So bilden Sie ein Facility-Managementteam fürs Rechenzentrum

Warum das Personal im Facility Management von Rechenzentren wichtig ist

Die inhärente Komplexität von Rechenzentren führt dazu, dass menschliches Versagen zu einer der wichtigsten Ursachen von Fehlern gehört – es ist laut einiger Studien für bis zu 75 Prozent der Ausfälle verantwortlich. Um diese Problem zu vermeiden und eine angemessene Betreuung sicherzustellen, müssen Verantwortliche qualifizierte, teamorientierte Mitarbeiter einstellen und weiterbilden, die ihr Rechenzentrum aufbauen, warten und betreiben.

Die verwendete Infrastruktur im Rechenzentrum – wie Virtuelle Maschinen, virtueller Speicher und virtueller Netzwerke – sowie deren Auslastung und Wartungszyklen, wirken sich nicht nur auf Administratoren aus, sondern auch auf die Mitarbeiter, die für die Pflege der zugehörigen Räume und Ausstattung zuständig sind. Die damit verbundenen Herausforderungen erfordern eine sorgfältige Koordination und Planung mit mehreren Teams, darunter das Facility-Team, Infrastrukturbesitzer, Geschäftsinhaber und Benutzer sowie das obere Management.

Bei so vielen beweglichen Teilen und betroffenen Personen müssen Sie eine gute Kommunikation und aktive Beteiligung zwischen allen Parteien fördern. Das richtige Team und die richtige Strategie können den entscheidenden Unterschied machen, denn ihre Arbeit wirkt sich auf alle Bereiche des Unternehmens aus. Sie können vier konkrete Schritte unternehmen, um ein effizientes, skalierbares und wertvolles Rechenzentrumsteam für Ihr Unternehmen aufzubauen.

Schritt 1: Dokumentieren Sie Ihre Strategie

Die Verwaltung und der Betrieb einer geschäftskritischen Einrichtung erfordern, dass das gesamte Team genau versteht, was das Unternehmen von ihm erwartet. Der erste Schritt, um alle Mitarbeiter im Facility-Team auf den gleichen Stand zu bringen, ist die detaillierte Dokumentation der Strategie für das Rechenzentrumsmanagement. Darin sollten Sie die Infrastrukturanforderungen Ihres Unternehmen und die Verfügbarkeit von Dienstleistungen in Ihrer Einrichtung beschreiben, zum Beispiel die Gesundheit und Sicherheit der Umgebung, Energiemanagement, Notfallvorsorge und laufende Schulung.

Um dafür zu sorgen, dass die Strategie so effektiv wie möglich ist, sollten Sie auch diese Prozesse hinzufügen:

• Regelmäßige Anlageninspektionen stellen sicher, dass alles in einwandfreiem Zustand bleibt. Überprüfen Sie die Generatoren, die Wassertemperatur, den Kraftstoffstand sowie die elektrischen und mechanischen Verteilungssysteme.
• Kontinuierliche Systemtests halten wichtige Systeme innerhalb der angegebenen Richtlinien und sicheren Parameter. Dazu gehören regelmäßige Lasttests und Backup- oder Failover-Tests.
• Predictive-Maintenance-Systeme können alle Änderungen, Trends oder Unregelmäßigkeiten im Betrieb erkennen, die einem potenziellen Ausfall vorausgehen könnten. Predictive Maintenance gibt den Mitarbeitern der Einrichtung die Möglichkeit, Probleme zu entdecken, bevor sie zu einem richtigen Problem werden.
• Präventive Wartungsprozesse und -verfahren sorgen für einen reibungslosen Betrieb geschäftskritischer Systeme und reduzieren teure Notfallreparaturen. Befolgen Sie die Herstellerrichtlinien, für frühzeitige Wartung, um die Systeme gesund zu halten.
• Schieben Sie die Reparatur von Komponenten nicht auf, wenn diese außerhalb des regulären Wartungsplans ausfallen. Dazu gehört die Instandhaltung der Anlage wie das Beheben von Lecks oder das Ersetzen eines fehlerhaften Teils in der Klimaanlage.

Schritt 2: Stellen Sie ein vielseitiges Team zusammen

Ihr Rechenzentrumsteam sollte Experten für elektrische, mechanische und betriebliche Bereiche umfassen: Branderkennung und -unterdrückung, Qualitätsmanagement, Gebäudemanagementsysteme und Personalschulungen. Wenn dieses Team sowohl die Rolle des Infrastruktur- als auch des IT-Support-Teams übernimmt, muss es auch digitale Wartungssoftwaresysteme wie DCIM-Produkte (Data Center Infrastructure Management) verstehen.

Das Facility-Managementteam muss über Branchentrends und Veränderungen, die sich auf seine Arbeit auswirken können, auf dem Laufenden bleiben; Sie sollten also Schulungen auch langfristig priorisieren.

Schritt 3: Entwickeln Sie ein einzigartiges Personalmodell

Um all das zu erreichen, sollten Sie ein Personalmodell entwickeln, das speziell auf Ihre eigenen Einrichtungen, Geschäftsabläufe und operativen Ansprüche zugeschnitten ist. Berücksichtigen Sie die Anforderungen an den Support – zum Beispiel ob Sie nur tagsüber Geschäftszeiten haben oder rund um die Uhr arbeiten – Notfallreaktionsbedarf, Arbeitsaufwand für Wartungsarbeiten, Projektüberwachung und Ihr Betriebsbudget.

Eine regelmäßige Analyse des Wartungsaufwands in Ihrer Einrichtung erleichtert es Ihnen, den Personalbedarf abzuschätzen und kann Ihnen dabei helfen, Ressourcen und Budget besser zuzuordnen und zu prognostizieren. Letztendlich sollte auch noch die Überlegung einfließen, wie wichtig das jeweilige System für den Betrieb ist und wie hoch die Kosten eines Ausfalls werden können.

Schritt 4: Definieren und dokumentieren Sie Rollen und Verantwortungsbereiche

Viele Unternehmen dokumentieren die Rollen und zugehörigen Verantwortungsbereiche in ihrem Personalmanagement. Bedenken Sie die große Vielfalt an Aufgaben und die Zahl der Personen, die am Betrieb einer Rechenzentrumsanlage beteiligt sind, von den Facility-Managern und Rechenzentrumsadministratoren bis hin zu den Stakeholdern und denjenigen, die von Änderungen im Rechenzentrum betroffen sind.

Definieren Sie die Rollen und Verantwortlichkeiten jedes Einzelnen im Facility-Team sowie dessen zusätzliche Funktionen in weiteren Teams. Gut definierte Aufgabenbeschreibungen liefern die Kriterien, anhand derer Sie Fähigkeiten und Leistung bewerten und Ziele für Wachstum und Ausbildung setzen. Darüber hinaus hilft es Ihrem Unternehmen, Probleme bei der Zusammenarbeit zu vermeiden, die dadurch entstehen, dass Informationen innerhalb bestimmter Gruppen isoliert werden oder Personen außerhalb ihrer Domänen arbeiten.