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Compute und Storage vor dem Upgrade von vSphere 6.7 prüfen
Ein Upgrade von vSphere 6.7 muss sorgfältig geplant werden. Die Auswirkungen auf die gesamte Infrastruktur sind zu überlegen, sowohl auf die vorhandene Hard- als auch Software.
Upgrades gehören zum Arbeitsalltag von IT-Administratoren. Software-Versionen ändern sich: Man korrigiert sie, sorgt für ein Update und arbeitet im Idealfall nahtlos weiter. Software von VMWare ist eine der Grundlagen für (fast) alles in manchen IT-Abteilungen von Unternehmen und ihren Rechenzentren, so dass ein Upgrade von vSphere 6.7 große Auswirkungen auf die Ressourcen und die zugrundeliegende Infrastruktur haben kann.
Ältere CPUs und Hardware-Plattformen arbeiten nicht mehr mit neueren Versionen von vSphere zusammen, so dass man sich nach neuen Hardwareplattformen für die Infrastruktur umsehen muss. Heutzutage kann man zwischen traditionellem Storage, vSAN, Solid-State Drives (SSDs) und einer Hyper-converged Infrastructure (HCI) wählen. Alle von ihnen haben ihre Berechtigung, aber das Unternehmen und sein IT-Team müssen sich entscheiden, was das Richtige für die jeweilige Umgebung ist.
Kompatibilität von Hardware und Software
Zu Beginn muss man festlegen, was man ersetzen muss oder was man ersetzen will. Um dies herauszufinden, muss der Admin entscheiden, ob er nur ein Upgrade der Software plant oder ob die Storage- und Compute-Komponenten auch Updates brauchen.
Die IT-Abteilung sollte sich selbst fragen, was mit Storage und Compute kompatibel ist und ob die Performance dabei leiden wird. Wenn man allein durch Änderung der Storage- und Compute-Komponenten keinen großen Performance-Gewinn erreichen wird und die vorhandene Hardware immer noch kompatibel ist, dann sollte man nur ein Upgrade der Software vornehmen. IT-Teams sollten trotz aller Vorliebe für Änderungen erst mal nichts ändern – unnötige Upgrades können zu allen möglichen Problemen führen.
Wann man ein Storage-Upgrade zu vSAN oder HCI vornehmen sollte
Obwohl der primäre Speicher eines Unternehmens vor den Compute-Knoten seinen Dienst versagen kann, fällt die Compute-Komponente oft vor allen anderen aus. Deshalb muss man zusätzliche Upgrade-Möglichkeiten berücksichtigen.
Wenn der primäre Speicher funktioniert, die Wartung noch garantiert ist und genügend Kapazität vorhanden ist, ist ein Upgrade zu vSAN oder HCI oft unnötig. Eine vSAN- oder HCI-Plattform wird die Platten-Performance des Unternehmens verbessern, aber diese Entscheidung muss von einem geschäftlichen und nicht von einem technischen Standpunkt aus gefällt werden. Eine virtuelle Maschine (VM) ein paar Sekunden schneller zu starten, rechtfertigt nicht die Kosten, die mit einem Abschalten von den bestehenden Storage-Komponenten verbunden sind.
Verbesserungen der Performance führen nicht immer zu mehr Profit, und jede Änderung – selbst jene, die zunächst positiv erscheint – kann abträgliche Auswirkungen auf ein System haben. Sich mit einem Kompatibilitätsproblem zu befassen, das aus einem Upgrade von vSphere 6.7 folgt, ist eine andere Angelegenheit als der Ersatz einer Speicherkomponente durch vSAN oder HCI – und würde teurer sein und mehr Aufwand erfordern.
Man sollte vSAN oder HCI in Erwägung ziehen, wenn eine Speicherplattform das Ende ihres Lebenszyklus erreicht, die Kapazität oder die Performance nicht mehr ausreichen oder wenn die Kosten des Betriebs der Infrastruktur zu hoch werden. Ein Wechsel zu einer HCI-Plattform oder zu vSAN auf SSD-Basis schafft neue Voraussetzungen für die Performance der IT-Systeme eines Unternehmens.
Ein Upgrade für Compute und Storage parallel durchführen
Die meisten Administratoren haben nicht das Glück, dass ihre Compute-Knoten und ihr primäres Storage zur gleichen Zeit abgelöst werden können, aber es gibt ein paar Strategien, um ihre Lebenszeit jeweils etwas zu verlängern und Updates auf den gleichen Stand zu bringen.
Man kann die Infrastruktur ohne Gewaltmaßnahmen länger am Leben erhalten, indem man lokale SSDs für Caching oder Verschieben der Daten einsetzt. IT-Verantwortliche werden eventuell ein groß angelegtes Upgrade der VMware-Infrastruktur verschieben müssen, aber VMware informiert Anwender über das Support-Ende einer Software so wie viele andere Hersteller auch.
Technologien wie HCI-Plattformen und vSAN stellen die Zukunft der Virtualisierung dar, aber man sollte sicherstellen, alles aus der bestehenden Infrastruktur herauszuholen, bevor man einen Wechsel vornimmt, auch wenn das bedeuten sollte, einen Schritt zurück zu bleiben. Wer allerdings im Wettbewerb mit anderen Unternehmen schneller einen technischen Vorteil erreichen will, sollte vielleicht doch nicht vor einer früheren Investition in HCI oder vSAN zurückschrecken.