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So integrieren Sie Storage in eine Blade-Server-Architektur
Blade-Server können architektonisch auf verschiedene Aufgaben hin optimiert werden. Die Verortung der Datenspeicher spielt ebenso eine Rolle wie das Potenzial für Workflows.
Wenn Sie sich einer Architektur für Blade-Server annehmen, so wird gleich eine ganze Reihe von Optionen und Alternativen für Storage auf Sie einstürzen. Zu allererst sollten Sie überlegen, ob jedes Blade eine Platte braucht.
Wenn Storage pro Blade bereitgestellt wird, können Sie den Speicher über alle Blades im Chassis verteilen. Die meisten heute üblichen Blade-Server unterstützen mindestens zwei Platten. So kann etwa ein Dell PowerEdge M640 for M1000e bis zu zwei Platten pro Blade beherbergen. Im Vergleich dazu bietet der Server HPE ProLiant BL660c Gen9 E5-4610v4 kein einziges installiertes Laufwerk an, unterstützt dafür aber bis zu vier kleinformatige Hot-Plug-Laufwerke pro Blade.
Auf integriertes Blade Storage zu setzen ist besonders dann eine gute Idee, wenn die geringstmögliche Latenzzeit für Enterprise Workloads benötigt wird. Aufgrund der Unterstützung für zwei Laufwerke kann ein RAID eingesetzt werden (etwa Spiegelung per RAID 1), um für Speicherredundanz des Blades zu sorgen.
Wartung einer Architektur für Blade-Server
Herausfordernd wird die Speicherfrage, wenn Blades ausfallen und ersetzt werden müssen. Eines der zentralen Versprechen von Blades ist es ja, durch ihre modulare Natur für einen möglichst einfachen Austausch zu sorgen: altes Blade raus, neues Blade rein, erledigt. Wenn nun allerdings Daten ausschließlich auf Platten des zu ersetzenden Blades liegen, benötigen Sie vorab natürlich eine Strategie, diese Daten auf das neue Blade zu übertragen.
Eine alternative Möglichkeit findet sich darin, Speicherlaufwerke in dedizierten Modulen oder Blades zu konzentrieren. Für zentralisierte oder gemeinsam genutzte Daten ist dies eine bevorzugte Option. So können Sie zum Beispiel mit einer zentralen Datenbank auf einem Storage Blade Workloads von verschiedenen Blades aus Zugriff auf gemeinsame Daten geben. Storage Blades sind auch beim Anlegen einer auf Software basierenden Storage-Infrastruktur für Plattformen wie Clouds eine Erwägung wert.
Berücksichtigen Sie, dass die Entscheidung zwischen lokalem und gemeinsamem Datenspeicher keine ausschließliche Entscheidung darstellt. Beide Möglichkeiten können auch koexistieren und so eine große Vielfalt von Enterprise Workloads unterstützen.
Lage, Lage, Lage
Schon Ihre zweite Überlegung sollte der Lage der Laufwerke in Blades gelten. Sie können Blades mit einer großen Auswahl an Laufwerksprodukten ausstatten. In den meisten Fällen werden herkömmliche Hochgeschwindigkeitslaufwerke seriell per SCSI angeschlossen (Serial Attached SCSI, kurz SAS).
Der größte Anteil unterstützter Laufwerke liegt im Bereich der Solid-State Drives (SSD) mit herkömmlichen Serial Advanced Technology Attachment (SATA) oder SAS Schnittstellen. Die für Sie beste Auswahl in Bezug auf Laufwerkstyp, Schnittstelle und Kapazität hängt von Ihrem Bedarf, Ihrem Budget und den zugeordneten Workloads ab. Beispielsweise profitieren Hochleistungs-Workloads in der Regel von SSD-Laufwerken.
Der Typ der NAND-Zellen verdient ebenfalls Beachtung. Klassifikationen für SSD-Blade-Serverarchitekturen, die hier der Information halber aufgeführt werden sollen, sind Single-Level Cell (SLC), Multi-Level Cell (MLC) oder Triple-Level Cell (TLC). Diese Bezeichnungen beziehen sich auf die Konstruktion und Haltbarkeit der nicht volatilen Speicherelemente, die in der SSD verwendet werden.
Einige SSDs sind für Lese- und Schreibzyklen optimiert und passen demnach gut zu entsprechenden Workloads. Bedarf ein Workload zum Beispiel einer besonders hohen Geschwindigkeit für lesende Zugriffe, so können Sie eine SSD mit optimierter Lesezugriffsgeschwindigkeit erwerben, um die Leistung Ihres Storages noch weiter zu steigern.