Millisekunden abrufen.
Der Preis für das Archiv-Storage bezahlen Kunden 0,0025 US-Dollar pro Gigabyte und Monat. Für Vorgänge jeder Klasse fallen 0,05 US-Dollar an.
Google Cloud Datei- und Blockspeicher
Standard, Nearline, Coldline und Archive sind alle Arten von Objektspeicher. Allerdings ist nicht jeder Google-Cloud-Speicher ein Objektspeicher. Google bietet auch Datei- und Blockspeicher an.
Die Blockspeicheroptionen von Google Cloud bestehen aus Persistent Disk und Local SSD. Persistent Disk Storage ist in erster Linie für VMs gedacht, kann aber auch für andere Zwecke eingesetzt werden, zum Beispiel für das Hosting von Datenbanken. Local SSD eignet sich am besten für zustandslose Arbeitslasten, kann aber auch für Caching, Scratch-Disks oder andere Anwendungen verwendet werden, bei denen Unternehmen keinen dauerhaften Speicher benötigen.
Der Dateispeicher von Google ist Filestore. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein Cloud-basiertes, verwaltetes Dateisystem. Unternehmen können Filestore je nach Kapazitäts- und Leistungsanforderungen skalieren. Er kann anspruchsvolle Arbeitslasten bewältigen. Filestore können Interessierte unter diesem Link kostenlos testen. Details zur Technologie und wie Admins Instanzen erstellen und verwalten, erfahren Sie auf der Webseite des Anbieters.