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9 Methoden für die bessere Anbindung von VDI-Storage
Lesen Sie, wie Sie VDI-Speicher planen und bereitstellen, um Remote-Mitarbeiter produktiver und effizienter zu machen. Es geht darum, Nutzer zu kennen und richtige Geräte zu wählen.
Die Bereitstellung von Speicher für VDI (Virtual Desktop Infrastructure) ist keine kleine Aufgabe. Die Arbeitslasten schwanken, die Benutzer haben unterschiedliche Anforderungen und viele arbeiten heute von zu Hause. IT-Teams müssen die Speicherleistung mit der Kapazität und den Kosten abwägen und die notwendigen Datensicherungsfunktionen unterbringen, was die Gesamtkomplexität erhöht.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele VDI-Implementierungen persistente Desktops unterstützen, die mehr Kapazität sowohl für die Primärdaten als auch für Backups erfordern. Um die IT-Abteilung bei der Bewältigung all dieser Faktoren zu unterstützen, sollten Sie sich die folgenden neun Best Practices für VDI-Speicher ansehen, um die Technologie effektiv zu planen und im Unternehmen einzusetzen.
1. Verstehen Sie Ihre Anwender und deren Arbeitsmuster
Damit eine VDI-Implementierung erfolgreich ist, muss das Speichersystem die Anwender und deren Arbeitsweise unterstützen. Dieser Ansatz beginnt mit dem Verständnis ihrer Anforderungen und Arbeitsmuster. Der VDI-Storage-Traffic ist typischerweise zufällig und schwankt über den Tag verteilt. Oft ist die Schreiblast höher als die Leselast. Speicherlaufwerke müssen in der Lage sein, die erforderlichen IOPS unter allen Umständen zu liefern und dennoch die notwendige Kapazität bereitzustellen, während sie sich an zukünftige Anforderungen anpassen können.
IT-Teams müssen die Arten von Mitarbeitern einschätzen, die sie unterstützen werden. Sind es Produktivitäts- oder Wissensarbeiter? Es ist auch wichtig zu wissen, welche Anwendungen sie ausführen werden - Produktivität, Videobearbeitung oder computerunterstütztes Design (Computer Aided Design, CAD). Die IT-Abteilung sollte auch bestimmen, welches Gastbetriebssystem die Benutzer benötigen. Obwohl viele mit Windows 10 arbeiten werden, brauchen einige möglicherweise frühere Windows-Versionen oder Linux-Desktops, was einen Unterschied bei IOPS und Kapazität ausmachen kann. Darüber hinaus sollte die IT-Abteilung überprüfen, wie viele Daten die Benutzer speichern werden und ob sie persistente oder nicht persistente Desktops benötigen. Es ist auch notwendig, die Anzahl der Benutzer zu verifizieren, sowie wann und wo sie arbeiten werden.
2. Denken Sie an die Sicherheit
Infolge von COVID-19 arbeiten mehr Menschen als je zuvor im Home-Office, wodurch Sicherheit und Compliance zu einem größeren Anliegen werden. Obwohl virtuelle Desktops zum Schutz sensibler Daten beitragen können, birgt die wachsende Zahl von Remote-Mitarbeitern zusätzliche Risiken, wie zum Beispiel das Arbeiten in weniger sicheren Umgebungen, die Übernahme lockerer Arbeitsgewohnheiten und die Nutzung von Schatten-IT. Eine externe Belegschaft schafft auch mehr Möglichkeiten für Insider, böswilliges Verhalten auszuführen.
Bei der Implementierung von Best Practices für VDI-Storage sollten VDI-Storage-Administratoren granulare Datenschutzrichtlinien verwenden, die ein umfassendes Identitäts- und Zugriffsmanagement bieten und das Prinzip der geringsten Privilegien auf alle Ressourcen anwenden. Außerdem sollten sie Daten im Ruhezustand (data at rest) und während der Übertragung (data in-flight) verschlüsseln und, wo immer möglich, Sicherheitsmaßnahmen für Endpunkte implementieren. Der Schutz von Daten in einer VDI-Umgebung ist Teil einer umfassenderen Sicherheits- und Compliance-Strategie, die Daten überall dort schützt, wo sie sich befinden, und den Mitarbeitern sowohl Schulungen als auch Tools für sicheres Arbeiten von zu Hause bietet.
3. Vergessen Sie nicht die VDI-Produktkomponenten
Eine VDI-Plattform besteht aus mehreren Komponenten, von denen viele Speicheranforderungen haben, die über das hinausgehen, was zur Unterstützung der virtuellen Desktops, Anwendungen und Benutzerdaten benötigt wird. Citrix Virtual Apps and Desktops zum Beispiel umfasst Delivery Controller, Studio, StoreFront und License Server, die alle einen angemessenen Speicherplatz benötigen. Darüber hinaus benötigt die Citrix-Plattform Speicher, um die SQL Server-Datenbanken für die Überwachung, Standortkonfiguration und Konfigurationsprotokollierung zu unterstützen.
Der Hypervisor einer Plattform benötigt ebenfalls Speicher für jeden Host, auf dem er läuft, nicht nur für die Software selbst, sondern auch für alle Dateien, die er erstellt. So kann der Hypervisor beispielsweise Protokolldateien für jede auf dem Host laufende VM erzeugen. Obwohl der benötigte Speicherplatz für die Produktkomponenten in der Regel viel geringer ist als für die virtuellen Desktops und Daten, muss die IT-Abteilung dennoch deren Speicheranforderungen berücksichtigen, einschließlich aller optionalen Funktionen und Dienste, die möglicherweise implementiert werden.
4. Wählen Sie die richtige Speicherplattform
Bei VDI-Implementierungen vor Ort wird die IT-Abteilung wahrscheinlich eher NAS oder ein SAN als DAS einsetzen, es sei denn, sie entscheidet sich für eine hyperkonvergente Infrastruktur. Eine Best Practice für VDI-Storage ist die Auswahl eines Systems basierend auf der Größe der VDI-Umgebung und den spezifischen Anforderungen. In einigen Fällen kann ein bestehendes Speichersystem die VDI-Implementierung unterstützen, aber seien Sie vorsichtig, wenn Sie versuchen, Legacy-Speicher zu verwenden, der der Aufgabe nicht gewachsen ist.
Das Team muss auch die besten Speicherprotokolle und -schnittstellen bestimmen und dabei die Speicherplattform berücksichtigen, ob sie Datei-, Block- oder Objektspeicher verwendet, und welche Netzwerkstruktur sie nutzt - Ethernet, Fibre Channel (FC) oder InfiniBand. Wenn ein IT-Team zum Beispiel ein All-Flash-SAN-Array in einem FC-Netzwerk implementiert, könnte es NVMe-oF verwenden und Host-Bus-Adapter einsetzen, die NVMe über FC unterstützen. Wenn es jedoch eine in der Cloud gehostete VDI implementiert, wird es wahrscheinlich die über den Cloud-Anbieter verfügbaren Speicherdienste nutzen.
5. Wählen Sie die richtigen Geräte
Bei der Planung der Speicherplattform und ihrer unterstützenden Infrastruktur sollten sich IT-Teams auch mit den Speichergeräten selbst befassen. Traditionelle VDI-Systeme haben sich auf HDD-Speicher verlassen, aber diese werden schnell durch SSDs ersetzt. Sie können nicht nur wesentlich mehr IOPS bei viel geringeren Latenzzeiten liefern, sondern sind auch langlebiger und unterstützen größere Kapazitäten. In einigen Fällen könnte sich ein IT-Team für hybriden Speicher entscheiden, der sowohl HDDs als auch SSDs verwendet. Storage Tiering ist eine Option, bei der IOPS-intensive Workloads auf SSDs und weniger anspruchsvolle Workloads auf HDDs gespeichert werden.
Bei der Auswahl von Geräten sollte die IT-Abteilung die integrierte Software oder Firmware bewerten, die den Speicherbetrieb verwaltet und die Leistung und Haltbarkeit maximiert. Diese Funktionen variieren je nach Laufwerkstyp und Speicherplattform und sollten sorgfältig abgewogen werden. Viele Systeme enthalten Technologien zur Datenreduzierung wie Deduplizierung, Komprimierung und Zero Detection, deren Effektivität jedoch davon abhängt, wie die VDI-Umgebung konfiguriert wurde. Beispielsweise sind Datenreduktionstechniken für vollständige Klone effektiver als für verknüpfte Klone.
6. Wählen Sie die richtigen Technologien
IT-Teams müssen festlegen, welche Technologien sie zur Unterstützung ihrer Speichersysteme implementieren werden. Wenn sie zum Beispiel planen, RAID zu implementieren, sollten sie entscheiden, welchen RAID-Level sie verwenden wollen. Der richtige Level kann die Leistung verbessern und Fehlertoleranz bieten.
Eine weitere Technologie, die in Betracht gezogen werden sollte, ist softwaredefinierter Speicher (Software-defined Storage, SDS), der die Verwaltung und Skalierung von Systemen erleichtert. IT-Teams sollten auch festlegen, wie sie die Speichersysteme und ihre Arbeitslasten überwachen und analysieren werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten und die Daten zu schützen.
Eine weitere wichtige Storage-Entscheidung bezieht sich darauf, wie lokales Caching implementiert werden soll. Selbst in persistenten VDI-Umgebungen kann weniger teurer Speicher verwendet werden, um den Preis von Solid-State-Laufwerken auszugleichen und trotzdem die Leistung zu bieten, die VDI benötigt, wenn Caching für I/O-intensive Zeiten wie Boot Storms verwendet wird. Caching sollte so weit wie möglich genutzt werden. Speichern Sie verknüpfte Klone auf Solid-State-Laufwerken. Sogar Benutzerprofildaten können gecached werden, um die Leistung zu maximieren.
7. Nutzen Sie die produktspezifischen Optionen
VDI-Produkte bieten oft Funktionen zur Verbesserung der Speicherleistung und zur Reduzierung der Kapazität. Eine bewährte VDI-Storage-Praxis ist die Verwendung von Klon-Funktionen, um ein Basis-Image zu erstellen und davon mehrere verknüpfte Klone zu erstellen, die das Basis-Image gemeinsam nutzen, wodurch die Menge der gespeicherten Daten erheblich reduziert wird. Eine weitere Option ist das Thin Provisioning, bei dem Speicherplatz nach Bedarf zugewiesen wird, anstatt ihn im Voraus zu reservieren.
VDI-Produkte bieten oft einzigartige Funktionen. VMware Horizon bietet beispielsweise vSAN für softwaredefinierten Speicher, View Storage Accelerator zur Reduzierung der IOPS-Anforderungen und Virtual Volumes zur Optimierung von SAN- und NAS-Arrays für eine virtuelle Umgebung. Und Citrix Virtual Apps and Desktops umfasst Machine Creation Services und Provisioning Services, die eine bessere Storage-Performance liefern und den VM-Speicherbedarf reduzieren. IT-Teams sollten diese Arten von Funktionen bei der Evaluierung von VDI-Plattformen berücksichtigen.
8. VDI-Disaster-Recovery unterstützen
VDI-Storage muss nicht nur für den täglichen Betrieb geeignet sein, sondern sollte auch Disaster Recovery unterstützen. Best Practices für VDI-Speicher erfordern die Replikation von Benutzerdaten auf einen zweiten Standort, um sich vor Datenverlust zu schützen. Ein anderer Ansatz besteht darin, das Datenbanksystem so einzurichten, dass es die VDI-Implementierung in einem Failover-Cluster unterstützt, um Hochverfügbarkeit zu gewährleisten und vor Katastrophen zu schützen. In solchen Fällen müssen die Speichersysteme die zusätzlich benötigte Kapazität und Last aufnehmen können, ohne den primären Betrieb zu beeinträchtigen.
VDI erzeugt häufig Backups und Snapshots, um virtuelle Desktop-Umgebungen und deren Daten zu schützen. Ein System sichert häufig Desktop-Images sowie Support-Dateien wie Konfigurations- und Datenbankprotokoll- und Datendateien. Snapshots können auch verwendet werden, um den VM-Status zu erhalten, was zu einem erheblichen Speicher-Overhead führen kann. Darüber hinaus kann VDI in aktiv-aktiv Clustern eingerichtet werden, um Hochverfügbarkeit zu gewährleisten, was zu noch mehr Storage-Overhead führt. IT-Teams müssen auch sicherstellen, dass die Speichersysteme selbst mit redundanten Komponenten wie doppelten Controllern konfiguriert sind.
9. Planen Sie für Remote-Mitarbeiter
Mehr denn je muss die IT-Abteilung die Desktop-Bedürfnisse von Mitarbeitern berücksichtigen, die im Home-Officearbeiten. Virtuelle Desktops eignen sich gut für Mitarbeiter an entfernten Standorten, aber sie können unter hohen Latenzzeiten und schlechter Leistung leiden, wenn die Infrastruktur nicht mit Blick auf den Standort konzipiert wurde. Wenn sich Mitarbeiter nicht in unmittelbarer Nähe des Rechenzentrums befinden, in dem die VDI-Plattform gehostet und die Daten gespeichert werden, können sie Probleme beim Zugriff auf ihre Desktops haben.
Wenn eine Belegschaft stark verteilt ist, kann es sinnvoll sein, mehrere VDI-Standorte an verschiedenen Lokationen einzurichten und für jeden Standort einen Speicher bereitzustellen, der nahe genug für eine optimale Leistung liegt. Cloud-Plattformen können bei der Unterstützung dieses Szenarios von Vorteil sein, aber selbst dann erfordert verteilte VDI eine Möglichkeit, Redundanz, Zusammenarbeit und gemeinsame Datennutzung zu erleichtern. Hierfür könnte ein Unternehmen einen Cloud-basierten Service wie den von Nasuni nutzen, der den Datenzugriff über verteilte VDI-Standorte hinweg ermöglicht.