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So ermitteln Sie die Flow-Effizienz Ihres DevOps-Teams
Wenige Unternehmen beschäftigen sich mit Flow-Effizienz, denn sie gilt als schwer zu ermitteln. Dabei können viele DevOps-Teams davon profitieren. Wir zeigen, wie es geht.
Das Messen subjektiver Größen ist eine schwierige Angelegenheit und Produktivität kann äußerst subjektiv sein. DevOps-Teams haben deshalb häufig Probleme damit, ihre Flow-Effizienz sinnvoll zu bewerten.
Möchten Sie ein Softwarebereitstellungsprojekt von Anfang bis Ende prüfen, dann sollten Sie die Flow-Effizienz des Teams genau beobachten. Flow-Effizienz ist eine DevOps-Metrik, mit der Sie besser einschätzen können, wie lange es dauern wird, bis Ihre Software reif für den produktiven Einsatz ist, und wo sich in diesem Prozess Zeit einsparen lässt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Flow-Effizienz für DevOps durch ein Verständnis der Wertschöpfungszeit und Durchlaufzeit identifizieren und messen können.
Wie man sich der Flow-Effizienz annähert
Wie viele DevOps-Elemente kommt die Flow-Effizienz aus dem Lean Framework. Sie ergibt sich aus der Differenz des Wertes der Durchlaufzeit eines Projektes und des Wertes des erreichten Endzustandes. Die Frage ist also: steht die Dauer zur Durchführung des Projektes in einem sinnvollenVerhältnis zum Mehrwert des Projekts. Die Effizienz lässt sich sowohl für Mitarbeiter ermitteln – zum Beispiel einen Entwickler, der effizienten Code schreibt – als auch für eine Maschine, wie etwa eine DevOps Pipeline.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Bewertung der Programmiersprache, die Sie zum Schreiben einer Anwendung verwenden möchten. Wenn Ihr Team zum Beispiel die Wahl zwischen Go und Python treffen muss, führen Sie zunächst einige Benchmark-Tests durch. Dadurch finden Sie heraus, welche Sprache die schnellere Anwendung ergibt. Im Anschluss können die Entwickler die zukünftigen Workflows optimieren.
Bei alledem sollten Sie jedoch nicht vernachlässigen, dass es bei Flow-Effizienz nicht nur um Geschwindigkeit geht. Entwicklungsteams sollten sich weiterhin auf die Qualität der Software konzentrieren.
So ermitteln Sie die Flow-Effizienz in DevOps
Sobald Ihr Team über eine Optimierungsstrategie verfügt, besteht der nächste Schritt darin, die mathematischen Ansätze zum Messen der Flow-Effizienz zu berücksichtigen.
Die dazu notwendigen Werte sind die folgenden:
- Durchlaufzeit
- Arbeits-(Aktiv-)Zeit
- Wartezeit
Entwicklungsteams sollten jedwede Arbeit berücksichtigen, die zum Planen, Erstellen und Bereitstellen des Softwareprojekts erforderlich ist. Behalten Sie diese Werte genau im Auge; Die Qualität Ihrer Erkenntnis hängt von der Qualität Ihrer Datenerhebung ab.
Sobald Ihre Entwicklungsteams wissen, wie viele Stunden an Durchlaufzeit, Arbeitszeit und Wartezeit sie einrechnen müssen, teilen sie die Arbeitszeit durch die Durchlaufzeit und multiplizieren das Ergebnis mit 100. Der so erhaltene Wert zeigt die Flow-Effizienz in Prozent an.
Anhand dieser Zahl können Unternehmen die Effizienz vergangener und aktueller Projekte vergleichen, um zu überprüfen, ob Optimierungsmaßnahmen erfolgreich sind.
Wie Flow-Effizienz-Tools helfen können
Sobald dem Entwicklungsteam empirische Daten zur Flow-Effizienz vorliegen, sollte es diese mit entsprechenden Tools dokumentieren, damit sie für alle Beteiligten nachvollziehbar sind. Am besten verwenden Sie ein Kanban-Board. Sie sind häufig Teil von Softwaresuiten für die Zusammenarbeit wie Trello oder Asana.
Mit einem Kanban-Board können Sie wichtige Aspekte eines Projekts verfolgen, zum Beispiel die aufgewendete Zeit und welcher Mitarbeiter für welche Aufgaben verantwortlich ist. Teams können dadurch Durchlaufzeit, Arbeitszeit und Wartezeit einfacher verfolgen und haben verlässlichere Zahlen zum Berechnen der Flow-Effizienz. Tickets oder Karten ermöglichen es zudem, Arbeitszeit genauer aufzuschlüsseln und zeitraubende Projektabschnitte zu identifizieren.
Neben der Berechnung von Flow-Effizienz in DevOps ermöglichen Kanban-Boards den Entwicklungsteams, abzuschätzen, wann ein Projekt voraussichtlich abgeschlossen sein wird oder den aktuellen Stand einzusehen.
Ein weiteres wichtiges Element eines Kanban-Boards ist das Verwalten und Überwachen der verschiedenen Teile eines Projekts an einem zentralen Ort. Beobachter können Benachrichtigungen zu Veränderungen an bestimmten Karten abonnieren. Kanban-Boards ermöglichen es auch anderen Mitgliedern des Teams – wie Projektmanagern, Ingenieuren und leitenden Managern – die Flusseffizienz während der gesamten Projektdauer im Auge zu behalten.
Warum messen so wenige Teams Flow-Effizienz?
Obgleich die Vorteile offensichtlich sind, beschäftigen sich nur wenige Unternehmen mit Flow-Effizienz als Entwicklungskennzahl. Manager halten es häufig für zu zeitaufwendig, die notwendigen Daten zu erheben.
Hinzu kommt eine finanzielle Komponente. Viele Unternehmen möchten keine Mitarbeiter eigens zum Erheben der Flow-Effizienz einstellen. Das Management möchte diese Arbeit lieber einem Ingenieur oder Entwickler aufdrücken.
Die Initiative, sich mit Flow-Effizienz auseinanderzusetzen, geht meist von der Führungsebene aus – nur selten fuchst sich ein technischer IT-Mitarbeiter in dieses Thema hinein. Für manche mag es ein Vergnügen sein – die meisten konzentrieren sich lieber auf Coding.