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So lernen Sie die Grundlagen der Netzwerkautomatisierung
Netzwerke entwickeln sich ständig weiter. Die Netzwerkautomatisierung ist der nächste Schritt nach vorne. Von Soft Skills bis hin zu KI sind dafür einige Kenntnisse unerlässlich.
Banal, aber wahr: Das Arbeiten mit Netzwerken erfordern lebenslanges Lernen und ständige Anpassung an Veränderungen.
Netzwerke ändern sich ständig. Von einfachen seriellen Schnittstellen über SD-WAN bis hin zu künstlicher Intelligenz (KI) ist die Netzwerkautomatisierung nur ein Schritt auf der kontinuierlichen Reise eines jeden Netzwerkprofis. Jede dieser Änderungen erforderte das Erlernen neuer Technologien. Die Automatisierung verändert die Art und Weise grundlegend, wie Fachleute Netzwerke konfigurieren und verwalten. Da Netzwerke und Automatisierung inzwischen eng miteinander verbunden sind, müssen Fachleute neue Automatisierungsfähigkeiten erlernen, um in diesem Zeitalter der Netzwerke effektiv zu sein.
Notwendige Fähigkeiten für die Netzwerkautomatisierung
Damit Netzwerkautomatisierung erfolgreich eingeführt werden kann, arbeitet idealerweise das gesamte Unternehmen zusammen. Selbst wenn das komplette Team nicht mit Netzwerken vertraut ist, lassen sich einfache Fähigkeiten erlernen, die keine Risiken oder Fehler bei der Netzwerkkonfiguration verursachen.
Das Erlernen von Automatisierungsfähigkeiten unterscheidet sich nicht von anderen Technologien. Es gibt ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Technologien für die Netzwerkautomatisierung. Daher ist es am besten, einfach zu beginnen und sich schrittweise an komplexere Themen heranzutasten. Wo Sie anfangen, hängt von Ihrem aktuellen Kenntnisstand ab.
Für einige Automatisierungsfähigkeiten sind keine Programmierkenntnisse erforderlich, während für andere Grundkenntnisse der Softwareterminologie nötig sind. Fortgeschrittene müssen Programmier- und Softwareentwicklungsmethoden verstehen, aber Programmierkenntnisse sind nicht immer für die Automatisierung erforderlich.
Soft Skills
Beginnen wir mit Fähigkeiten, für die keine Kenntnisse aus der Softwareentwicklung notwendig sind. Das dürfte die Ausgangsbasis für die meisten aus dem Networking-Bereich sein.
Ändern Sie zunächst Ihre Einstellung zu Netzwerkkonfiguration, Monitoring und Fehlerbehebung. Ein Teil der Änderung der Denkweise besteht darin, den Einsatz von Automatisierung als Investition zu akzeptieren. Nehmen Sie sich Zeit, um neue Tools und Methoden zu erlernen. Für viel beschäftigte Teams kann dies schwierig sein, aber auch kleine Fortschritte sind ein Fortschritt. Das Netzwerkpersonal kann Fortschritte erzielen, indem es sich nur eine Stunde pro Tag Zeit nimmt, um seine Automatisierungsfähigkeiten zu verbessern. Um Automatisierungsfähigkeiten aufzubauen, führen Sie diese Schritte aus:
- Betrachten Sie das gesamte Netzwerk: Wo können Sie manuelle Prozesse durch Automatisierung ersetzen? Automatisierung ist ideal für die Übernahme zeitaufwendiger und sich wiederholender Aufgaben. Selbst die Automatisierung mühsamer oder fehleranfälliger Teile eines Prozesses kann Zeit sparen und zu Ergebnissen führen.
- Erstellen Sie Prozesse für allgemeine Aufgaben: Identifizieren und dokumentieren Sie Prozesse und Aufgaben, bei denen eine Automatisierung leicht möglich ist. Die Automatisierung kann bei der Informationserfassung von Vorteil sein, zum Beispiel bei einer Post-Mortem-Analyse von Netzwerkproblemen zur Identifizierung der Problemquelle. Die Automatisierung der Informationserfassung und -analyse ist eine wertvolle Möglichkeit, Zeit zu sparen und die Ursache eines Problems schnell zu identifizieren.
- Bauen Sie Fähigkeiten rund um vorhandene Tools auf: Funktionen zur Konfigurationsvalidierung und -aktualisierung sind bereits in den Tools für das Netzwerkmanagement vorhanden. Diese Tools ermöglichen es Netzwerkern häufig, Automatisierungsziele ohne Programmierung zu erreichen.
- Erstellen Sie ein Repository für die Quelle der Wahrheit im Netzwerk: Netzwerkkonfigurationen können sich ändern, wenn Fehler und Ad-hoc-Änderungen auftreten. Eine Quelle der Wahrheit validiert den Betriebszustand des Netzwerks, ohne sich auf seine Konfigurationen zu verlassen. Identifizieren Sie die kritischen Infrastrukturverbindungen auf jedem Netzwerkgerät und dokumentieren Sie sie und ihre Dienste. Die Quelle der Wahrheit sollte falsch konfigurierte Ports oder fehlerhafte Verkabelung identifizieren.
Scripting
Einige Tools haben Benutzeroberflächen, die Netzwerkkonfigurationen ohne Programmierung automatisieren. Darüber hinaus bieten einige Gerätehersteller Tools an, um die Konfiguration ihrer Geräte zu vereinfachen.
Nach den Soft Skills ist das Erlernen der Skriptsprache der nächste Schritt auf Ihrem Weg zur Automatisierung. Ansible ist nützlich, um zu lernen, wie man ein skriptbasiertes System verwendet. Die in Python, der wichtigsten Automatisierungssprache, geschriebene Steuerungssprache von Ansible ähnelt eher der Syntax der Netzwerkkonfiguration als einer Programmiersprache. Mit Ansible sind einfache Skripterstellung und Konfigurationserstellung ein Kinderspiel. Eine Vielzahl von Ansible-Funktionen ist für die Automatisierung nützlich, darunter die folgenden:
- Systemkonfigurationsverwaltung.
- Prozessorchestrierung.
- Anwendungsbereitstellung.
- Provisioning.
Es ist auch hilfreich, zu lernen, wie man ein webbasiertes Quellcode-Repository wie Git verwendet. GitHub, GitLab oder ein entsprechendes zentrales Repository ist ideal, in dem Entwickler Quellcode speichern und gemeinsam daran arbeiten und ihn testen können. Sie möchten nicht in die Situation kommen, dass das aktuell funktionsfähige Skript durch eine neuere Version überschrieben wird, die nicht ganz funktioniert.
Verständnis von Softwarekonzepten und Softwareentwicklung
Ein grundlegendes Verständnis von Software ist eine wertvolle Fähigkeit, auch wenn Sie keine Software schreiben. Lesen Sie Grundlagenartikel und besuchen Sie einen kostenlosen Online-Programmierkurs, um Konzepte der Softwareentwicklung zu erlernen. Diese sollten grundlegende Konzepte und Terminologie für Gespräche mit Softwareentwicklern vermitteln. Zu den Begriffen, die Sie verstehen sollten, gehören:
- Refactoring.
- Idempotenz.
- Iteration.
- Schleifen.
- Bedingte Anweisungen.
- Listen.
- Dictionaries.
Wenn Sie noch nie Software geschrieben haben, schauen Sie sich Hour of Code an. Zu den Grundlagen der Softwareentwicklung, die Sie im Laufe Ihres Studiums lernen, gehören Algorithmen, Datenstrukturen, Datenmodelle und Abstraktion.
Das Erlernen von Abstraktion ist besonders wichtig, weil es darum geht, wie Software konstruiert wird. Die Abstraktion von Gerätemodellen ist die Grundlage für die Netzwerkautomatisierung, die Geräte verschiedener Hersteller steuert.
Der nächste Schritt beim Ausbau der Netzwerkautomatisierung ist das Erlernen der Softwareentwicklung. Wie erwähnt, ist Python die wichtigste Programmiersprache für die Automatisierung. Es gibt viele kostenlose oder günstige Quellen, um Python zu lernen. Eine Technik ist das Pair Programming, bei dem ein Paar von Softwareentwicklern zusammenarbeitet. Zum Beispiel bilden ein Netzwerker und ein Entwickler ein Paar, wodurch der Netzwerker die Software und der Entwickler die Vernetzung lernt.
Die Qualität des erzeugten Codes lässt sich durch automatisierte Tests überprüfen. Anfänger können leicht Fehler erzeugen, die schwer zu diagnostizieren sind. Automatisierte Tests sind eine Softwareentwicklungsmethode, bei der Programmierer die Software erstellen und parallel dazu testen. Automatisierte Tests sind ein Schritt zur kontinuierlichen Integration/kontinuierlichen Bereitstellung. CI/CD führt umfassende Tests durch, wenn ein neuer Code oder eine neue Netzwerkkonfiguration in das Code-Repository eingecheckt wird. Sobald der aktualisierte Code alle Tests bestanden hat, ist er bereit für die manuelle oder automatische Bereitstellung.
KI und Automatisierung
Künstliche Intelligenz wird in letzter Zeit als die Zukunft der Vernetzung gepriesen. KI ist nicht neu, aber ihre rasante Entwicklung macht sie bemerkenswert. Netzwerkprofis sind noch dabei, herauszufinden, wie und wo KI in Netzwerke integriert werden kann – und Automatisierung ist ein praktikabler Ansatzpunkt. Nicht alle Netzwerke nutzen KI, aber das Erlernen des Umgangs mit KI-Tools ist vorteilhaft für die Stärkung der Automatisierungsfähigkeiten.
In die Automatisierung integrierte KI ist in der Lage, Netzwerkprobleme zu erkennen und zu beheben. In einigen Fällen kann KI Netzwerkprobleme selbstständig und ohne menschliches Eingreifen lösen. Manche Netzwerkprobleme sind jedoch zu komplex für künstliche Intelligenz. KI-Tools können so programmiert werden, dass sie Fachleute benachrichtigen, wenn ein menschliches Eingreifen erforderlich ist, um das Netzwerkproblem zu beheben.