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Active-Directory-Design und -Implementierung: Planungstipps
Bei der Einführung von Active Directory spielen Planung und Best Practices eine wesentliche Rolle. Bereits frühzeitig sollten daher auf verschiedene Bereiche geachtet werden.
Active Directory (AD) ist ein essenzielles Werkzeug für die zentrale Verwaltung von Ressourcen in Netzwerken. Ein optimal geplantes und durchgeführtes AD-Design erhöht die Effizienz und stärkt die IT-Sicherheit, obwohl dieses Unterfangen diverse Herausforderungen mit sich bringt. Dieser Text betrachtet Best Practices und Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung von AD, sowie Vorschläge zur Optimierung und Skalierung.
Die Größe des Netzwerks ist relevant für die Planung
In kleineren Netzwerken ist häufig eine einzige AD-Domäne ausreichend. Dies ist besonders bei Kleinunternehmen der Fall, wo die Verwaltung und Wartung einer solchen Domäne weniger komplex ist. Der Hauptserver sollte sicher und gut belüftet platziert werden, um Hardwareausfälle zu reduzieren. Best Practices umfassen starke Passwörter, regelmäßige Backups und Updates und eine Minimierung der Administratorenrechte. Mögliche Herausforderungen sind Skalierung und Redundanz, da ein einzelner Server ein Single Point of Failure darstellen kann.
Mit wachsender Unternehmensgröße steigt auch die Komplexität der AD-Struktur. Mittelständische Unternehmen können durch die Einrichtung von Domänencontrollern an mehreren Standorten profitieren, was die Leistung verbessert und das Netzwerk bei Ausfällen an einem Standort am Laufen hält. Zu den Best Practices zählen hier die Segmentierung von Benutzern und Computern in Organisationseinheiten (OUs), die Anwendung von Gruppenrichtlinien für Sicherheitseinstellungen und die Umsetzung des Least-Privilege-Sicherheitsprinzips. Die Verwaltung einer wachsenden Anzahl von Benutzern und Ressourcen kann jedoch eine Herausforderung darstellen.
In großen Netzwerken kann die Anzahl der Benutzer und Ressourcen beträchtlich sein, wodurch ein hierarchisches AD-Design mit mehreren Domänen in einer Gesamtstruktur vorteilhaft wird. Dies ermöglicht eine granulare Verwaltung und Kontrolle. Zu den Best Practices zählen die Nutzung von Standorten zur Verbesserung der Netzwerkleistung, der Einsatz von Read-Only-Domänencontrollern zur Erhöhung der Sicherheit und die Verwendung von Automatisierungs-Tools zur Verwaltung von Benutzerkonten und Ressourcen. Die Komplexität der Verwaltung mehrerer Domänen und Standorte kann eine Herausforderung darstellen.
Skalierung in Active-Directory-Umgebungen
Bei der Skalierung von AD ist es entscheidend, zukünftige Unternehmensanforderungen zu berücksichtigen. Ein sorgfältig geplantes und umgesetztes AD minimiert Ausfallzeiten, verbessert die Effizienz und stellt die Sicherheit als Priorität dar. So kann das Netzwerk vor Bedrohungen geschützt und eine effiziente Ressourcenverwaltung gewährleistet werden.
Die Auswahl der Hardware für Domänencontroller sollte mehrere Aspekte berücksichtigen. Zuverlässigkeit ist dabei von größter Bedeutung. Qualitativ hochwertige Serverhardware bekannter Hersteller wird häufig empfohlen.
Darüber hinaus muss die gewählte Hardware die Leistungsanforderungen des Netzwerks erfüllen, indem sie die Anzahl der Benutzer, den Netzwerkverkehr und die Art der vom Domänencontroller bereitgestellten Dienste berücksichtigt. Für Domänencontroller sollte eine ausreichende Menge an RAM und eine angemessene Prozessorgeschwindigkeit gewährleistet sein, um eine effiziente Leistung zu gewährleisten. Mehrkernprozessoren sind nützlich, um mehrere Anfragen gleichzeitig zu verarbeiten, und ausreichender Speicherplatz ist für das Speichern von AD-Datenbanken und Log-Dateien unerlässlich. Festplatten sollten über RAID-Konfigurationen verfügen, um Datenredundanz und Leistung zu verbessern, und es ist ratsam, eine dedizierte Netzwerkschnittstelle für den Domänencontroller zu haben, um die Netzwerkleistung zu optimieren.
Domänencontroller planen
Bei der Planung der Domänencontroller sind einige wesentliche Formeln zu beachten. Eine davon ist die Formel zur Bestimmung der Anzahl der Domänencontroller. Generell sollten mindestens zwei Domänencontroller pro Domäne vorhanden sein, um Ausfallzeiten zu vermeiden und die Redundanz zu gewährleisten. Bei der Bestimmung der genauen Anzahl der Domänencontroller müssen die Größe des Netzwerks, die Anzahl der Benutzer, die Standorte und der Netzwerkverkehr berücksichtigt werden.
Vor der Implementierung von AD sollte eine genaue Analyse der Unternehmensanforderungen durchgeführt werden. Diese sollte Aspekte wie die Anzahl der Benutzer und Computer, Netzwerktopologie, Anforderungen an Zugriffssteuerung und Sicherheitsanforderungen umfassen. Die Organisation des AD sollte in einer hierarchischen Struktur erfolgen, die den Organisationsstrukturen entspricht. Die Verwendung von Organisationseinheiten (OUs) vereinfacht die Verwaltung von Benutzern, Gruppen und Computern. Gruppenrichtlinien sind ein mächtiges Werkzeug zur Verwaltung und Konfiguration von Benutzer- und Computereinstellungen in AD. Klar und konsistent definierte Namenskonventionen für alle AD-Objekte erleichtern die Verwaltung und verhindern Verwirrung.
Ein Basisziel für die Kapazitätsplanung könnte eine Prozessorauslastung von 40 Prozent in Spitzenzeiten sein. Um ungewöhnliche Leistungsvorfälle zu erkennen, kann ein Überwachungswarnungs-Schwellenwert von 90 Prozent über ein Intervall von fünf Minuten festgelegt werden. Bei der Planung der Kapazität sollte die Dienstqualität bestimmt werden, ob virtualisiert oder physisch, und es sollten Maßnahmen zur Optimierung der Leistung ergriffen werden, einschließlich der Auswahl und Abstimmung von Arbeitsspeicher, Netzwerk, Speicher, Prozessor und Netzwerkanmeldung.
Die Bestimmung der benötigten RAM-Menge für einen Domänencontroller (DC) ist eine komplexe Aufgabe. Ein DC muss nur die Daten zwischenspeichern, die für seine Clients relevant sind, und dieser Bedarf variiert je nach den Aufgaben des DCs. Mehr RAM ermöglicht mehr Zwischenspeicherung und reduziert die Notwendigkeit von Datenträgerzugriff, der deutlich langsamer ist als der Zugriff auf Daten im RAM. Um die Skalierbarkeit des Servers zu maximieren, wird empfohlen, die aktuelle Datenbankgröße, die SYSVOL-Größe, die Betriebssystemanforderungen und die Herstellerempfehlungen für Agents zu berücksichtigen. Die RAM-Menge kann anhand von Schätzungen des Datenbankwachstums und den Anforderungen der Umgebung angepasst werden. In Umgebungen, in denen eine Maximierung des RAMs nicht kosteneffizient oder möglich ist, sollten die Speicherdimensionierungsrichtlinien berücksichtigt werden. Bei der Virtualisierung ist es wichtig, die Arbeitsspeicherbelegung des Hosts zu optimieren, um eine übermäßige Auslagerung zu vermeiden. Ein Beispiel für eine Berechnungszusammenfassung zeigt den geschätzten Arbeitsspeicher für verschiedene Komponenten eines DCs. Basierend auf Wachstumsschätzungen und Produktionsdauer kann eine angemessene RAM-Menge für einen physischen oder virtuellen Server festgelegt werden.
Basierend auf einer Beispielberechnung ergibt sich eine geschätzte Arbeitsspeicheranforderung von insgesamt 12 GB für einen Domänencontroller. Dabei werden verschiedene Komponenten wie das Basisbetriebssystem, interne LSASS-Aufgaben, Überwachungs-Agent, Virenschutz, die Datenbank (Globaler Katalog) und ein Polster für Sicherungszwecke berücksichtigt. Es wird empfohlen, 16 GB RAM für einen physischen Server zu verwenden, da im Laufe der Zeit weitere Daten zur Datenbank hinzugefügt werden und der Server voraussichtlich 3 bis 5 Jahre in Betrieb sein wird. Bei einer Schätzung des Wachstums von 33 Prozent ist es angemessen, auf einem virtuellen Computer mit mindestens 12 GB RAM zu starten und eine zukünftige Überwachung und Erweiterung in Betracht zu ziehen.
Verwaltungsaufgaben richtig delegieren
Die Möglichkeit, Verwaltungsaufgaben zu delegieren, ist eine der Stärken von AD. Es ist wichtig, genau zu planen, wer welche Aufgaben in AD übernehmen soll, und sicherzustellen, dass die Benutzer nur die Mindestberechtigungen erhalten, die sie zur Durchführung ihrer Aufgaben benötigen. Bei der Planung von AD sollte die Sicherheit immer eine hohe Priorität haben. Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit können die Implementierung einer Firewall, die Verschlüsselung von Daten und die regelmäßige Überprüfung von Sicherheitsprotokollen umfassen.
Eine Ausfallsicherheit und Wiederherstellungsplanung sollte ebenfalls ein integraler Bestandteil des Planungsprozesses sein. Die Sicherstellung von mindestens zwei Domänencontrollern ist unerlässlich, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte auch eine Strategie für die Wiederherstellung von AD im Falle eines Ausfalls vorhanden sein. Dies kann regelmäßige Backups und Testwiederherstellungen umfassen.
Die Schulung und Dokumentation sind ebenfalls von großer Bedeutung. Es ist zu gewährleisten, dass das IT-Personal über ausreichende Kenntnisse verfügt, um AD effektiv zu verwalten. Zudem sollte detaillierte Dokumentation zu Ihrer AD-Implementierung und -Verwaltung erstellt werden, um zukünftige Verwaltungsaufgaben zu erleichtern.