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Windows Server 2019: Erweiterungen zur besseren Verwaltung
Mit Server Core App Compatibility Feature on Demand lassen sich Core-Installationen von Windows Server 2019 mit zusätzlichen Tools für die grafische Oberfläche erweitern.
Microsoft stellt für Core-Installationen von Windows Server 2019, Windows Server 1903 und auch für den kostenlosen Hyper-V Server 2019 eine Erweiterung mit der Bezeichnung Server Core App Compatibility Feature on Demand (FOD) zur Verfügung. Wird diese installiert, werden auf einem Core-Server weitere Tools für die grafische Oberfläche installiert und freigeschaltet. Dazu gehören die folgenden Tools
- Microsoft Management Console (mmc.exe)
- Ereignisanzeige (Eventvwr.msc)
- Leistungsmonitor (PerfMon.exe)
- Ressourcenüberwachung (Resmon.exe)
- Geräte-Manager (Devmgmt.msc)
- Datei-Explorer (Explorer.exe)
- Windows PowerShell (Powershell_ISE.exe)
- Festplattenverwaltung (Diskmgmt.msc)
- Failover Cluster Manager (CluAdmin.msc)
Damit diese Bordmittel-Tools freigeschaltet werden, muss eine Erweiterung auf dem Core-Server installiert werden. Diese stellt Microsoft zur Verfügung. Diese Erweiterung kann auch auf Hyper-V Server 2019 installiert werden. Allerdings steht in Hyper-V Server 2019 und Windows Server 2019 nicht der Hyper-V-Manager (virtmgmt.msc) zur Verfügung.
Erst ab Windows Server 1903 wird auch das Tool zur Verwaltung von VMs auf Core-Servern installiert. Windows Server 1903 unterstützt auch die Installation der Aufgabenverwaltung auf Core-Servern. Es ist zu erwarten, dass Microsoft die Funktionen ständig erweitert und weitere Verwaltungskonsolen hinzufügt.
Auf einem Core-Server kann das SQL Server Management Studio ebenfalls installiert und genutzt werden, wenn FOD bereits installiert ist.
Server Core App Compatibility Feature on Demand richtig installieren
Wird das Server Core App Compatibility Feature on Demand auf einem Server installiert, muss darauf geachtet werden, dass bei der Aktualisierung des Servers zu Windows Server 1809 oder zu Windows Server 1903 die Installation verloren geht. Das heißt, die Pakete müssen neu installiert werden, wenn FOD auf dem aktualisierten Server genutzt werden soll. Die Installation des FOD auf einem Server wird dadurch erkannt, dass der Rahmen um die Befehlszeile heller dargestellt wird.
Die Installation von FOD kann über die PowerShell erfolgen. Dazu muss der Server über eine Verbindung mit dem Internet verfügen. In diesem Fall ist es möglich die Installation über Windows Update durchzuführen. Danach wird die Installation mit folgendem Befehl durchgeführt:
Add-WindowsCapability -Online -Name ServerCore.AppCompatibility~~~~0.0.1.0.0
Verfügen Core-Server über keine Verbindung mit dem Internet kann die Installation auch über die ISO-Datei durchgeführt werden, die Microsoft zur Verfügung stellt. Dazu wird die ISO-Datei auf dem Core-Server als Laufwerk bereitgestellt:
Mount-DiskImage -ImagePath <Buchstabe>:\<Verzeichnis mit der ISO>\<Name der ISO>
Anschließend kann die Installation des FOD über die PowerShell durchgeführt werden:
Add-WindowsCapability -Online -Name ServerCore.AppCompatibility~~~~0.0.1.0 -Source <Laufwerks-Buchstabe> -LimitAccess
Generell kann die Installation auch mit DISM.exe erfolgen:
Dism /online /add-capability /capabilityname:”ServerCore.AppCompability~~~~0.0.1.0” /source:D: /LimitAccess
Nach der Installation können die oben gezeigten Tools genutzt werden.
Parallel dazu ermöglichen Core-Server mit Windows Server 2019 sowie Hyper-V Server 2019 auch die Möglichkeit das Windows Admin Center zu installieren. Nach der Installation kann der Core-Server oder Hyper-V-Server 2019 über Webbrowser ebenfalls mit einer grafischen Oberfläche verwaltet werden. Der Einsatz des Windows Admin Centers erfolgt parallel zu Server Core App Compatibility Feature on Demand.
FOD zu WIM-Images hinzufügen
Server Core App Compatibility Feature on Demand kann auch zu WIM-Images von Core-Servern hinzugefügt werden. Wird ein Core-Server auf Basis des angepassten WIM-Images installiert, ist FOD bereits verfügbar. Das WIM-Image kann zum Beispiel über Bereitstellungs-Tools, wie die Windows-Bereitstellungsdienste genutzt werden. Damit das Funktioniert, wird die install.wim von Windows Server 2019 benötigt. Diese wird am besten auf einen Server kopiert Danach wird die Integration von FOD über die PowerShell durchgeführt. Dazu wird der Pfad zur WIM-Datei als Variable gespeichert:
$install_wim_path = "C:\SetupFiles\WindowsServer\sources\install.wim"
Im Anschluss wird das Image in der PowerShell geöffnet:
Get-WindowsImage -ImagePath $install_wim_path
Im nächsten Schritt wird das Core-Image bereitgestellt, damit Änderungen vorgenommen werden können:
$image_name = "Windows Server Datacenter"
$mount_folder = " c:\wim"
Mount-WindowsImage -ImagePath $install_wim_path -Name $image_name -path $mount_folder
Das Server Core App Compatibility Feature on Demand (FOD) kann anschließend in das Image integriert werden:
$capability_name = "ServerCore.AppCompatibility~~~~~~~0.0.1.0"
$package_path = "D:\Microsoft-Windows-InternetExplorer-Optionspaket~31bf3856ad364e35~amd64~~~.cab".
$fod_drive = "d:\"
Add-WindowsCapability -Pfad $mount_folder -Name $capability_name -Source $fod_drive -LimitAccess
Add-WindowsPackage -Pfad $mount_ordner -PackagePfad $package_pfad
Dismount-WindowsImage -Pfad $mount_folder - Save
Fazit
Mit dem Server Core App Compatibility Feature on Demand können auf Core-Servern mehr Verwaltungs-Tools freigeschaltet werden. Sinnvoll ist das zum Beispiel für die Fehlersuche, wenn keine Tools direkt über das Netzwerk genutzt werden sollen. Außerdem kann es zur Verwaltung teilweise sinnvoll sein, mit Tools auf der grafischen Oberfläche zu arbeiten.