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So finden Sie das richtige On-Premises-WLAN
On-Premises-WLAN bietet in der Regel bessere Performance als Cloud-gesteuerte Produkte. Mit unseren Kaufkriterien sind Sie bei der Auswahl eines Systems auf der sicheren Seite.
Sie suchen ein passendes WLAN mit lokalem (On-Premises) Management für Ihr Unternehmen? Es gilt, eine Reihe von Faktoren zu beachten, aber vier sind von wesentlicher Bedeutung.
Als Erstes sollten Sie sich fragen, welche Art von WLAN-Performance Sie benötigen. Berücksichtigen Sie die drahtlosen Durchsatzgeschwindigkeiten, die Kapazität, ein konsistentes Signal an jeder Stelle im WLAN und Selbstheilungsoptionen, falls eine Komponente ausfällt.
Zweitens: Machen Sie sich eingehend mit den Sicherheitsoptionen vertraut, die gewährleisten, dass Endgeräte und Nutzer korrekt authentifiziert werden und auf Netzwerkressourcen zugreifen können.
Drittens: Evaluieren Sie die Bereitstellungsmöglichkeiten, die vom physischen und logischen Design her am besten zu den spezifischen Anforderungen des Unternehmens passen.
Viertens: Prüfen Sie zu guter Letzt, welche Plattformen für On-Premises-WLAN sich am einfachsten verwalten lassen.
Anforderungen an die WLAN-Performance
Warum sollten Sie On-Premises-WLAN einem Cloud-verwalteten WLAN vorziehen? Die Antwort ist einfach: Performance. Die Komponenten der WLAN-Hardware bieten eine gleichbleibend höhere Qualität und sind vom Hersteller besser bis ins Detail aufeinander abgestimmt. Außerdem entwickeln viele Anbieter angepasste Chips und spezielle Antennen für das Funknetzwerk, um für zusätzliche Leistung zu sorgen.
Netzwerk-Administratoren haben darüber hinaus mehr Kontrolle, ein On-Premises-Funknetzwerk per Softwarekonfiguration zu optimieren. Dank lokaler WLAN-Controller können Admins selbst die sensibelsten Einstellungen anpassen. On-Premises-WLAN-Controller richtig zu konfigurieren, erfordert deutlich mehr Kenntnisse. Doch bei korrekter Durchführung können Administratoren WLANs in so gut wie jeder Umgebung für eine optimale Performance konfigurieren.
Bei der Recherche nach Optionen für On-Premises-WLAN wird Ihnen der Begriff Merchant Silicon häufiger begegnen. Damit werden handelsübliche Mikrochips bezeichnet, die auf Standards basieren und aus diesem Grund unabhängig vom Anbieter identisch sind. Die meisten Cloud-gesteuerten Produkte verwenden mehr Merchant-Komponenten als lokal verwaltete Lösungen. Der Fokus von Cloud-gesteuerten Produkten liegt eher auf einfachem Management als auf Performance.
Die WLAN-Anbieter stecken unterschiedlich viel Aufwand in die Anpassung von Chips und Antennen – es ist unglaublich viel Zeit nötig, um angepasste Komponenten zu entwickeln. Dies führt zwar zu erheblichen Performance-Gewinnen und einer verbesserten Stabilität des lokalen Funknetzwerks, erhöht aber gleichzeitig die Kosten.
WLAN-Sicherheitsoptionen
Sicherheitsoptionen für drahtlose Netzwerke sind ein zunehmend wichtiger Faktor bei der Auswahl eines WLAN-Systems. In der Vergangenheit nutzten die meisten Unternehmen als Sicherheitsmaßnahmen einfach Authentifizierung und Verschlüsselung in ihrem Wi-Fi-Netzwerk. Doch nach der breiten Einführung von BYOD-Richtlinien und der bevorstehenden IoT-Revolution (Internet of Things) benötigen drahtlose Geräte ein höheres Maß an Sicherheit. Dazu gehören die exakte Identifizierung von Nutzern und Geräten, automatisierte Funktionen für Onboarding und Offboarding, Posture Assessment (Haltungsbewertung: Bewertung der Systemsicherheit basierend auf den verwendeten Anwendungen und Einstellungen) und Remediation (Korrekturen) für Geräte und Betriebssysteme sowie kontextabhängige Richtlinienerzwingung. Es empfiehlt sich, alle genannten Faktoren vor der Wahl eines bestimmten Anbieters zu berücksichtigen.
Weil unter Verschlüsselungs- und Authentifizierungsaspekten drahtlose Lösungen strengen, standardbasierten Protokollen folgen, wird oft angenommen, dass es eine einheitliche WLAN-Sicherheit gibt, unabhängig vom WLAN-Hersteller. Aber wenn man Komponenten von unterschiedlichen Anbietern einsetzt, statt eine End-to-End-Plattform zu implementieren, wird die Sicherheit von On-Premises-WLAN komplexer.
Firmen wie Cisco, Aruba und Extreme Networks bieten eine breite Palette an Sicherheitsoptionen, die bei Authentifizierung, Zugriffssteuerung sowie Benutzer- und Geräte-Management hilfreich sind. Ein durchgehendes Deployment von einem einzigen Anbieter zu verwenden, verringert in der Regel die Komplexität. Zudem ist das Troubleshooting einer Single-Vendor-Architektur deutlich weniger zeitaufwendig. Das gilt insbesondere für Supportverträge, die Services für das Troubleshooting durch den Anbieter einschließen.
Auf der anderen Seite argumentieren WLAN-Anbieter, die keine vollständige Suite von Sicherheitsprodukten bieten, dass Unternehmen die modernsten Sicherheitsprodukte für die Implementierung nach eigenen Vorstellungen auswählen können, da Wireless-Systeme standardbasiert sind. Das mag die optimale Wahl sein, falls das Unternehmen eine erhöhte Sicherheit gegenüber einem einfachen Management bevorzugt – und bereit ist, die absolut besten Produkte von verschiedenen Anbietern zu kaufen.
Flexibilität des WLAN-Deployments
Wie wichtig Flexibilität bei der Bereitstellung von WLAN-Plattformen mehrerer unterschiedlicher Anbieter ist, hängt vom aktuellen Status eines Netzwerks ab. Wenn die physische Netzwerkumgebung aus einem einzelnen Gebäude oder einer Gruppe miteinander verbundener Gebäude auf einem lokalen Firmen-Campus besteht, gibt die Deployment-Flexibilität keinen Anlass zur Sorge. Doch falls das Unternehmen mehrere Niederlassungen besitzt, die sich geografisch weiträumig verteilen, sind flexible Deployment-Optionen entscheidend.
Da die meisten On-Premises-WLANs so entworfen und konfiguriert sind, dass sie den Traffic zu einem Controller zurücktunneln, kann die WLAN-Performance an Remote-Standorten Probleme aufwerfen. Der Grund liegt darin, dass der Wi-Fi-Traffic über eine WAN-Verbindung getunnelt werden muss – das ist häufig nicht der optimale Weg.
Die Anbieter reagieren auf dieses Problem mit unterschiedlichen Ansätzen. Eine Herangehensweise sieht vor, kleinere Controller in den Niederlassungen zu platzieren, damit sie unabhängig arbeiten können und den Traffic nicht zu einem zentralen Controller zurücktunneln müssen. Andere Anbieter erlauben Access Points an Remote-Standorten, Drahtlosdaten lokal an das drahtgebundene Netzwerk auszulagern, als ob es ein autonomer oder Cloud-gesteuerter AP wäre.
Schließlich stellen einige Anbieter Wireless-Hardware bereit, die sich mit On-Premises-Controllern oder über eine Cloud-gesteuerte Architektur nutzen lässt. Wer plant, irgendwann auf eine Cloud-gesteuerte Architektur umzusteigen, findet darin möglicherweise eine Lösung, die nicht den Austausch der kompletten Hardware voraussetzt.
Einfache Verwaltung
Weil Plattformen für On-Premises-WLAN von Haus aus komplexer bei Deployment und Wartung sind, ist es hilfreich, ein System zu implementieren, das sich einfach verwalten lässt. Wenn Sie verschiedene WLAN-Produkte evaluieren, berücksichtigen Sie immer, wie die internen IT-Mitarbeiter die ausgewählte Lösung hinsichtlich Troubleshooting und allgemeiner Wartung verwalten werden. Über umfassend geschulte IT-Mitarbeiter an jedem WLAN-Standort zu verfügen, ist zwar ideal, logistisch allerdings eine Herausforderung.
Die meisten On-Premises-Funknetzwerke ermöglichen irgendeine Form von Remote-Management und -Diagnose. Deshalb ist es wichtig, dass IT-Administratoren mit der Management-Schnittstelle des Controllers und den Tools für das Remote Troubleshooting zufrieden sind. Bedenken Sie auch, dass einige Anbieter zusätzliche Management-Server voraussetzen – was weitere Kosten nach sich zieht –, damit Sie die WLAN-Management-Funktionen in vollem Umfang nutzen können.
Außerdem sind für Konfigurations-Backups und die Fehlerüberwachung eines On-Premises-Controllers ausschließlich die internen IT-Mitarbeiter verantwortlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Tools für Backup und Monitoring vorhanden sind, um ein hohes Maß an Verfügbarkeit des WLANs sicherzustellen.
Hinweis der Redaktion:
Diese Artikelreihe über WLAN-Controller stellt einige der führenden Anbieter in diesem Segment vor. Die ausgewählten Unternehmen basieren auf Daten von TechTarget-Studien und -Interviews sowie Berichten anderer renommierter Marktforschungsinstitute, unter anderem Gartner.
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