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Die 5 häufigsten Backup-Fehler vermeiden
Was können Sie tun, um einen Backup-Ausfall zu verhindern? Erfahren Sie, wie Sie Ihre Daten mit der 3-2-1-Regel, der Nutzung von Cloud-Backups und anderen Schritten schützen können.
Backups sind ein zentraler Bestandteil jeder Datensicherungsstrategie und von entscheidender Bedeutung für jeden Disaster-Recovery-Plan. Leider kommt es nur allzu häufig vor, dass Backups abbrechen oder nicht erfolgreich zu Ende geführt werden. Lässt sich ein Teil oder sogar die gesamte Sicherung nicht wiederherstellen, kann dies ein Unternehmen lähmen, seinen Ruf ruinieren und es anfällig für Verstöße gegen Vorschriften machen. Wenn man sich die Gründe für erfolglose Backups ansieht, tauchen immer wieder dieselben Probleme auf.
Um die Daten Ihres Unternehmens zu schützen, sollten Sie sich über fünf häufige Ursachen für das Scheitern von Datensicherungen informieren und wissen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um diese zu verhindern.
1. Fehlerhafte Medien
Die meisten der heutigen Backups werden meist direkt auf ein Festplattensystem übertragen. Infolgedessen sind IT-Abteilungen mit weniger Medienfehlern konfrontiert als früher, als Bänder das vorherrschende Sicherungsmedium waren. Dennoch gehören Medienfehler nach wie vor zu den häufigsten Gründen für das Scheitern von Sicherungen und Wiederherstellungen.
Wie Sie Medienausfälle verhindern können
Es gibt drei proaktive Schritte, die Sie unternehmen können, um sicherzustellen, dass Medienausfälle kein Problem darstellen:
- Verstehen Sie die Wartung von Tape-Systemen. Wenn Ihr Unternehmen noch mit Bändern arbeitet, sollten Sie die Anweisungen des Herstellers zur Handhabung, Lagerung und zum regelmäßigen Austausch der Bänder sowie zur Reinigung der Bandlaufwerke gemäß dem vom Hersteller vorgegebenen Zeitplan genau beachten.
- Überschätzen Sie nicht die Zuverlässigkeit von Festplatten. Es ist unklug anzunehmen, dass Festplatten keine Ausfälle haben werden. Obwohl die Häufigkeit von medienbedingten Ausfällen bei Festplatten wesentlich geringer ist als bei Bändern, kommt es dennoch zu Ausfällen. Festplattenspeicher können vor Ort, außerhalb des Unternehmens oder in der Cloud betrieben werden. Informieren Sie sich in jedem Fall darüber, welche Arten von Festplatten für die Speicherung verwendet werden, ob das Storage Teil eines RAID- oder eines anderen redundanten Arrays ist und ob andere Funktionen zum Schutz vor Ausfällen, wie zum Beispiel redundante Netzteile, vorhanden sind.
- Befolgen Sie die 3-2-1-Regel. Stellen Sie sicher, dass Backups mehr als ein Medium und einen externen Aufbewahrungsstandort nutzen, da Redundanz ein wichtiger Bestandteil der 3-2-1-Backup-Strategie ist.
2. Menschliches Versagen
Software, Anwendungen und Systeme sind allesamt konsistent in ihrer Verarbeitung. Menschen hingegen können inkonsistent und unberechenbar sein und somit Fehler machen. So kann beispielsweise die Entscheidung, Bänder an einem anderen Ort als in der empfohlenen Umgebung aufzubewahren, die Hauptursache für Medienausfälle sein. Ebenso kann die Verwendung von überlastetem oder minderwertigem Plattenspeicher als Backup-Ziel unvollständige und unzuverlässige Backups zur Folge haben.
Auch für die Planung und Implementierung der Backups sind Menschen verantwortlich – ein Schritt, bei dem häufig Fehler gemacht werden. Backups sind so wertvoll wie die Daten, die sich in ihnen befinden. Wenn Sie keinen vollständigen Datensatz oder Workloads auswählen, wird das Backup nicht existieren, wenn es gebraucht wird. Aus diesem Grund müssen Multi-Tier- und Multiserver-Anwendungen sowie Anwendungen, die von anderen Servern, Systemen und Anwendungen abhängig sind, in einem definierten Backup-Set enthalten sein. Wenn Sie nur einen Server sichern, sichern Sie möglicherweise nur einen Teil eines Datensatzes.
So kann zum Beispiel eine wichtige Unternehmensanwendung von einer SQL-Datenbank abhängen, die an anderer Stelle im Unternehmen betrieben wird. Wenn das Backup nur die Anwendung schützt, nicht aber die SQL-Anwendung und die dazugehörige Datenbank, ist das Backup möglicherweise wertlos.
Drittens ist eine einfache Planung eines Backups keine Garantie dafür, dass das gewünschte Backup erfolgreich abgeschlossen wird. Ein Teil des menschlichen Irrtums ist die Annahme, dass eine Sicherungsroutine ein geeignetes Sicherungsprodukt gewährleistet. Das ist nicht der Fall.
Unabhängig von den Sicherungsmedien oder dem Ziel ist ein wichtiger Aspekt jeder Sicherung eine ordnungsgemäße Validierung und ein Wiederherstellungstest. Die Validierung stellt sicher, dass alle vorgesehenen Sicherungsinhalte wie erwartet erfolgreich gesichert wurden. Die Tests gewährleisten, dass die Sicherung erfolgreich wiederhergestellt werden kann. Die Wiederherstellung ist auch eine regelmäßige Übung für die Schulung von Menschen und die Sicherheit im Notfall.
Wie lassen sich menschliche Fehler vermeiden?
Es gibt vor allem vier Empfehlungen, die dazu beitragen können, menschliches Versagen zu vermeiden:
- Kennen Sie Ihren Datensatz und Ihre Datenumgebung. Verstehen Sie, was notwendig ist, um ein Backup als vollständig zu betrachten, und stellen Sie sicher, dass Ihre Backups alles enthalten, was für eine erfolgreiche Wiederherstellung erforderlich ist. Dazu gehören alle Datensätze, Anwendungen, Systeme, Dienste und Abhängigkeiten, die für die Wiederherstellung des gewünschten Sicherungssatzes erforderlich sind.
- Nutzen Sie Ihre Backup-Software. Heutige Sicherungssysteme sind so konzipiert, dass sie auf intelligente Weise alle erforderlichen Systeme, Dienste und Datensätze auswählen. Wählen Sie beispielsweise Exchange, und das Backup sollte alle Bestandteile Ihrer lokalen Microsoft-Exchange-Umgebung umfassen - wie den Exchange Server und die Datenbanken.
- Verstehen Sie das Backup-Set. Stellen Sie sicher, dass alle Teile der Umgebung, die Ihre Backup-Software nicht umfasst, gesichert werden. Um beim Beispiel des lokalen Exchange zu bleiben, müssen Sie vielleicht auch Active Directory, eine Art Zertifikatsserver, eine Sicherheitsanwendung eines Drittanbieters, die ein- und ausgehende E-Mail-Nachrichten scannt, sichern. Im Wesentlichen geht es also um mehr als nur die technische Definition eines Backup-Sets, das heißt, welche Backup-Systeme einbezogen werden sollen, wenn die Zeit für eine Wiederherstellung gekommen ist.
- Tests durchführen. Backups sind nutzlos, wenn sie beschädigt sind oder niemand weiß, wie sie richtig wiederhergestellt werden können. Nutzen Sie eine Validierung, um zu überprüfen, ob die Sicherungsdateien vollständig und intakt sind. Führen Sie regelmäßige Tests durch, um zu üben und die Administratoren in den richtigen Wiederherstellungsprozessen zu schulen.
3. Softwareaktualisierungen
Betriebssysteme und Unternehmensanwendungen sind für bestimmte Prozesse konzipiert und eignen sich nicht unbedingt für die Arbeit mit Backups. Es gibt immer irgendeine Methode, um auf die Daten einer Anwendung zuzugreifen - zum Beispiel einfach über einen definierten Datensatz oder über ein API. Aber manchmal können Backup-Fehler durch Inkompatibilitäten zwischen der Backup-Software und neuen Versionen von Anwendungen, Betriebssystem- oder Anwendungs-Updates, neuen Sicherheitsrichtlinien oder anderen technologischen Elementen verursacht werden.
Wie lassen sich Softwareprobleme vermeiden?
Die schlechte Nachricht ist, dass Sie nicht immer wissen können, wann sich ein Update auf die Datensicherung auswirkt, aber die gute Nachricht ist, dass Sie die Kontrolle darüber haben, wann Aktualisierungen und Änderungen stattfinden. Der Schlüssel zur Vermeidung von softwarebedingten Ausfällen liegt in der Sensibilisierung. Hier sind einige konkrete Tipps:
- Achten Sie auf Anwendungsaktualisierungen. Die meisten Anwendungsaktualisierungen haben keine Auswirkungen auf Backups, aber das Potenzial ist vorhanden, und es ist wichtig, auf Probleme zu achten. Bei Software-Updates werden in der Regel Tests und Validierungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass ein Update weiterhin ordnungsgemäß für das Unternehmen funktioniert. Dieses Konzept sollte auch auf das Testen und Validieren von Backup-Zyklen ausgedehnt werden.
- Abhängigkeiten prüfen. Moderne Anwendungen sind oft stark integriert, so dass eine Änderung an einer Anwendung möglicherweise eine Änderung oder Aktualisierung einer oder mehrerer Abhängigkeiten erfordert. Verstehen Sie die Änderungen, die eine Aktualisierung mit sich bringt, und kümmern Sie sich um Aktualisierungen oder Änderungen an Abhängigkeiten, um sicherzustellen, dass die gesamte Anwendungskette weiterhin wie erwartet funktioniert.
- Überwachen Sie Sicherheitskonfigurationen. Moderne Backup-Systeme sind relativ einfach einzurichten. Solange Sie eine Verbindung zu den fraglichen Daten, Anwendungen oder Systemen herstellen können, wird das System eine Sicherungskopie erstellen. Aktualisierungen der Sicherheitseinstellungen und -richtlinien können sich jedoch auf die Fähigkeit Ihres Sicherungssystems auswirken, eine Verbindung herzustellen und somit eine Sicherungskopie zu erstellen. Informieren Sie sich über alle Sicherheitsaktualisierungen, die sich auf Ihre Sicherungskopien auswirken können.
4. Cyberangriffe
Backups sind seit langem eine wichtige Komponente im Umgang mit Cyberangriffen. In den letzten Jahren haben Cyberkriminelle jedoch Wege gefunden, Backups aufzuspüren und zu zerstören. Durch den Abgleich einer Reihe von Backup-Dateitypen werden Backups gefunden und im Rahmen von Ransomware-Angriffen gelöscht oder verschlüsselt - eine Kategorie von Cyberangriffen, die immer mehr zunimmt.
Darüber hinaus finden Angreifer Wege, eine Mischung aus kompromittierten Anmeldeinformationen und APIs von Backup-Systemen zu nutzen, um Backups aus dem Backup-System selbst zu löschen. Das Endergebnis: Das Backup, das Sie zu haben glaubten, ist weg.
Wie man Cyberangriffe verhindert
Wenn Sie die Methoden kennen, mit denen Hacker nach Ihren Backups suchen und sie zerstören, können Sie Maßnahmen ergreifen, um diesen Angriffen entgegenzuwirken:
- Isolieren Sie die Anmeldeinformationen für Backups. Nur ordnungsgemäß autorisiertes Personal sollte Zugang oder Kontrolle über den Sicherungsprozess haben. Dies ist eher ein Sicherheitsaspekt, aber es ist notwendig, die Konten einzuschränken, die die Möglichkeit haben, die Backup-Systemanwendung zu verwalten oder auf die Backup-Datensätze im eigenen Rechenzentrum zuzugreifen. Außerdem sollten Sie den Zugriff auf diese Konten einschränken.
- Verwenden Sie Cloud-Backup. Die gängigste Methode für Angreifer, Backups zu finden und zu löschen, ist eine einfache Suche nach Dateitypen. Mit Kopien Ihrer Backups in der Cloud - über Ihre Backup-Anwendung und nicht über Datei- oder VM-Replikation - bleibt eine Kopie der Backups außerhalb der Reichweite derjenigen, die sie zerstören wollen.
5. Ausfall der Infrastruktur
Jeder Teil Ihrer Infrastruktur, der für Backups verantwortlich ist, kann ausfallen. Dazu gehören Bandlaufwerke, Tape-Bibliotheken, Disk-Arrays, Backup-Server und das Netzwerk. Und für diejenigen, die sich auf Cloud-Backups verlassen, ist eine leistungsstarke Netzwerkverbindung mit geringer Latenzzeit entscheidend für den Erfolg der Backups.
Wie Sie Infrastrukturausfälle verhindern können
Im Folgenden finden Sie drei Tipps, wie Sie das Risiko eines Ausfalls Ihrer Infrastruktur minimieren können:
- Verwenden Sie intelligente Backup-Systeme. Sicherungssysteme, die Daten in die Cloud übertragen, sind an Konnektivitätsprobleme gewöhnt und können unterbrochene Sicherungsaufträge wieder aufnehmen.
- Verwenden Sie redundante Hardware. Backups sind vielleicht am Tag ihrer Erstellung nicht wichtig, aber im Ernstfall sind sie entscheidend. Achten Sie daher auf Redundanz in der Verbindung zwischen Ihrer Umgebung und dem gesicherten Datensatz. Es gibt viele Möglichkeiten der Redundanz, darunter der Backup-Server, das Netzwerk und der Backup-Speicher am lokalen Standort. Jedes Element, das die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Backups erhöht, sollte in Betracht gezogen werden.
- Überwachung einbeziehen. Tools zur Überwachung der Infrastruktur sind in Unternehmensrechenzentren gang und gäbe und sollten auf jeden Fall auch die für Backups verwendete Infrastruktur abdecken. Etwaige Probleme können schnell gemeldet und angegangen werden, um Probleme zu vermeiden, bevor sie sich auf die Backup-Zyklen auswirken.
Verhinderung von Backup-Ausfällen
Backups sind wie jeder andere Teil der IT-Umgebung: Sie können einwandfrei funktionieren, aber auch zu einem großen Problem werden. Um den Betrieb nach einem Daten-, System-, Anwendungs- oder Standortverlust wieder aufnehmen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass es nicht zu einem Ausfall kommt. Wenn Sie die in diesem Artikel erwähnten Tipps beherzigen, werden Sie mehr Vertrauen in Ihre Fähigkeit haben, sowohl Backups zu erstellen als auch Daten nach einem Ausfall wiederherzustellen.