Alessandro Biascioli - stock.ado
BC-Strategie im Data Center: bleiben Sie nach Corona am Ball
Viele Unternehmen sind die Themen wie Hybrid Work, Business Continuity und Pandemiebekämpfung leid. Doch es lohnt sich, die Lehren aus den ersten Coronajahren fortzuentwickeln.
Die COVID-19-Pandemie zwang Rechenzentren auf der ganzen Welt, sich schnell an neue Sicherheitsprotokolle und Digital First Workflows anzupassen. Nicht alle dieser Änderungen werden dauerhaft Teil Ihrer Prozesse sein, einige werden sich jedoch auch im postpandemischen Rechenzentrum halten. Sie sollten Sich Gedanken dazu machen, wie Sie auch während und nach dem Auslaufen der Pandemie dafür sorgen können, dass Ihre Rechenzentrumsmitarbeiter glücklich und sicher sind.
COVID-19 hat an vielen Arbeitsplätzen die Umstellung auf Remote-First-Operationen beschleunigt, und Organisationen haben überall neue Abläufe und Verfahren zum Schutz der Arbeitnehmer eingeführt. Impfungen haben in vielen Unternehmen zumindest teilweise eine Rückkehr zur Normalität ermöglicht.
Einige durch die Pandemie ausgelöste Veränderungen bleiben jedoch bestehen. Bei einer Umfrage der Karriereplattform StepStone gaben 4 Prozent der 28.000 befragten Arbeitnehmer weltweit an, komplett im Homeoffice arbeiten zu wollen und nur 5 Prozent wollen grundsätzlich ins Büro kommen. Demgegenüber wünschen sich 80 Prozent, die Wahl zwischen der Arbeit daheim und im Büro zu bekommen – also das sogenannte hybride Modell. Bei den IT-Mitarbeitern wünschen sich satte 95 Prozent die Möglichkeit, zumindest gelegentlich Remote zu arbeiten.
In Unternehmen, die auf die Erholungsphase der Pandemie zusteuern, müssen Rechenzentrumsadministratoren und Facility-Manager damit rechnen, dass bestimmte Sicherheitsmaßnahmen und Betriebsstrukturen bestehen bleiben und andere verschwinden werden. Wir erklären, was Sie erwarten können, wenn Sie in diese Phase eintreten.
Pandemiemaßnahmen in Rechenzentren
Während der verschiedenen Lockdowns und Ausgangssperren gab es Debatten, ob Administratoren von Rechenzentren grundsätzlich als systemrelevante Berufe gelten. Mit dem Ausbruch der Pandemie stützten Unternehmen sich stark auf ihre IT-Mitarbeiter, um ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Rechenzentren erfuhren erhöhte Nachfrage, um kritische Internet- und Dateninfrastrukturen zu stützen. Betriebszeit wurde entscheidend. Scheitern war keine Option.
Betreiber mussten Wege finden, um die Mitarbeiter, die im Rechenzentrum anwesend sein müssen, zu schützen. Zu den gebräuchlichen Maßnahmen gehörte:
- Erstellen abgestufter COVID-19-Reaktionspläne. Unternehmen stellen Personalpläne auf, abhängig von der aktuellen gesetzlichen Empfehlung, wie viele Mitarbeiter in ihren Räumlichkeiten zugelassen sind. Sie regeln auch, wie Rechenzentren den Betrieb sicherstellen können, wenn viele der Mitarbeiter wegen eines Ausbruchs zeitgleich in Quarantäne mussten.
- Aufbauen von Reserveteams. Um die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern, entwickelten die Facility Manager Schichtpläne für die Mitarbeiter vor Ort. Manager bilden Backup-Teams, um einzuspringen, wenn ein anderes Team ausfällt. Dadurch können Rechenzentren den Personalaufwand vor Ort minimieren und gleichzeitig die Betriebszeit aufrechterhalten.
- Ausstattung des Personals mit Schutzausrüstung. Mitarbeiter müssen in Rechenzentren Masken tragen. Hinzu kamen Abstandsregeln, um sich selbst und Kollegen vor Corona zu schützen.
- Reinigen von Oberflächen, Händen und Einrichtungen. Mitarbeiter müssen sich im Laufe des Tages mehrmals die Hände waschen und ihre Stationen nach der Arbeit abwischen. Rechenzentren erhöhten die Frequenz für die Raumreinigung und veranlassten, dass Oberflächen regelmäßig desinfiziert werden.
Betreiber stellten wann immer möglich auf Remote- und digitale Arbeitsabläufe um, dafür zu sorgen, dass weniger Personen im Gebäude sein müssen und die Mitarbeiter trotzdem ihren Aufgaben nachgehen können. Für das Rechenzentrum bedeutete dies eine zunehmende Abhängigkeit von Tools und Software zur Verwaltung der Rechenzentrumsinfrastruktur.
Mit DCIM-Software (Data Center Infrastructure Management) verwalten und überwachen Mitarbeiter Rechenzentrumsressourcen und -infrastruktur aus der Ferne. Sie sendet Warnungen, beispielsweise per Email, um Engpässe anzuzeigen, Temperatur- und Stromberichte zu automatisieren und Failover zu melden sowie Geräte zu identifizieren, die Gefahr laufen, Redundanzschwellenwerte und Stromkapazität zu überschreiten.
Rechenzentren gegen Ende der Pandemie: das könnte auf Sie zukommen
Wenn sich die Welt von der Pandemie erholt, werden Rechenzentren wahrscheinlich viele dieser Sicherheitsmaßnahmen zurückfahren.
Viele Betriebe hatten aber auch ihre Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Pläne angepasst – diese Änderungen dürften weiterhin bestehen bleiben. So wird es sich auch ohne Corona bewähren, regelmäßig umfassende Risikobewertungen durchzuführen, um Gefahren zu identifizieren und bessere Sicherheitsrichtlinien und -verfahren umzusetzen. Überlegen Sie, was an Ihrer COVID-19-Strategie funktioniert, und behalten Sie diese Richtlinien im Hinterkopf. Dazu könnte beispielsweise das Bereithalten eines Notfallteams gehören, oder der verschlankte Schichtplan.
Mit weniger Mitarbeitern vor Ort steigt die Gefahr physischer Angriffe, weil weniger Personen einen Sicherheitsvorfall bemerken würden. Daher sollten Sie in die physische Sicherheit investieren und auf biometrische Authentifizierung verzichten, die direkten Körperkontakt erfordert.
Remote-Arbeit wird Ihrem Unternehmen mit Sicherheit erhalten bleiben. Für das Rechenzentrum bedeutet das Remote-Management. Sie müssen entscheiden, welche Tools Sie für den Fernbetrieb benötigen und eventuelle Provisorien durch Dauerlösungen ersetzen. Lights-out-Rechenzentren erlauben Administratoren, von zu Hause aus zu arbeiten und dabei die Umgebung genau im Auge zu behalten, vom Gerätestatus bis zur Ressourcenbereitstellung.
Verpflichten Sie sich, Ihre Mitarbeiter gesund und sicher zu halten
Da die Pandemie trotz der Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen andauert, müssen sich Unternehmen in erster Linie der Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter widmen.
In Zukunft sollten Organisationen die COVID-19-Sicherheitsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie die ihrer Regierungen im Auge behalten. Rechenzentren müssen ihren Mitarbeitern zeigen, dass ihnen ihr Wohlergehen am Herzen liegt, und sollten so viel Transparenz wie möglich in Bezug auf den Betrieb bieten, um die Erwartungen besser zu verstehen und erfüllen.
Sie sollten ihre Ansätze zur Aufrechterhaltung der Sicherheit weiter überarbeiten und optimieren, indem sie in bessere, leistungsfähigere Remote-Management-Tools investieren. Solche Tools stellen die Betriebszeit sicher und ermöglichen es den Mitarbeitern, sicher und aus der Ferne zu arbeiten.