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Cloud-Abrechnungs-APIs schaffen mehr Kostentransparenz
Niemand möchte von seiner Cloud-Rechnung überrascht werden. Und selbst wenn Anbieter über APIs und Tools mehr Kostentransparenz bieten, bleiben Hindernisse bestehen.
Da Public-Cloud-Anbieter ihre Aufmerksamkeit in letzter Zeit von Frontend- zu Backend-Systemverbesserung verlagern, erhalten Anwender mehr Einblick in die Kosten ihrer Cloud-Services. Aber ein vollständiges Bild der Cloud-Computing-Ausgaben eines Unternehmens zu erhalten, ist immer noch nicht einfach.
Provider bieten Einblick in Cloud-Abrechnungsmodelle
Cloud-Anbieter versuchen, die Bereitstellung ihrer Services für die Benutzer zu vereinfachen. In vielen Fällen haben Unternehmen die Möglichkeit, Workloads mit nur wenigen Mausklicks bereitzustellen. Das ist zunächst einmal schön für jedes Unternehmen. Für viele Firmen hat es diese Art des On-Demand-Zugriffs auf IT-Ressourcen jedoch auch schwierig gemacht, die Kosten genau zu verfolgen.
„Ein großer Schwachpunkt beim Cloud Computing ist, dass Unternehmen nicht einfach auf Cloud-Abrechnungsdaten zugreifen können“, sagt Torsten Volk, Managing Director bei Enterprise Management Associates. „Sie müssen oft eine Menge Arbeit investieren, viele Informationen markieren und spezielle Berichte schreiben, um Einblick in die Kosten zu gewinnen.“
Die Anbieter versuchen weiterhin, den Nutzern mehr Transparenz über ihre Ausgaben zu geben. So verbessern zum Beispiel Anbieter wie AWS, Microsoft und Google ihre Abrechnungs-APIs, die den Kunden einen besseren Zugang zu Kosteninformationen ermöglichen.
Bereits im Februar 2018 stellte Google die Cloud Billing Catalog API vor. Die API ermöglicht einen Echtzeitzugriff auf die Preise für alle Services der Google Cloud Platform sowie Daten über die SKUs dieser Services und deren regionale Verfügbarkeit. Die AWS Cost Explorer API und die Azure Billing APIs liefern den Anwendern ebenfalls Kosteninformationen, bezogen auf diese Plattformen.
„Abrechnungsinformationen werden zum Standardbestandteil der IaaS- und PaaS-Funktionalität des Cloud Service Providers“, sagt Jeff Kaplan, Geschäftsführer von THINKstrategies.
Cloud-Kosten senken
Zusammen mit den kürzlich erfolgten Verbesserungen bei Cost Management Tools durch die Provider bieten die Cloud-Abrechnungs-APIs den Kunden die Möglichkeit, ihre Ausgaben genauer zu überwachen und zu kontrollieren. IT-Teams können damit mehr Nutzungsdaten in einfach zu verwaltenden Formaten zur Verfügung zu stellen.
Die IT-Teams der Unternehmen erhoffen sich davon, dass diese erhöhte Transparenz zu Kosteneinsparungen führt. Cloud-Services, die beispielsweise über Schatten-IT bereitgestellt werden, haben die Cloud-Rechnungen von Unternehmen oft unkontrolliert erhöht. Mit den neuen Cloud-Billing-Schnittstellen kann die IT-Abteilung Regeln erstellen, die die Kosten für die Services zurückleiten an die Fachabteilungen, die diese Services nutzen.
Verschwendete oder überflüssige Ressourcen sind eine weitere häufige Ursache für höhere als die erwarteten Cloud-Rechnungen. Zum Beispiel kann ein Entwicklungsteam ein paar Testumgebungen in der Cloud erstellen und dann vergessen, sie herunterzufahren, sobald die Software in die Produktion geht. In diesem Fall zahlt das Unternehmen für diesen Testaufwand, auch wenn er nicht genutzt wird. Mehr Transparenz bei den Ausgaben und der Nutzung der Cloud könnte dieses Problem nochmals reduzieren.
Herausforderungen bleiben
Die Nutzung der Cloud-Abrechnungs-APIs, wie sie von den Providern angeboten werden, ist jedoch nicht frei von Problemen. Die APIs selbst können kompliziert sein, und IT-Profis müssen Zeit und Energie investieren, um sich mit den Schnittstellen vertraut zu machen. Da sich die unternehmenseigenen Cloud-Anwendungen weiterentwickeln, müssen IT-Teams möglicherweise auch Anpassungen vornehmen, um die Verbindungen zu diesen APIs aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund werden nicht alle Unternehmen die Vorteile dieser Cloud-Billing-APIs nutzen können.
„Große Unternehmen sind normalerweise am meisten an Abrechnungsinformationen interessiert“, sagt Volk. „Mittlere und kleine Unternehmen werden möglicherweise feststellen, dass die erforderliche Arbeit den Aufwand nicht lohnt.“
Darüber hinaus können Multi-Cloud-Modelle eine Herausforderung darstellen. Viele Unternehmen arbeiten mit mehr als einem Public Cloud Provider zusammen und 35 Prozent der Unternehmen betreiben mehr als vier verschiedene Cloud-Services. Da diese Abrechnungs-APIs nur Daten bezüglich der Plattform jedes einzelnen Cloud-Anbieters liefern, müssen Multi-Cloud-Benutzer nach anderen Tools von Drittanbietern suchen, um ein vollständiges Bild ihrer Ausgaben zu erhalten.
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