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Windows Server 2008 R2: Auf das Support-Ende reagieren
Ab Januar 2020 erhält der populäre Windows Server 2008 R2 keine Sicherheits-Updates mehr. Beim SQL Server 2008 R2 ist bereits im Sommer 2019 Schluss. Wir zeigen, was zu tun ist.
Wenn die Unterstützung für Windows Server 2008/2008 R2 und SQL Server 2008/2008R2 am 14.1.2020 und am 9.7.2019 ausläuft, sollten Administratoren und Verantwortliche vorbereitet sein. Es muss nicht zwangsweise das Upgrade auf die allerneuste Windows-Server-Version sein, um dem kommenden Ende der Versorgung mit Sicherheits-Update adäquat zu begegnen. Wir haben die Alternativen zusammengefasst.
Unternehmen können dem Support-Ende von Windows Server 2008/2008 R2 auf unterschiedliche Art und Weise begegnen. Der gängigste Ansatz, um das eigene Rechenzentrum auf das Support-Ende vorzubereiten, dürfte die Aktualisierung zu Windows Server 2019 oder Windows Server 2016 sein. Es gibt durchaus auch die Möglichkeit, Windows Server 2008/2008 R2 weiter zu betreiben. Dabei gilt es dann je nach Vorgehensweise einiges zu beachten. Und auch eine Migration in die Cloud kann durchaus eine Alternative sein, hier gibt es seitens Microsoft ebenfalls Lösungsansätze und Angebote inklusive Sicherheits-Updates.
Server ohne Support weiter betreiben
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die Server ohne Support weiter zu betreiben. Das bedeutet aber auch, dass keinerlei Aktualisierungen von Microsoft mehr installiert werden. Dadurch werden keine Sicherheitslücken geschlossen und die Server laufen Gefahr, Opfer von Angriffen zu werden. In einem solchen Fall sollten die Server wenigstens vom Internet getrennt werden. Bei Problemen erhalten Unternehmen keine Unterstützung mehr durch Microsoft, externe Dienstleister könnten natürlich weiterhelfen.
Unternehmen, die für bestimmte Bereiche zertifiziert sind, verlieren unter Umständen ihre Zertifizierung, wenn unsichere Betriebssysteme im Einsatz sind. Dazu kommen mangelhafte und veraltete Sicherheitstechnologien in Windows Server 2008/2008 R2, die für aktuelle Anforderungen nicht mehr geeignet sind.
Windows Server 2008/2008 R2 mit Sicherheits-Updates weiterbetreiben
Microsoft bietet für Unternehmen das Extended-Security-Update-Programm an. Diese erweiterten Sicherheits-Updates sind erhältlich, wenn der Termin des Support-Endes näher rückt – so die Microsoft-Formulierung. Die erweiterten Sicherheits-Updates sollen gewährleisten, dass als Sicherheits-Updates die als „wichtig“ und „kritisch“ eingestuft sind maximal drei Jahre lang nach dem 14.01.2019 zur Verfügung gestellt werden. Technischen Support umfasst dieses Angebot nicht. Das lässt sich allerdings nur von Unternehmen buchen, die einen Softwarevertrag mit Microsoft abgeschlossen haben. Zudem können hierbei durchaus sehr signifikante Kosten anfallen. Kunden mit Software-Assurance oder Abonnementlizenzen können erweiterte Sicherheits-Updates zum Preis von 75 Prozent der jährlichen Gesamtkostenlizenzen kaufen. Unternehmen bezahlen dabei für die Server, für die eine Abdeckung erforderlich ist.
Beim SQL Server 2008 und 2008 R2 umfassen die erweiterten Sicherheits-Updates diejenigen, die als „kritisch“ eingestuft sind. Microsoft hat häufig gestellte Fragen zum Thema erweiterte Sicherheits-Updates und Windows Server 2008 R2 zusammengestellt.
Migration in die Cloud inklusive Extended-Security-Update-Programm
Wer weiter auf Windows Server 2008/2008 R2 setzen will, kann die Server auch in die Cloud übertragen. Wenn Unternehmen ihre Workloads zu virtuellen Azure-Maschinen migrieren, stehen drei Jahre lang nach dem Support-Ende die erweiterten Sicherheits-Updates zur Verfügung. Hier ist das Extended-Security-Update-Programm bereits bei den Kosten für VMs (virtuelle Maschinen) dabei. Will heißen, außer zu den Standardkosten für die VMs fallen für die Updates keine weiteren Kosten an. Das gilt für Windows Server 2008/2008 R2 wie die betroffenen SQL Server gleichermaßen.
Werden lokale Server-Workloads in die Cloud migriert, kann hier weiter auf VMs mit Windows Server 2008/2008 R2 gesetzt werden. Microsoft bietet in diesem Fall ein Sonderprogramm an, mit dem das veraltete Betriebssystem inklusive Support weiterbetrieben werden kann. Natürlich müssen zuvor die Server zu Microsoft Azure umgezogen werden. Außerdem muss in diesem Fall das lokale Netzwerk mit der Cloud verbunden werden.
Aktualisierung zu Windows Server 2019
Beim Wechsel zu Windows Server 2019 profitieren Unternehmen von den Neuerungen des Betriebssystems und von der wesentlich höheren Sicherheit. Natürlich muss beachtet werden, dass die Server-Workloads auf den Servern auch kompatibel zum Betriebssystem sind. Wer neue Produkte, wie zum Beispiel Exchange Server 2019, einsetzen will, kommt um den Einsatz von Windows Server 2019 nicht herum. Exchange Server 2019 setzt zwingend Windows Server 2019 voraus, kann hier aber auch auf einem Core-Server installiert werden.
Die Gefahr beim Einsatz des jeweils neuesten Betriebssystems von Microsoft besteht darin, dass es unter Umständen zu Problemen kommt, weil das Betriebssystem nicht ausgereift genug ist. Das hat sich bei der Veröffentlichung von Windows Server 2019 gezeigt. Hier musste Microsoft die neue Version sofort wieder zurückziehen, da Probleme aufgetaucht sind, die sogar zu Datenverlust führen konnten. Da Windows Server 2019 mittlerweile bereits einige Zeit am Markt ist, und aktuell keine größeren Probleme bekannt sind, kann der Einsatz durchaus bereits empfohlen werden. Vorteil beim Einsatz von Windows Server 2019 sind neue Funktionen, die in Windows Server 2016 oder älteren Versionen noch nicht verfügbar waren, zum Beispiel der Windows Server Storage Migration Service, mit dem sich Dateiserver sehr leicht zu neuen Servern migrieren lassen.
Aktualisierung zu Windows Server 2016
Viele Unternehmen wechseln nicht zur neusten Version von Microsoft-Betriebssystemen, sondern zur vorherigen Version. In diesem Fall ist der Einsatz von Windows Server 2016 optimal. Diese Serverversion wird von Microsoft bis 11.01.2022 unterstützt, der erweiterte Support läuft am 12.01.2027 aus. Windows Server 2016 ist ausgereift, verfügt über viele Funktionen, die auch der Windows Server 2019 bietet, mit Ausnahme beispielsweise des Windows Server Storage Migration Service. Wer später zu Windows Server 2019 aktualisieren will, kann das Betriebssystem von Windows Server 2016 direkt zu Windows Server 2019 aktualisieren. Das moderne Windows Admin Center kann für Windows Server 2016 genauso genutzt werden, wie bei Windows Server 2019.