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So verwenden Sie HCI-Hardware zum Hosten virtueller Desktops
Virtuelle Desktops sind wie gemacht für die Bereitstellung im Home-Office. Hyperkonvergente Strukturen lassen sich schnell dafür umfunktionieren. Wir zeigen, wie das funktioniert.
Virtuelle Desktops haben sich als eine der verlässlichsten und flexibelsten Wege herausgestellt, um eine produktive Home-Office-Umgebung bereitzustellen. Egal, ob kurzfristig, wegen eines Corona-19-Ausbruchs im Unternehmen oder aus einer planvollen Überlegung heraus, bietet sich das Hosting dieser VDI auf einer bestehenden hyperkonvergenten Infrastruktur an.
Ein Wechsel zu virtuellen Desktops (virtuelle Desktopinfrastruktur, VDI) bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zunächst erhalten Remote-Mitarbeiter einen vertrauten, vollständig bereitgestellten Unternehmens-Desktop. Daneben verbessern VDIs die Sicherheit, da die Benutzer auf die Daten von diesen verwalteten Desktops aus zugreifen und nicht direkt von persönlichen Geräten aus.
Virtuelle Desktops sind also für viele Unternehmen attraktiv – der Einsatz auf hyperkonvergenten Strukturen bedarf jedoch eines umsichtigen Vorgehens. Es gibt mehrere Faktoren zu berücksichtigen, die über die einfache Frage hinausgehen, was mit den Workloads zu tun ist, die derzeit auf der hyperkonvergierten Infrastruktur laufen, und ob die bestehende hyperkonvergente Infrastruktur (hyper-converged Infrastructure, HCI) als Host für virtuelle Desktops geeignet ist.
Hohe Verfügbarkeit
Hochverfügbarkeit ist eine der wichtigsten Überlegungen beim Entwurf einer virtuellen Desktop-Bereitstellung. Wenn man davon ausgeht, dass Benutzer bei der Arbeit vollständig von der VDI abhängig sind, ist diese als elementare Infrastruktur für die Aufrechterhaltung des Betriebs zu betrachten. Deshalb hat das Vermeiden von Fehlern und Ausfällen höchste Priorität.
Ein Hauptgrund dafür, dass Admins so häufig ihre virtuellen Desktops auf HCI hosten, ist die eingebaute Redundanz. Außerdem lässt sie sich leicht skalieren, um zusätzliche virtuelle Desktops unterzubringen. Die Redundanz muss jedoch über die Hardware hinausgehen. Es ist zum Beispiel eine gute Idee, einen hochverfügbaren Verbindungsbroker und redundante Internetverbindungen von mindestens zwei verschiedenen Anbietern zu haben.
Persistenz der virtuellen Desktops
Eine weitere wichtige Überlegung ist, ob die virtuellen Desktops persistent, nicht-persistent, oder beides sein sollen.
Nicht-persistente virtuelle Desktops sind in der Regel einfacher und sicherer zu verwalten als persistente virtuelle Desktops. Wenn sich ein Benutzer an einem nicht-persistenten virtuellen Desktop anmeldet, wird ihm einer aus einem Pool zugewiesen. Meldet der Benutzer sich wieder ab, wird der Desktop in seinen alten Zustand zurückgesetzt und in den Pool zurückgeführt.
Ein persistenter virtueller Desktop funktioniert eher wie ein physischer Desktop. Anstatt einem zufälligen virtuellen Desktop zugewiesen zu werden, bietet die Infrastruktur den Benutzern jeweils ihren eigenen. Auf diese Weise können sie Änderungen am virtuellen Desktop vornehmen – beispielsweise Anwendungen installieren oder das Hintergrundbild ändern – und diese Anpassungen werden von einer Sitzung zur nächsten übertragen.
Die meisten Organisationen tendieren dazu, für alle den gleichen virtuellen Desktop zu verwenden. Es gibt jedoch Situationen, in denen es sinnvoll ist, bestimmten Benutzern persistente virtuelle Desktops zuzuweisen, aber den virtuellen Desktop aller anderen Benutzer nicht persistent zu machen.
Planung der VDI-Kapazität
Wer plant, virtuelle Desktops auf seiner hyperkonvergenten Infrastruktur zu hosten, sollte vorab herausfinden, wie viele davon die Knoten ihrer HCI jeweils hosten können.
Dabei ist zunächst die Hardware ausschlaggebend. Wenn zum Beispiel die physischen Desktops über 8 GB RAM verfügen und die Knoten der hyperkonvergenten Infrastruktur mit 256 GB RAM ausgestattet sind, kann man mit ungefähr 32 virtuellen Desktops pro Knoten rechnen.
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass mehrere Faktoren in diese Berechnung hineinspielen können. So ist es möglich, dass die physischen Desktops ohnehin mit zu viel Arbeitsspeicher ausgestattet sind, die virtuellen Desktops mit weniger Speicherplatz auskommen können – oder man verwendet gleich dynamischen Arbeitsspeicher (Dynamic Random Access Memory, DRAM). Beides erhöht die potenzielle Dichte von virtuellen Desktops auf den Knoten der HCI. Gleichzeitig sollten Admins jedoch bedenken, dass das Betriebssystem, das die virtuellen Desktops hostet, einen Teil des Arbeitsspeichers der einzelnen Knoten verbraucht.
Diese grobe Berechnung gibt schon eine gute Orientierung hinsichtlich der möglichen Dimensionen der neuen VDI, entscheidend ist hierbei aber der Speicher. Jeder virtuelle Desktop benötigt eine bestimmte Leistung des Speichersystems. Die Speicherhardware muss genug IOPS (Input/Output Operations Per Second, Eingaben/Ausgaben pro Sekunde) bereithalten, um die Anforderungen aller auf dem Knoten laufenden virtuellen Desktops zu erfüllen.
Um eine realistische Einschätzung zu gewinnen, dürfen Administratoren die Rolle von Auslastungsspitzen nicht vernachlässigen. Virtuelle Desktops tendieren dazu, beim ersten Einschalten und zu anderen Zeiten, zum Beispiel wenn Benutzer Anwendungen öffnen, mehr Leistung zu benötigen. Wenn mehrere Benutzer dies gleichzeitig tun – zum Beispiel, wenn sich morgens alle Mitarbeiter einloggen – können die virtuellen Desktops stark verlangsamt werden. Dies lässt sich durch eine großzügige Dimensionierung der Hardware vermeiden.