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Cloud Performance Monitoring: Einschränkungen verstehen
Beim Überwachen der Cloud Performance müssen Organisationen die Beschränkungen durch Saas-, PaaS- und IaaS-Modelle erkennen. Gleiches gilt für Public und Private Clouds.
Die zum Cloud Performance Monitoring benötigten Tools darf man nicht undifferenziert betrachten. Vielmehr drehen sich die Monitoring-Optionen um zwei architektonische Aspekte: Public versus Private Cloud und welchen Typ von Cloud-Service es zu überwachen gilt.
Wenn es darum geht, die Performance in Ihrer Cloud-Infrastruktur zu überwachen, kann das Verständnis der architekturbedingen Unterschiede helfen, zu verdeutlichen, wo etwaige Einschränkungen liegen.
Der Unterschied zwischen Public Clouds und Private Clouds reduziert sich im Wesentlichen auf die Frage der Verantwortung. Bei Public Clouds schließt sich ein Unternehmen mit einem Public-Cloud-Service-Provider zusammen, der den Großteil der zugrunde liegenden Infrastruktur hostet und die Verantwortung für deren Verwaltung übernimmt.
Demgegenüber findet das Hosting und Management von Private Clouds entweder am eigenen Standort (On Premises) oder in Colocation-Räumlichkeiten des Service-Providers statt. In beiden Fällen verwaltet das Unternehmen die Data-Center-Infrastruktur und nutzt dazu Cloud-Management- und Orchestrierungs-Software.
Der größte Unterscheid zwischen dem Monitoring von Public und Private Clouds ist das Maß an Flexibilität bei der Auswahl geeigneter Monitoring Tools. Wenn Sie mit einer Private Cloud arbeiten, sind Ihre Optionen für die Überwachung schier endlos, denn Sie haben die volle Kontrolle über die zugrunde liegende Infrastruktur, auf der die Cloud-Plattform aufsetzt. Deshalb können Sie jede Art von Performance Monitoring Tools installieren, die Sie für richtig halten.
Bei Public Clouds hingegen sind Sie deutlich eingeschränkter und können nur die Tools verwenden, die der Service-Provider anbietet oder zulässt.
Monitoring von SaaS-, PaaS- und IaaS-Plattformen
Die meisten Unternehmen finden Public Clouds am kostengünstigsten. Die nächste Entscheidung gilt dem Servicemodell, das der Public-Cloud-Service-Provider bereitstellen soll. Diese Servicemodelle fallen in der Regel in eine von drei Kategorien: SaaS, PaaS und IaaS.
SaaS-Monitoring. Wenn Sie untersuchen, wie sich die Cloud-Performance von SaaS überwachen lässt, werden Sie sofort bemerken, dass Ihre Optionen und Methoden im Vergleich zu anderen Cloud-Modellen begrenzt sind. Das liegt daran, weil der Service-Provider die Cloud von der Infrastruktur bis hin zur Anwendung kontrolliert.
Das Monitoring von SaaS-Clouds konzentriert sich auf die Gesamterfahrung des Endnutzers bis zur SaaS-Cloud. Daher ist es von entscheidender Wichtigkeit, den Weg des Endnutzers vom ISP zur Public Cloud zu überwachen. Das Monitoring umfasst folgende Aspekte: Latenz des Cloud-Service, Geschwindigkeit und Erreichbarkeit des Domain Name Systems (DNS) und Reaktionsfähigkeit des Content Delivery Networks (CDN), jeweils aus Sicht des Endanwenders.
Darüber hinaus können Sicherheits-Tools – zum Beispiel Secure Web Gateways, Client -oder Cloud-basierte Firewalls und Tools für Data Loss Prevention (DLP) – die SaaS-Performance beeinflussen und müssen ebenfalls überwacht werden.
PaaS-Monitoring. Wer statt eines SaaS-Modells eine PaaS-Architektur bevorzugt, erhält etwas mehr Sichtbarkeit in die Cloud. PaaS-Plattformen ermöglichen es Kunden-Admins, den Weg vom Endnutzer zur Cloud sowie zu Services innerhalb der Cloud zu überwachen.
Administratoren können Baselines für Metriken von Anwendungs-Workloads, wie CPU, Speicher, minimale/maximale Serviceanfragen und Serviceantwortzeiten, erstellen und überwachen. Diese Daten lassen sich dann nutzen, um die Performance zu beobachten und Administratoren zu benachrichtigen, wenn eine Metrik von den normalen Performance Baselines in die eine oder andere Richtung abweicht.
IaaS-Monitoring. IaaS bietet zusätzlich zur Sichtbarkeit der SaaS- und PaaS-Modelle Einblicke bis hinunter auf Server-OS-Ebene. In den meisten Fällen ist bei IaaS Ihre Performance Visibility vom Endnutzer zur Anwendung identisch mit der eines On-Premises Deployments. Das bedeutet, Sie erhalten Sichtbarkeit in die Performance des OS – einschließlich der Speicher-, CPU- und Storage-Kapazität, die jeder Komponente zugewiesen ist. Performance Monitoring kommt in dieser Situation eine neue Rolle zu, wenn IT-Teams Server besser dimensionieren können, um die Erwartungen an die Cloud-Performance zu erfüllen.
Einen Nachteil hat IaaS jedoch: Die Sichtbarkeit in ein per Cloud bereitgestelltes Netzwerk ist in gewisser Weise trügerisch.
Der Grund liegt darin, dass das für IaaS-Kunden sichtbare Cloud-Netzwerk ein virtualisiertes Overlay eines viel größeren Cloud-Netzwerks ist, das vom Provider verwaltet wird. Infolgedessen können Probleme innerhalb des zugrunde liegenden Netzwerks zu Performance-Einbußen führen – doch sie bleiben verborgen. Daher ist es wichtig, immer an eines zu denken: Selbst die größtmögliche Sichtbarkeit, die Public IaaS Clouds bieten, ist weit entfernt von der Sichtbarkeit, die Ihnen zur Verfügung steht, wenn Sie Ihr eigenes Data-Center-Netzwerk On-Premises verwalten.
Performance Monitoring und das passende Cloud-Modell
Wie Sie sehen, ändert sich der Grad der Sichtbarkeit beim Performance Monitoring abhängig davon, welches Cloud-Modell Sie nutzen. In Private Clouds sind die Möglichkeiten für Performance Monitoring quasi grenzenlos. Doch wenn Sie die Verantwortung für die Verwaltung von Infrastrukturkomponenten an einen fremden Cloud-Service-Provider übertragen, verringert sich die Performance-Sichtbarkeit. Daher sollte ein Hauptfaktor bei der Wahl der Cloud-Architektur sein, in welchem Umfang ein Unternehmen Performance Monitoring benötigt.