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Das Windows Admin Center als Verwaltungslösung einsetzen

Mit Hilfe des Windows Admin Center lassen sich Systeme unter einer einheitlichen Oberfläche im Browser verwalten. Die kostenlose Lösung wird fortlaufend um Funktionen erweitert.

Üblicherweise verwenden Windows-Admins integrierte Tools wie den Server Manager oder die Microsoft Management Console, um die lokalen Umgebungen zu verwalten. Zumindest solange sie keine zusätzlichen Funktionen benötigen. Ist dies der Fall, kommt beispielsweise der System Center Configuration Manager oder entsprechende Lösungen von Drittanbietern zum Einsatz. Mit dem Windows Admin Center offeriert Microsoft ein kostenloses, browserbasiert arbeitendes Tool, mit dessen Hilfe sich eine Reihe von Verwaltungsaufgaben unter einer Oberfläche erledigen lassen.

Das Windows Admin Center kann auf Arbeitsrechnern mit Windows 10 oder auf Windows Server 2016 beziehungsweise 2019 installiert werden. Neben Windows-Systemen lassen sich auch unterschiedliche Dienste von Azure damit verwalten, so etwa Azure Active Directory oder virtuelle IaaS-Maschinen.

Im Vergleich zu System Center ist die Azure-Integration deutlich einfacher, zudem ist das Tool selbst wesentlich schlanker. System Center bietet zweifelsohne eine Reihe von sehr guten Funktionen, kann sich aber auch beliebig komplex gestalten. Für einmalige Aufgaben oder die Behebung von bestimmten Fehlern eignet sich Windows Admin Center besser. Aufgrund des Funktionsumfangs ersetzt das Windows Admin Center die anderen Tools längst nicht zur Gänze. Für einige Aufgaben müssen Admins nach wie vor auf Werkzeuge wie etwa die Remote-Server-Verwaltungs-Tools (RSAT) setzen.

Windows Admin Center: Anforderungen und Installation

Windows Admin Center kann direkt bei Microsoft heruntergeladen und installiert werden. Alternativ kann die Installation mit dem Paket-Manager Chocolatey erfolgen. Der folgende Befehl installiert die Software lokal mit dem Standard-Port und einem selbstsignierten Zertifikat:

choco install windows-admin-center -y

Remote-Verwaltung mit Windows Admin Center

Zu den Einschränkungen von Windows Admin Center zählt zweifelsohne die begrenzte Unterstützung von Windows Servern. Für Windows Server 2008 R2 stehen lediglich einige eingeschränkte Funktionen zur Verfügung. Dessen Support-Ende steht allerdings auch Anfang 2020 bevor. Konzipiert ist das Windows Admin Center für Windows Server 2019. Vollständig unterstützt wird Windows Server 2012 und danach folgende Versionen.

Windows Admin Center und die Azure-Integration

Mit Hilfe des Windows Admin Center lassen sich sowohl lokale als auch Server in Azure in einer Oberfläche verwalten. Zudem können Administratoren auch Dienste integriert nutzen und beispielsweise lokale Server mit Hilfe von Azure sichern oder Windows-Aktualisierungen über das Azure Update Management regeln.

Die Authentifizierung am Windows Admin Center über Azure Active Directory ist gleichfalls eine gelungene Azure-Integration. Bei Verwendung dieser Funktion, muss ein Benutzer, der sich authentifiziert, Mitglied der lokalen Benutzergruppe auf dem Gateway-Server und in Azure Active Directory sein. Da Azure eine mehrstufige Authentifizierung ermöglicht, können Admins so die Sicherheit von Windows Admin Center und dem Zugriff auf die damit verwalteten Systeme sicherstellen.

Lokale Systeme mit Windows Admin Center verwalten

Das Gros der Anwender wird mit dem Windows Admin Center wohl primär lokale Ressourcen verwalten und darauf sind auch die Funktionen ausgerichtet. Ob Zertifikate, Firewall-Konfigurationen, Netzwerke, die Registry der Systeme oder die Ressourcenüberwachung – mit dem Windows Admin Center kann man dies unter einer Oberfläche erledigen. Hierfür ist auf den zu verwaltenden Systemen kein Agent nötig, technisch bedient sich das Windows Admin Center der PowerShell, WMI und Remote-Verwaltungsfunktionen der Server. Zudem lassen sich Dateien von Systemen herunterladen oder auf selbige spielen.

Das Windows Admin Center lässt sich über Erweiterungen um Funktionen erweitern. Admins können auch eigene Erweiterungen entwickeln.
Abbildung 1: Das Windows Admin Center lässt sich über Erweiterungen um Funktionen erweitern. Admins können auch eigene Erweiterungen entwickeln.

Darüber hinaus können Admins per SDK eigene Erweiterungen für das Windows Admin Center entwickeln. Verbindungen zu Systemen lassen sich wie erwähnt per PowerShell und WMI aufbauen, zudem findet REST Unterstützung. Die Entwickler können dabei auf Webtechnologien wie HTML5, CSS, Angular, TypeScript und jQuery setzen.

Windows Admin Center 1809 – die Neuerungen

Mit der Version 1809 hat Microsoft einige neue Funktionen zum Windows Admin Center hinzugefügt. So kann man jetzt die PowerShell-Skripte sehen, die mit bestimmten Aktionen im Windows Admin Center verbunden sind. Im gezeigten Beispiel ist ein PowerShell-Skript zu sehen, dass bei der Verwaltung lokaler Benutzer zum Einsatz kommt. Administratoren können die Skripte so einfach kopieren und in ihren eigenen Projekten einsetzen.

Die Version 1809 des Windows Admin Center zeigt die den Aktionen zugrundeliegenden PowerShell-Skripte an. Diese lassen sich zur Weiterverwendung einfach herauskopieren.
Abbildung 2: Die Version 1809 des Windows Admin Center zeigt die den Aktionen zugrundeliegenden PowerShell-Skripte an. Diese lassen sich zur Weiterverwendung einfach herauskopieren.

Aufgaben lassen sich jetzt planen und zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen. Die auf den Servern installierten Win32-Anwendungen können nun angezeigt und gegebenenfalls auch deinstalliert werden. Bei Windows 10 gilt dies ebenfalls für Win32-Anwendungen als auch für Aktivieren und Deaktivieren von Windows-Funktionen. Seit Version 1809 wird zudem die Verbindung zu Servern mit Windows 2008 R2 in begrenztem Umfang unterstützt.

In Sachen Hyper-V lassen sich mit der Version 1809 nun Aktionen auf mehreren VMs in einem Rutsch durchführen. Zu den Funktionen, die speziell den Windows Server 2019 adressieren, gehört beispielsweise die Unterstützung des Storage Migration Service. System Insights bietet hingegen eine Analyse mit Vorhersage-Unterstützung. Etwa um den zukünftigen Ressourcenbedarf in Sachen Storage, Netzwerk oder Rechenleistung einschätzen zu können.

Nächste Schritte

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