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Business-Continuity-Strategie: KMUs vs. Enterprises
Größere Unternehmen sind bei Business Continuity und Disaster Recovery im Vorteil, da sie über mehr finanzielle Mittel, Erfahrung, Zeit und effiziente Technologie verfügen.
Große und kleine Unternehmen sind mit den gleichen Kundenanforderungen konfrontiert, was Trends wie den permanenten Zugang zu Produkten und Services zu jeder Zeit und von überall aus angeht. Es ist deshalb nicht überraschend, wenn auch kleinere Unternehmen damit anfangen, ihre Business-Continuity-Strategie in der gleichen Art und Weise anzugehen, wie man es von großen Unternehmen gewohnt ist.
Es gibt natürlich einige offensichtliche Faktoren wie zum Beispiel Ausbildung, Erfahrung oder Budgets der IT-Abteilungen, wenn es darum geht, die gleichen Erfolge bei Zuverlässigkeit und Kontinuität wie die größeren Unternehmen zu erreichen. Aber mit den neuesten Entwicklungen bei Backup, Disaster Recovery (DR) und IaaS (Infrastructure as a Service) gibt es selbst für die kleinsten Unternehmen gute Chancen, DR-Pläne zu entwickeln, wie man sie von den größten Unternehmen kennt.
Die allgemeinen Unterschiede in der Business-Continuity-Strategie, die sich besonders für KMUs auswirken, liegen ziemlich eindeutig auf der Hand:
Budget. KMUs verfügen über geringere Einnahmen als große Unternehmen, was sich direkt auf die Gelder niederschlägt, die für Business Continuity und Disaster Recovery (BC/DR) zur Verfügung stehen.
Verfügbare Technologie. Wenn man die Cloud und ihre Möglichkeiten für einen Moment vernachlässigt, gibt es wesentliche Ausgaben für den Kauf von On-Premises-Hardware, die bei KMUs besonders zu Buche schlagen. Ab einem bestimmten Punkt gibt es eine unüberwindbare Barriere, sich Hardware auf dem Niveau großer Unternehmen leisten zu können.
Personal. Die IT-Teams sind kleiner, so dass jeder Mitarbeiter mehrere Aufgaben zu bewältigen hat. In großen Unternehmen befasst sich dagegen jemand, der für Data Protection zuständig ist, ausschließlich damit und vielleicht noch mit einer benachbarten Aufgabe wie zum Beispiel Server-Management. Dies führt zu einer gründlicheren Erfahrung der Mitarbeiter, so dass zum Beispiel ein Recovery genauer und effizienter durchgeführt werden kann.
Zeit. Weil sich IT-Mitarbeiter in KMUs um so viele Dinge gleichzeitig kümmern müssen, hat dort niemand die Zeit dafür, sicherzustellen, dass BC/DR-Strategien für eine KMU-Umgebung geprüft, getestet und modernisiert werden.
Wegen dieser grundsätzlichen Beschränkungen macht es Sinn, die Cloud so weit als möglich einzusetzen, um eine Business-Continuity-Strategie auf dem Niveau großer Unternehmen zu erreichen.
Die Recovery-Anforderungen des Geschäfts definieren. Man muss die Daten, Anwendungen und Systeme genau bestimmen, die geschäftskritisch sind. Darüber hinaus muss man die Recovery Time Objectives (RTOs) und die Recovery Point Objectives (RPOs) festlegen. Damit definiert man schließlich die wichtigsten geschäftskritischen Technologien und Daten unter dem Gesichtspunkt ihrer Recovery-Bedingungen.
Einen Cloud Service Provider kontaktieren. Die meisten KMUs haben in der Regel nicht die Erfahrung, wie man im eigenen Rechenzentrum eine wirksame BC/DR-Strategie verwirklicht. Stattdessen einen der größeren Cloud Service Provider (CSPs) zu beauftragen, ist nicht immer die beste Wahl. Man sollte sich einen CSP aussuchen, der besondere Erfahrung mit BC/DR besitzt und der einen individuellen Plan ausarbeiten kann, wie das eigene Unternehmen am sinnvollsten einen oder mehrere Cloud-Services mit Bezug auf Disaster Recovery einsetzen kann.
Festlegen, wieviel Hilfe man wirklich braucht. Die meisten Cloud Service Provider können das jeweils erforderliche Ausmaß an Unterstützung bieten, das ein Unternehmen braucht. Man sollte die eigenen Ressourcen bezüglich Personals und Zeit genau überprüfen und sie mit den Kosten des Providers abgleichen, um die notwendige externe Unterstützung festzulegen.
All das ist leichter gesagt als getan, weshalb es wichtig ist, das beabsichtigte BC/DR-Budget für einen Cloud Provider nicht zu knapp zu bemessen.
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